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Poetry Tram zur Buchmesse
Lyrik in der Straßenbahn
Drei junge Künstler überraschten am Donnerstagmorgen Pendler in der Straßenbahn-Linie 16 mit lyrischen Texten auf Englisch. Eine Aktion vom Freundeskreis der Buchmesse.
Anlässlich der größten Buchmesse der Welt haben drei Poetry Slammer am Donnerstag die Straßenbahn der Linie 16 vorübergehend in eine „Poetry Tram“ verwandelt, indem sie live vor den anderen Pendlern englische Texte rezitierten.
Nur elf Minuten dauert die Fahrt mit der Straßenbahn-Linie 16 von der Haltestelle Markus-Krankenhaus bis zur Messe. Elf Minuten, in denen die Pendler morgens lesen, telefonieren, aus dem Fenster schauen und warten, bis sie aussteigen müssen. Tägliche Routine. Für Abwechslung auf dieser kurzen Bahnfahrt sorgten am Donnerstagmorgen ab zehn Uhr drei junge Künstler. Timo Kurth, Laura Berninger und Eva Schilling wirkten erst wie alle anderen Fahrgäste, ehe sie nacheinander aufstanden und den überraschten Mitfahrern englische Lyrik vortrugen. Circa zwei Stunden fuhren die drei zwischen den beiden Stationen hin und her, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Jede Fahrt sei anders, waren sich die drei jungen Künstler einig, die teilweise schon seit Jahren bei Poetry Slams oder als Büttenredner beim Karneval ihr Redetalent unter Beweis stellen.
Den Anfang jeden Durchgangs machte Kurth, der unvermittelt begann und mit dem Gedicht „Get drunk“ des französischen Lyrikers Charles Baudelaire eine „Ode an die Fröhlichkeit und das Leben“ hielt, wie er seinen Text zusammenfasste. Auch Berninger setzte im Anschluss auf bekannte Lyrik und trug eine Kombination aus Edgar Allen Poes „The Raven“ und der englischen Übersetzung von Rainer Maria Rilkes „Lösch mir die Augen aus“ vor. Mit selbstverfasster Lyrik von Schilling endete das Live-Erlebnis in der Straßenbahn. Allen sei wichtig gewesen, die Schönheit von Sprache und Poesie zu zeigen. Schilling hoffte einfach darauf, „dass man dem einen oder anderen Pendler ein Lächeln ins Gesicht zaubert“.
Die Aktion mit Flashmob-Charakter war eine Idee des Freundeskreises der Buchmesse, der Stadtmarketinggesellschaft FrankfurtRheinMain GmbH und der Kommunikationsagentur Ballcom. Frank Pauli von der Frankfurter Buchmesse wollte mit der Aktion darauf aufmerksam machen, „dass die Buchmesse zu Frankfurt gehört." Hintergrund des Poetry Trams seien auch die vielen internationalen Gäste der Buchmesse gewesen, wie Eric Menges, Geschäftsführer der FrankfurtRheinMain GmbH ergänzte. Auch der Brexit habe bei der Aktion eine Rolle gespielt: „Wir wollen mit dieser Aktion den Charakter von FrankfurtRheinMain als weltoffene Metropolregion veranschaulichen, in der spannende Kulturevents selbstverständlich auch auf Englisch stattfinden."
Dass die Texte in der Fremdsprache gelesen wurden, war für die drei Poetry Slammer eine besondere Herausforderung, und „eine gute Möglichkeit, mal etwas Neues auszuprobieren“, wie Kurth ergänzte. Während Berninger auf die Reaktion des unfreiwilligen Publikums gespannt war, "die nichts von ihrem Glück wissen", freute sich Schilling vor allem darüber, „die Leute in der täglichen Routine, im Alltagsgrau, aufzurütteln“. Die Reaktionen der Mitfahrer gab ihnen recht: Neugierige Blicke, interessierte Zuhörer, manchmal Applaus – die Aufmerksamkeit war den Poetry Slammern gewiss. Eine Mitfahrerin beendete sogar sofort ihr Telefonat, um die Künstler nicht zu stören.
Nur elf Minuten dauert die Fahrt mit der Straßenbahn-Linie 16 von der Haltestelle Markus-Krankenhaus bis zur Messe. Elf Minuten, in denen die Pendler morgens lesen, telefonieren, aus dem Fenster schauen und warten, bis sie aussteigen müssen. Tägliche Routine. Für Abwechslung auf dieser kurzen Bahnfahrt sorgten am Donnerstagmorgen ab zehn Uhr drei junge Künstler. Timo Kurth, Laura Berninger und Eva Schilling wirkten erst wie alle anderen Fahrgäste, ehe sie nacheinander aufstanden und den überraschten Mitfahrern englische Lyrik vortrugen. Circa zwei Stunden fuhren die drei zwischen den beiden Stationen hin und her, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Jede Fahrt sei anders, waren sich die drei jungen Künstler einig, die teilweise schon seit Jahren bei Poetry Slams oder als Büttenredner beim Karneval ihr Redetalent unter Beweis stellen.
Den Anfang jeden Durchgangs machte Kurth, der unvermittelt begann und mit dem Gedicht „Get drunk“ des französischen Lyrikers Charles Baudelaire eine „Ode an die Fröhlichkeit und das Leben“ hielt, wie er seinen Text zusammenfasste. Auch Berninger setzte im Anschluss auf bekannte Lyrik und trug eine Kombination aus Edgar Allen Poes „The Raven“ und der englischen Übersetzung von Rainer Maria Rilkes „Lösch mir die Augen aus“ vor. Mit selbstverfasster Lyrik von Schilling endete das Live-Erlebnis in der Straßenbahn. Allen sei wichtig gewesen, die Schönheit von Sprache und Poesie zu zeigen. Schilling hoffte einfach darauf, „dass man dem einen oder anderen Pendler ein Lächeln ins Gesicht zaubert“.
Die Aktion mit Flashmob-Charakter war eine Idee des Freundeskreises der Buchmesse, der Stadtmarketinggesellschaft FrankfurtRheinMain GmbH und der Kommunikationsagentur Ballcom. Frank Pauli von der Frankfurter Buchmesse wollte mit der Aktion darauf aufmerksam machen, „dass die Buchmesse zu Frankfurt gehört." Hintergrund des Poetry Trams seien auch die vielen internationalen Gäste der Buchmesse gewesen, wie Eric Menges, Geschäftsführer der FrankfurtRheinMain GmbH ergänzte. Auch der Brexit habe bei der Aktion eine Rolle gespielt: „Wir wollen mit dieser Aktion den Charakter von FrankfurtRheinMain als weltoffene Metropolregion veranschaulichen, in der spannende Kulturevents selbstverständlich auch auf Englisch stattfinden."
Dass die Texte in der Fremdsprache gelesen wurden, war für die drei Poetry Slammer eine besondere Herausforderung, und „eine gute Möglichkeit, mal etwas Neues auszuprobieren“, wie Kurth ergänzte. Während Berninger auf die Reaktion des unfreiwilligen Publikums gespannt war, "die nichts von ihrem Glück wissen", freute sich Schilling vor allem darüber, „die Leute in der täglichen Routine, im Alltagsgrau, aufzurütteln“. Die Reaktionen der Mitfahrer gab ihnen recht: Neugierige Blicke, interessierte Zuhörer, manchmal Applaus – die Aufmerksamkeit war den Poetry Slammern gewiss. Eine Mitfahrerin beendete sogar sofort ihr Telefonat, um die Künstler nicht zu stören.
20. Oktober 2016, 14.43 Uhr
Nicole Nadine Seliger
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