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Kulturdezernentin zieht 100-Tage-Bilanz
Die Pläne und Visionen der Ina Hartwig
100 Tage ist Ina Hartwig nun Kulturdezernentin. Politisch ist sie noch ein weißes Blatt. Jetzt zieht sie eine erste BIlanz – und kündigt große Pläne für Kulturangebote für Kinder und Jugendliche an.
Das ungeschriebene Gesetz lautet: Politiker lässt man die ersten 100 Tage mal machen. Das führte in Frankfurt zu einer ganzen Kaskade von Pressekonferenzen. Denn nun wird Frankfurt seit über 100 Tagen von einer Koalition aus CDU, SPD und Grünen regiert. Die SPD-Dezernenten ziehen eine erste Bilanz. Doch wie kann die aussehen in einem Stadtgebilde, dessen Veränderungen sich erst nach Jahren oder Jahrzehnten ermessen lassen?
Es muss also ein Versuch bleiben. Ein Versuch, Öffentlichkeit herzustellen über Verwaltung, über Magistratsvorlagen, den Wettbewerb politischer Ideen, über Absprachen und Ziele, mit Glück auch Visionen, deren Verwirklichung noch in der Amtszeit des Stadtrats oder der Stadträtin verwirklicht werden können.
Was ist mit der Frankfurter Kultur in den vergangenen 100 Tagen passiert seit Ina Hartwig Dezernentin ist? Die bessere Frage ist: Was ist mit Ina Hartwig passiert?
Zunächst einmal wurde sie hineingeworfen in eine Debatte, die zur Unzeit kam – im wörtlichen Sinne. Die Untersuchungen über die Zukunft des lädierten Gebäudes der Frankfurter Bühnen am Willy-Brandt-Platz sind noch nicht abgeschlossen – was einige Frankfurter Tageszeitungen nicht daran hinderte, über deren Zukunft eine Debatte anzustoßen, die recht rasch in die Untiefen Frankfurter Lokalpolitik hineinragte, weil sich jeder glaubte, dazu äußern zu müssen. Zum Umbau, zu den Kosten, zu neuen Standorten, zum Wiederaufbau.
Darum soll es also nicht gehen. Es geht um Konkretes und Visionen.
Das Konkrete: Der Magistrat hat soeben beschlossen, dass Kinder und Jugendliche von 2017 an kostenlos in die 12 städtischen Museen können. Die Eintritte, die den Museen dadurch verloren gehen, sollen ihnen ersetzt werden – mit Kosten von etwa 80.000 Euro rechnet man im Kulturdezernat. Auch Studenten der Goethe-Uni sollen ab Januar kostenlos in die Museen – zusätzlich auch ins Filmmuseum. Dafür wird etwa ein Euro aus den Semestergebühren abgerechnet.
Die Vision: Kostenloser Eintritt für alle – wie es etwa in London der Fall ist und in Frankfurt bis Anfang der 90er-Jahre der Fall war. "Wenn man Kultur für alle ernstnimmt, wäre das notwendig – ich jedenfalls fände es großartig", sagt Ina Hartwig. Es sei aber in der derzeitigen politischen Gemengelage ein Fernziel.
Das Konkrete: Im Zoo wird eine neue Pinguinanlage gebaut – der letzte Baustein des letzten Zoosanierungsprogramms.
Die Vision: Ein neues Zooprogramm, um sämtliche 50er-Jahre-Überbleibsel zu ertüchtigen und über die Ausrichtung des Zoos nachzudenken. Dazu gehöre auch ein Kinder- und Jugendtheater im Zoogesellschaftshaus. "Damit würde sich die Vision des Zoos schließen." Die Dezernentin sympathisiert mit einem eigenen Ensemble. "Es wird Bedenken geben - aber die sollten dieses Projekt nicht kaputtmachen. Das wäre eine Katastrophe und würde mich sehr sehr traurig machen." Die derzeitige politische Lage sei bestens: CDU, SPD und Grüne seien sich im Aufbau eines solchen Theaters einig, das Gesellschaftshaus müsse so oder so saniert werden. Ziel ist nun erst einmal ein Grundsatzbeschluss der Stadtverordneten – dann könnten Kosten und Umsetzung für die Sanierung des Gebäudes und Unterhalt des Theaters
ermittelt werden. "Wenn wir das jetzt nicht schaffen wird es nimmermehr." Sie sagt aber auch: "Man muss für seine Wünsche kämpfen - und natürlich kann man auch scheitern. Das gehört dazu."
Es muss also ein Versuch bleiben. Ein Versuch, Öffentlichkeit herzustellen über Verwaltung, über Magistratsvorlagen, den Wettbewerb politischer Ideen, über Absprachen und Ziele, mit Glück auch Visionen, deren Verwirklichung noch in der Amtszeit des Stadtrats oder der Stadträtin verwirklicht werden können.
Was ist mit der Frankfurter Kultur in den vergangenen 100 Tagen passiert seit Ina Hartwig Dezernentin ist? Die bessere Frage ist: Was ist mit Ina Hartwig passiert?
Zunächst einmal wurde sie hineingeworfen in eine Debatte, die zur Unzeit kam – im wörtlichen Sinne. Die Untersuchungen über die Zukunft des lädierten Gebäudes der Frankfurter Bühnen am Willy-Brandt-Platz sind noch nicht abgeschlossen – was einige Frankfurter Tageszeitungen nicht daran hinderte, über deren Zukunft eine Debatte anzustoßen, die recht rasch in die Untiefen Frankfurter Lokalpolitik hineinragte, weil sich jeder glaubte, dazu äußern zu müssen. Zum Umbau, zu den Kosten, zu neuen Standorten, zum Wiederaufbau.
Darum soll es also nicht gehen. Es geht um Konkretes und Visionen.
Das Konkrete: Der Magistrat hat soeben beschlossen, dass Kinder und Jugendliche von 2017 an kostenlos in die 12 städtischen Museen können. Die Eintritte, die den Museen dadurch verloren gehen, sollen ihnen ersetzt werden – mit Kosten von etwa 80.000 Euro rechnet man im Kulturdezernat. Auch Studenten der Goethe-Uni sollen ab Januar kostenlos in die Museen – zusätzlich auch ins Filmmuseum. Dafür wird etwa ein Euro aus den Semestergebühren abgerechnet.
Die Vision: Kostenloser Eintritt für alle – wie es etwa in London der Fall ist und in Frankfurt bis Anfang der 90er-Jahre der Fall war. "Wenn man Kultur für alle ernstnimmt, wäre das notwendig – ich jedenfalls fände es großartig", sagt Ina Hartwig. Es sei aber in der derzeitigen politischen Gemengelage ein Fernziel.
Das Konkrete: Im Zoo wird eine neue Pinguinanlage gebaut – der letzte Baustein des letzten Zoosanierungsprogramms.
Die Vision: Ein neues Zooprogramm, um sämtliche 50er-Jahre-Überbleibsel zu ertüchtigen und über die Ausrichtung des Zoos nachzudenken. Dazu gehöre auch ein Kinder- und Jugendtheater im Zoogesellschaftshaus. "Damit würde sich die Vision des Zoos schließen." Die Dezernentin sympathisiert mit einem eigenen Ensemble. "Es wird Bedenken geben - aber die sollten dieses Projekt nicht kaputtmachen. Das wäre eine Katastrophe und würde mich sehr sehr traurig machen." Die derzeitige politische Lage sei bestens: CDU, SPD und Grüne seien sich im Aufbau eines solchen Theaters einig, das Gesellschaftshaus müsse so oder so saniert werden. Ziel ist nun erst einmal ein Grundsatzbeschluss der Stadtverordneten – dann könnten Kosten und Umsetzung für die Sanierung des Gebäudes und Unterhalt des Theaters
ermittelt werden. "Wenn wir das jetzt nicht schaffen wird es nimmermehr." Sie sagt aber auch: "Man muss für seine Wünsche kämpfen - und natürlich kann man auch scheitern. Das gehört dazu."
7. November 2016, 12.12 Uhr
Nils Bremer
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