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Ulay – „Life-Sized“
Schirn stellt Œuvre des bemerkenswerten Künstlers aus
Ab Donnerstag ist die Ausstellung „Life Sized“ in der Schirn zu bestaunen. Der „bekannteste unbekannte Künstler“, wie Ulay sich selbstironisch gerne bezeichnet, stellt erstmalig einen großen Teil seiner Kunstwerke aus.
„Es wird eine bunte Ausstellung. Sie wird spannend und frech und vielleicht auch verunsichernd“; kündigt Frank Uwe Laysiepen, besser bekannt unter seinem Künstlersynonym Ulay, im Interview mit dem JOURNAL FRANKFURT an. Dabei könne er zwar nicht sein gesamtes Œuvre präsentieren, das sei schlichtweg zu umfangreich. Doch wird der Künstler erstmalig einen umfassenden, retrospektivischen Einblick seines bisherigen Lebenswerkes offenbaren. Zu sehen sind sowohl eigens für die Ausstellung konzipierte neue Arbeiten und Performances, als auch zahlreiche Kunstwerke, die Ulay lange zurückhielt und nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellt.
Als bekanntester, unbekannter Künstler, wie er sich selbstironisch nennt, ist die Schirn-Ausstellung etwas ganz Besonderes für Ulay. "Meine Schirn-Erfahrung ist die größte Überraschung und das Schönste, das Schönste, das Schönste was mir jemals passiert ist", so der Künstler. Dabei betonte er, dass er bereits 50 Jahre Erfahrung im Kunstbetrieb habe. Der Kurator Matthias Ulrich sei der Einzige, der seine "Pandora-Box" geöffnet habe, so Ulay.
Ulay gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Performancekunst und der performativen Fotografie, wobei ihn sein Leben lang die Frage nach seiner eigenen Identität antrieb. Er selbst stellte schnell fest, dass seine „Identität blank – eine Carte Blanche – und völlig unbeschrieben“ war. Er experimentierte anschließend mit seinem Ich, zum Beispiel in der Rolle als Transvestit, um das „Spannungsfeld zwischen Mann und Frau“ besser begreifen zu können. Doch auch an seinem Körper, der ein wichtiger Bestandteil seiner Kunst als auch seiner Selbstfindung darstellt, experimentierte er. Da die Fotografie als Eigenschaft habe, nur oberflächliche Portraits widerzugeben, könne sie niemals unter die Haut gehen. Das sei jedoch ein wesentlicher Schritt auf der Identitätssuche. Aus diesem Grund ließ er sich im Rahmen einer politischen Performance sein Unterarm-Tattoo „GEN.E.T.Ration ULTIMA RATIO“ von einem Chirurgen samt Haut entfernen. Das konservierte Stück, das auf die schon 1970 diskutierte Genmanipulation anspielt, ist heute noch existent und wird auch in der Schirn zu sehen sein.
Bei zwei Performances des Künstlers können die Besucher der Schirn unmittelbar dabei sein. Die erste, mit dem Titel „Who am I“, findet bereits gleich nach der Eröffnung am 13.10. um 19 Uhr statt. Worum es in der Performance geht, und was er dabei zeigt, verrät Ulay nicht. Da müsse man sich schon überraschen lassen.
Das umfangreiche Interview mit dem Ausnahmekünstler Ulay können Sie in unserer aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT nachlesen. Neben Einblicken über sein künstlerisches Schaffen, erhält man gute Eindrücke über ein Leben auf der Suche nach dem eigenen Ich.
>>Ulay – Life Sized, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg, 60311 Frankfurt a.M., Ausstellung vom 13.10.2016 – 08.01.2017, Eintritt 7-9 Euro; weitere Informationen unter: www.schirn.de
Als bekanntester, unbekannter Künstler, wie er sich selbstironisch nennt, ist die Schirn-Ausstellung etwas ganz Besonderes für Ulay. "Meine Schirn-Erfahrung ist die größte Überraschung und das Schönste, das Schönste, das Schönste was mir jemals passiert ist", so der Künstler. Dabei betonte er, dass er bereits 50 Jahre Erfahrung im Kunstbetrieb habe. Der Kurator Matthias Ulrich sei der Einzige, der seine "Pandora-Box" geöffnet habe, so Ulay.
Ulay gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Performancekunst und der performativen Fotografie, wobei ihn sein Leben lang die Frage nach seiner eigenen Identität antrieb. Er selbst stellte schnell fest, dass seine „Identität blank – eine Carte Blanche – und völlig unbeschrieben“ war. Er experimentierte anschließend mit seinem Ich, zum Beispiel in der Rolle als Transvestit, um das „Spannungsfeld zwischen Mann und Frau“ besser begreifen zu können. Doch auch an seinem Körper, der ein wichtiger Bestandteil seiner Kunst als auch seiner Selbstfindung darstellt, experimentierte er. Da die Fotografie als Eigenschaft habe, nur oberflächliche Portraits widerzugeben, könne sie niemals unter die Haut gehen. Das sei jedoch ein wesentlicher Schritt auf der Identitätssuche. Aus diesem Grund ließ er sich im Rahmen einer politischen Performance sein Unterarm-Tattoo „GEN.E.T.Ration ULTIMA RATIO“ von einem Chirurgen samt Haut entfernen. Das konservierte Stück, das auf die schon 1970 diskutierte Genmanipulation anspielt, ist heute noch existent und wird auch in der Schirn zu sehen sein.
Bei zwei Performances des Künstlers können die Besucher der Schirn unmittelbar dabei sein. Die erste, mit dem Titel „Who am I“, findet bereits gleich nach der Eröffnung am 13.10. um 19 Uhr statt. Worum es in der Performance geht, und was er dabei zeigt, verrät Ulay nicht. Da müsse man sich schon überraschen lassen.
Das umfangreiche Interview mit dem Ausnahmekünstler Ulay können Sie in unserer aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT nachlesen. Neben Einblicken über sein künstlerisches Schaffen, erhält man gute Eindrücke über ein Leben auf der Suche nach dem eigenen Ich.
>>Ulay – Life Sized, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg, 60311 Frankfurt a.M., Ausstellung vom 13.10.2016 – 08.01.2017, Eintritt 7-9 Euro; weitere Informationen unter: www.schirn.de
12. Oktober 2016, 11.51 Uhr
Max Gerten/tm
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