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Ausstellung bei der Arbeiterwohlfahrt
Wasserhäuschen: Frankfurts soziale Oasen im Wandel
Wasserhäuschen sind Teil der Frankfurter Geschichte. Hubert Gloss zeigt in einer Ausstellung, wie sie sich zu wichtigen Treffpunkten der Stadt entwickelt haben – für alle Generationen.
Wasserhäuschen gehören zu Frankfurt wie die Wolkenkratzer, der Main, aber auch der Apfelwein und die Grüne Soße. Sie sind Teil der städtischen Kulturgeschichte. Experte und Fotograf für Frankfurts Wasserhäuschen ist Hubert Gloss. Im Rahmen einer Vernissage, die noch bis zum 4. Januar im Erich-Nitzling-Haus der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Frankfurter Ostend läuft, sind alte und neue Fotografien von Frankfurts Wasserhäuschen zu sehen.
Gloss zeigt Interessierten seit zehn Jahren im Rahmen seiner Führungen die schönsten, außergewöhnlichsten und ältesten Wasserhäuschen, die in Frankfurt zu finden sind. In der Ausstellung „Soziale Treffpunkte im Wandel“ illustriert Gloss die Geschichte der Wasserhäuschen in der Mainmetropole. Für Gloss gelten sie als sozialer Treffpunkt und Ort der Menschlichkeit und Demokratie. Die in den Räumen der AWO ausgestellten Bilder hat er selbst angefertigt. Ein Teil der Werke stammt aus einer früheren Ausstellung aus dem Jahr 1992.
Steffen Krollmann, Vorstandsvorsitzender der AWO Frankfurt, eröffnete am Dienstag (15. Oktober) gemeinsam mit Gloss die Ausstellung vor einem im Ausstellungsraum aufgebauten Wasserhäuschen. Auch er erklärt die Wasserhäuschen zu Orten für alle Generationen und Schichten, vor allem aber als Orte der Arbeiterklasse. Er erzählt: „Als ich früh morgens um 7 Uhr vorbeigefahren bin, habe ich die Jungs ihr erstes Bier trinken sehen. Da waren das die Opelaner, die aus der Nachtschicht kamen. Es war immer ein Ort der Kommunikation. Es sind immer die gleichen Leute, man kennt sich und tauscht sich aus.“
Büdchen, die Geschichten erzählen. Frankfurter Wasserhäuschen-Kultur vereint in einer Ausstellung © Mario Lubrich
Vom verrufenen Kiosk zum beliebten Treffpunkt: Die Renaissance der Wasserhäuschen
Gloss erklärt, dass Wasserhäuschen weit mehr als ein Ort des Alkoholkonsums sind. Früher noch verschrien und als Ort für „Scherenschleifer“ bekannt, seien Wasserhäuschen heute vermehrt „in aller Munde“ und dazu noch barrierefrei in mehrfacher Hinsicht. „Jeder ist willkommen, der sich benehmen kann“, sagt Gloss. Auch für die Jugend rückten Wasserhäuschen immer mehr in den Fokus und Corona habe dafür gesorgt, dass sich neues Publikum zu den Büdchen dazugesellt habe.
Zwar sei ein leichter Zuzug bei den Wasserhäuschen zu beobachten, dennoch sei es nicht leicht für die noch etwa 60 Frankfurter „Kulturdenkmäler“, die im Stadtgebiet zu finden sind, meint Gloss. Waren es zu Hochzeiten noch 800, zeugten die übrig gebliebenen heute noch vom Wirtschaftswunder in den 60er- und 70er-Jahren. Ihm sei es vor allem wichtig, dass das Kulturgut Wasserhäuschen auch in Zukunft bewahrt wird. „Denn wenn die Wasserhäuschen fehlen, dann fehlt etwas in Frankfurt. Ein Stück Menschlichkeit und ein Treffpunkt“, erklärt Gloss.
Info
„Wasserhäuschen. Soziale Treffpunkte im Wandel“
15. Oktober 2024 bis 4. Januar 2025
Erich Nitzling-Haus der AWO, Hentschelstraße 11
Di und Do 14-17 Uhr, Gloss wird selbst an diesen Tagen anwesend sein
Eintritt: frei
Gloss zeigt Interessierten seit zehn Jahren im Rahmen seiner Führungen die schönsten, außergewöhnlichsten und ältesten Wasserhäuschen, die in Frankfurt zu finden sind. In der Ausstellung „Soziale Treffpunkte im Wandel“ illustriert Gloss die Geschichte der Wasserhäuschen in der Mainmetropole. Für Gloss gelten sie als sozialer Treffpunkt und Ort der Menschlichkeit und Demokratie. Die in den Räumen der AWO ausgestellten Bilder hat er selbst angefertigt. Ein Teil der Werke stammt aus einer früheren Ausstellung aus dem Jahr 1992.
Steffen Krollmann, Vorstandsvorsitzender der AWO Frankfurt, eröffnete am Dienstag (15. Oktober) gemeinsam mit Gloss die Ausstellung vor einem im Ausstellungsraum aufgebauten Wasserhäuschen. Auch er erklärt die Wasserhäuschen zu Orten für alle Generationen und Schichten, vor allem aber als Orte der Arbeiterklasse. Er erzählt: „Als ich früh morgens um 7 Uhr vorbeigefahren bin, habe ich die Jungs ihr erstes Bier trinken sehen. Da waren das die Opelaner, die aus der Nachtschicht kamen. Es war immer ein Ort der Kommunikation. Es sind immer die gleichen Leute, man kennt sich und tauscht sich aus.“
Büdchen, die Geschichten erzählen. Frankfurter Wasserhäuschen-Kultur vereint in einer Ausstellung © Mario Lubrich
Gloss erklärt, dass Wasserhäuschen weit mehr als ein Ort des Alkoholkonsums sind. Früher noch verschrien und als Ort für „Scherenschleifer“ bekannt, seien Wasserhäuschen heute vermehrt „in aller Munde“ und dazu noch barrierefrei in mehrfacher Hinsicht. „Jeder ist willkommen, der sich benehmen kann“, sagt Gloss. Auch für die Jugend rückten Wasserhäuschen immer mehr in den Fokus und Corona habe dafür gesorgt, dass sich neues Publikum zu den Büdchen dazugesellt habe.
Zwar sei ein leichter Zuzug bei den Wasserhäuschen zu beobachten, dennoch sei es nicht leicht für die noch etwa 60 Frankfurter „Kulturdenkmäler“, die im Stadtgebiet zu finden sind, meint Gloss. Waren es zu Hochzeiten noch 800, zeugten die übrig gebliebenen heute noch vom Wirtschaftswunder in den 60er- und 70er-Jahren. Ihm sei es vor allem wichtig, dass das Kulturgut Wasserhäuschen auch in Zukunft bewahrt wird. „Denn wenn die Wasserhäuschen fehlen, dann fehlt etwas in Frankfurt. Ein Stück Menschlichkeit und ein Treffpunkt“, erklärt Gloss.
„Wasserhäuschen. Soziale Treffpunkte im Wandel“
15. Oktober 2024 bis 4. Januar 2025
Erich Nitzling-Haus der AWO, Hentschelstraße 11
Di und Do 14-17 Uhr, Gloss wird selbst an diesen Tagen anwesend sein
Eintritt: frei
18. Oktober 2024, 17.15 Uhr
Till Taubmann
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
Taubmann >>
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