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Balkan, Bass und Rewinds
Unser Kolumnist Patrick Neuntausend hält nicht viel von der Wohnzimmercouch, zumindest an den Wochenenden treibt es ihn hinaus ins Frankfurter Nachtleben. Über die Highlights berichtet er auch diesmal wieder in siener Kolumne.
Nach einer merkwürdigen Woche wollte ich am Freitag nicht noch mehr merkwürdige Menschen sehen und mied Plätze wie den Friedberger Platz oder die Rückseite des Mondes. Denn auch in Sachsenhausen wurde es abends schon ganz ordentlich frisch. Aber mit ein paar Jäckchen übereinander hält man das doch ganz gut aus.
Nach ausgiebigem Vorbereitungschillen begab ich mich zuallervorderst zur Old Fashioned Bar, wobei ich mich gegenüber der Dönerkurve erst einmal durch einen Pulk jugendlicher Alkoholmissbrauchsanfänger kämpfen musste, um dann in der Klappergasse vorbei an unseren uniformierten Freunden, endlich in die kleine Bar zu schlüpfen. Drinnen tobte schon einigermassen der Balkanbär, denn DJ Tomo Polic hatte hinter dem Mischpult schon einmal klargemacht, wo der Bora weht. Also gab es einiges aus Osteuropa, aber auch Gypsy- und Swingweisen auf die Ohren, und zwar so, dass es krachte. Da war echt einiges los, auch weil die smarte Julijana ihren Abschied für diesen Abend aus der Old Fashioned Bar ankündigte, da kam(en) natürlich einige(s) zusammen. Aber keine Angst, ohne jetzt zu spoilern: Die Bar wird weiterhin "Das Old Fashioned" bleiben, da kann ich alle beruhigen, wobei, so ein Shishaladen würde sich doch ganz gut in der Ecke machen, ne.
Mit der eisernen Disziplin eines Waschlappens konnte ich mich dann doch losreissen, denn der Main musste für einen Sir überquert werden. Denn keinen geringeren als Sir David Rodigan hatten die Jungs von Soundbwoys Destiny erfolgreich auf die DJ - Brücke gebeten, und der Mann versteht natürlich ebenso wie die Soundbwoys sein Handwerk. Reggae, Dancehall, Trap, Dubstep, Dub, oder Grime, das waren die Werkzeuge eines verdammt gutem Teams, und - Yes Man! - da blieb kein Stein auf dem anderen. Sir David liess es sich auch nicht nehmen, das Mikrophon zu Hand zu nehmen und den einen oder anderem Rewind am CD-Player hinzulegen, was die Stimmung noch weiter anheizte. Und so wurde im Zoom der Boden zur Bassline, keine Chance, dem eigenen Grinsen zu entgehen mit Vibes, die etwas Gutes von den Happy Breakbeat - Zeiten hatten, damals im XS. Fröhliches Tanzen war Programm bunter Menschen in dieser Nacht, Frankfurt at its best, baby! Da schau ich gerne wieder mal vorbei :-)
Auf dem Weg zurück tat man sich zusammen, um gemeinsam in den Yachtklub zu pilgern, denn ich guten Partynächten finden sich immer die Richtigen, auch wenn ich die Beiden mit den goldenen Herzen auf dem Deck meines Lieblingsbootes wieder aus dem Augen verlor, aber so ist die Nacht eben. Klein ist die Welt, immerhin lernte ich so einen Nachbarn kennen, der seit Jahren im gleichen Gebäude wie ich wohnt, während der andere seit kurzem der Schwipschwager von Sido ist. Nach, da konnte mir ja auch nichts mehr passieren, es sind ja auch gute Jungs gewesen, im minikleinen Frankfurt wird man sich sicherlich bald wieder über den Weg laufen. Gute Jungs waren auch im Yachtklub an den Plattenspielern am Werk, nämlich DJ Sherm und Mr. Neal von den Funkfreaks Frankfurt, die sich für einen grandiosen Abend die Kanadier Walla P. und Dr Mad von Voyage Fantastique mit ins Boot geholt hatten (hahaha, der musste sein) und dafür freudig betanzt wurden. Und wegen der Kleinheit Frankfurts lief mir auch gleich eine Kollegin vom letzten Wochenende über die Füße, die während der Monster Jam nahrhafte Buntwatte und Slushies an unterzuckerte Mittelstandskinder verkaufte und sich wunderte, was "ich denn hier machte". Geiler Scheiß, da im Yachtklub, demnächst spielen dort die Excitements und der Neuntausender wird auch ein paar Supportschallplatten schwingen, denn die Combo zählt neben den Buttshakers zu denen, für die ich das uneingeschränkt gerne tue. Die Exitements haben es einfach drauf. Punkt.
Auf dem Rückweg nahm ich noch eine Scheidebecher im Clubkeller und kroch unter die Heiadecke.
Dass ich am nächsten Tag in den Landungsbrücken eine famose Interpretation von Büchners "Woyczek" gesehen habe, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, nämlich mit einem unglaublich wandlungsfähigen Jochen Döring und einer Katze, von der nicht nur mein Kater hin und weg gewesen wäre, just saying. Das Ganze im gewohnt reduzierten Stil und ebenso gewohnt auf hohem Landungsbrücken - Niveau, ein toller Einstieg für einen Samstagabend. Und danach waren wir auch noch im Dreikönigskeller, unvorbereitet, es gab ein Doppelkonzert, die Hütte war voll und hatte gebrannt, während Niko hinter der Theke thronte und die Meute im Griff hatte. Alright, Dreikönigskeller, da geht man wohl wieder hin. So ein Neuanfang ist eben manchmal mühsam, flüsterte mir kürzlich ein Eichhörnchen.
So, eigentlich war das wieder zuviel Text, so was passt ja niemals auf ein Mobiltelefondisplay. Ist mir aber egal :-)
Geht raus, die Nacht ist schön!
Nach ausgiebigem Vorbereitungschillen begab ich mich zuallervorderst zur Old Fashioned Bar, wobei ich mich gegenüber der Dönerkurve erst einmal durch einen Pulk jugendlicher Alkoholmissbrauchsanfänger kämpfen musste, um dann in der Klappergasse vorbei an unseren uniformierten Freunden, endlich in die kleine Bar zu schlüpfen. Drinnen tobte schon einigermassen der Balkanbär, denn DJ Tomo Polic hatte hinter dem Mischpult schon einmal klargemacht, wo der Bora weht. Also gab es einiges aus Osteuropa, aber auch Gypsy- und Swingweisen auf die Ohren, und zwar so, dass es krachte. Da war echt einiges los, auch weil die smarte Julijana ihren Abschied für diesen Abend aus der Old Fashioned Bar ankündigte, da kam(en) natürlich einige(s) zusammen. Aber keine Angst, ohne jetzt zu spoilern: Die Bar wird weiterhin "Das Old Fashioned" bleiben, da kann ich alle beruhigen, wobei, so ein Shishaladen würde sich doch ganz gut in der Ecke machen, ne.
Mit der eisernen Disziplin eines Waschlappens konnte ich mich dann doch losreissen, denn der Main musste für einen Sir überquert werden. Denn keinen geringeren als Sir David Rodigan hatten die Jungs von Soundbwoys Destiny erfolgreich auf die DJ - Brücke gebeten, und der Mann versteht natürlich ebenso wie die Soundbwoys sein Handwerk. Reggae, Dancehall, Trap, Dubstep, Dub, oder Grime, das waren die Werkzeuge eines verdammt gutem Teams, und - Yes Man! - da blieb kein Stein auf dem anderen. Sir David liess es sich auch nicht nehmen, das Mikrophon zu Hand zu nehmen und den einen oder anderem Rewind am CD-Player hinzulegen, was die Stimmung noch weiter anheizte. Und so wurde im Zoom der Boden zur Bassline, keine Chance, dem eigenen Grinsen zu entgehen mit Vibes, die etwas Gutes von den Happy Breakbeat - Zeiten hatten, damals im XS. Fröhliches Tanzen war Programm bunter Menschen in dieser Nacht, Frankfurt at its best, baby! Da schau ich gerne wieder mal vorbei :-)
Auf dem Weg zurück tat man sich zusammen, um gemeinsam in den Yachtklub zu pilgern, denn ich guten Partynächten finden sich immer die Richtigen, auch wenn ich die Beiden mit den goldenen Herzen auf dem Deck meines Lieblingsbootes wieder aus dem Augen verlor, aber so ist die Nacht eben. Klein ist die Welt, immerhin lernte ich so einen Nachbarn kennen, der seit Jahren im gleichen Gebäude wie ich wohnt, während der andere seit kurzem der Schwipschwager von Sido ist. Nach, da konnte mir ja auch nichts mehr passieren, es sind ja auch gute Jungs gewesen, im minikleinen Frankfurt wird man sich sicherlich bald wieder über den Weg laufen. Gute Jungs waren auch im Yachtklub an den Plattenspielern am Werk, nämlich DJ Sherm und Mr. Neal von den Funkfreaks Frankfurt, die sich für einen grandiosen Abend die Kanadier Walla P. und Dr Mad von Voyage Fantastique mit ins Boot geholt hatten (hahaha, der musste sein) und dafür freudig betanzt wurden. Und wegen der Kleinheit Frankfurts lief mir auch gleich eine Kollegin vom letzten Wochenende über die Füße, die während der Monster Jam nahrhafte Buntwatte und Slushies an unterzuckerte Mittelstandskinder verkaufte und sich wunderte, was "ich denn hier machte". Geiler Scheiß, da im Yachtklub, demnächst spielen dort die Excitements und der Neuntausender wird auch ein paar Supportschallplatten schwingen, denn die Combo zählt neben den Buttshakers zu denen, für die ich das uneingeschränkt gerne tue. Die Exitements haben es einfach drauf. Punkt.
Auf dem Rückweg nahm ich noch eine Scheidebecher im Clubkeller und kroch unter die Heiadecke.
Dass ich am nächsten Tag in den Landungsbrücken eine famose Interpretation von Büchners "Woyczek" gesehen habe, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, nämlich mit einem unglaublich wandlungsfähigen Jochen Döring und einer Katze, von der nicht nur mein Kater hin und weg gewesen wäre, just saying. Das Ganze im gewohnt reduzierten Stil und ebenso gewohnt auf hohem Landungsbrücken - Niveau, ein toller Einstieg für einen Samstagabend. Und danach waren wir auch noch im Dreikönigskeller, unvorbereitet, es gab ein Doppelkonzert, die Hütte war voll und hatte gebrannt, während Niko hinter der Theke thronte und die Meute im Griff hatte. Alright, Dreikönigskeller, da geht man wohl wieder hin. So ein Neuanfang ist eben manchmal mühsam, flüsterte mir kürzlich ein Eichhörnchen.
So, eigentlich war das wieder zuviel Text, so was passt ja niemals auf ein Mobiltelefondisplay. Ist mir aber egal :-)
Geht raus, die Nacht ist schön!
17. Oktober 2016, 11.01 Uhr
//Patrick Neuntausend
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