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Majid Jordan im Zoom
R’n’B wie ein startender Düsenjet
Gute Musik kann so einfach sein: Majid Jordan spielten gestern im Zoom. Der Club erklang in ungeahnten Dezibelsphären. Doch das lag weniger am minimalistischen, tiefen Beat, als an den Fans. Eine Konzertkritik.
Myriaden von Smartphones gehen hoch, alle auf die Bühne gerichtet, sobald ein besonders romantischer oder beliebter Song kommt. Von Majid Jordan, den beiden Kanadiern, sah man nicht viel am Dienstagabend im Zoom. Dafür hörte man umso mehr: Gewaltige Beats, tiefsten Funk, hoffnungslos samtigen Gesang - die Atmosphäre geladen, wie wenn sich ein gewaltiges Gewitter ankündigt. Schwül und heiß war es im Club.
Die Beats sind hausgemacht von Produzent Jordan Ullman. Der 21-jährige lernte den 25-jähirgen Sänger Majid Al Maskati als Student an der Universität in Toronto kennen. Seitdem machen sie sehr feinen R'n'B und haben einen Plattenvertrag beim Label OVO Sound, das von Drake mitbegründet wurde.
Da brach die Naturgewalt auch schon über das Duo herunter in Form kreischender, jubelnder Fans: Die auffallend jungen Menschen waren so verzückt, dass ihre Jubelkaskaden ungeahnte Dezibelstärken erreichten. Sie feierten so, dass es nicht mehr feierlich war. Da musste sich manch einer die Ohren zuhalten. So eine Performance hängt eben nicht allein von den Künstlern ab, vielmehr ist sie ein Zusammenspiel zwischen Publikum und Performern. Stimmt die Chemie, sprühen Funken und Teilchen werden beschleunigt, es wird geschwitzt, getanzt und mitgesungen.
Dem Sänger Majid blieb das nicht verborgen. Er bejubelte sein Publikum ebenso: Er habe das Gefühl gerade seien 2.000 Leute im Saal. Ausverkauft war das Konzert zwar, doch nicht einmal die Hälfte davon würde in den Club passen.
Doch auch der Bass dröhnte wie ein Düsenjet durch den Club, oft zum Nachteil der feineren Elemente. Die Stimme von Majid kam dennoch gegen die Beats von Kollege Jordan durch. Wie selbstverständlich kippte sie immer wieder problemlos ins Falsett – ganz wie auf dem Album. Vom Album selbst wurde selten variiert. Ihre Singleauskupplung „My Love“, die sie gemeinsam mit Drake aufgenommen haben, spielten sie in einem doppelt so schnellen Remix. Ihre Songs hauten sie allesamt während des Konzerts raus. Das kann man nur konsequent nennen. Genug geschwitzt hatten die meisten eh. So war das Erlebnis umso intensiver.
Die Session schlossen sie mit dem Einspieler des Albums ab: „Learn From Each Other“ - ein besonders minimalistischer Beat. Soll das heißen, dass das erst der Anfang war? Eine Zugabe gab es zwar nicht. Doch bei solch einem Publikum kommt man sicherlich bald wieder.
Die Beats sind hausgemacht von Produzent Jordan Ullman. Der 21-jährige lernte den 25-jähirgen Sänger Majid Al Maskati als Student an der Universität in Toronto kennen. Seitdem machen sie sehr feinen R'n'B und haben einen Plattenvertrag beim Label OVO Sound, das von Drake mitbegründet wurde.
Da brach die Naturgewalt auch schon über das Duo herunter in Form kreischender, jubelnder Fans: Die auffallend jungen Menschen waren so verzückt, dass ihre Jubelkaskaden ungeahnte Dezibelstärken erreichten. Sie feierten so, dass es nicht mehr feierlich war. Da musste sich manch einer die Ohren zuhalten. So eine Performance hängt eben nicht allein von den Künstlern ab, vielmehr ist sie ein Zusammenspiel zwischen Publikum und Performern. Stimmt die Chemie, sprühen Funken und Teilchen werden beschleunigt, es wird geschwitzt, getanzt und mitgesungen.
Dem Sänger Majid blieb das nicht verborgen. Er bejubelte sein Publikum ebenso: Er habe das Gefühl gerade seien 2.000 Leute im Saal. Ausverkauft war das Konzert zwar, doch nicht einmal die Hälfte davon würde in den Club passen.
Doch auch der Bass dröhnte wie ein Düsenjet durch den Club, oft zum Nachteil der feineren Elemente. Die Stimme von Majid kam dennoch gegen die Beats von Kollege Jordan durch. Wie selbstverständlich kippte sie immer wieder problemlos ins Falsett – ganz wie auf dem Album. Vom Album selbst wurde selten variiert. Ihre Singleauskupplung „My Love“, die sie gemeinsam mit Drake aufgenommen haben, spielten sie in einem doppelt so schnellen Remix. Ihre Songs hauten sie allesamt während des Konzerts raus. Das kann man nur konsequent nennen. Genug geschwitzt hatten die meisten eh. So war das Erlebnis umso intensiver.
Die Session schlossen sie mit dem Einspieler des Albums ab: „Learn From Each Other“ - ein besonders minimalistischer Beat. Soll das heißen, dass das erst der Anfang war? Eine Zugabe gab es zwar nicht. Doch bei solch einem Publikum kommt man sicherlich bald wieder.
8. Juni 2016, 11.19 Uhr
Tamara Marszalkowski
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