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Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2016
Carolin Emcke in der Paulskirche geehrt
Anlässlich der Buchmesse verlieh der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den Friedenspreis. Die Publizistin Carolin Emcke wurde vor 1000 geladenen Gästen, unter ihnen Bundespräsident Joachim Gauck, ausgezeichnet.
Am Sonntag wurde die in Berlin lebende Carolin Emcke mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2016 ausgezeichnet. In der Laudatio stellte die Philosophin Seyla Benhabib Emkes Erzählkunst in den Mittelpunkt, die es ihr ermögliche, Dinge so zu benennen und zu erzählen, dass das Schweigen durchbrochen werde. Die 49-jährige Autorin und Journalistin, die unter anderem von 1998 bis 2013 weltweit Krisenregionen bereiste und darüber berichtete, beschäftigt sich in ihren Veröffentlichungen und auch in ihrem aktuellen Buch „Gegen den Hass“ (S. Fischer) mit den großen gegenwärtigen Themen wie Hass, Fanatismus und Demokratiefeindlichkeit. Dabei habe sie als Erzählerin „eine einmalige Mischung aus Reportage, philosophischer Reflektion und literarischer Komposition geschaffen, durch die sie moralisches Zeugnis ablegen kann“, so Laudatorin Benhabib.
Laut Emcke grassiere zur Zeit Fanatismus und Gewalt in Europa. In ihrer Dankesrede rief sie dazu auf, sich gemeinsam für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft einzusetzen: „Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen. Wir können sprechen und handeln. Wir können die Verantwortung auf uns nehmen. Und das heißt: Wir können sprechen und handelnd eingreifen in diese sich zunehmend verrohende Welt.“
Dem Fanatismus, dem Hass und der Gewalt müsse man dabei gemeinsam entgegentreten, die gesamte Zivilbevölkerung sei gefragt. Dazu brauche es nur Vertrauen in das, was uns Menschen ausmache: „die Begabung zum Anfangen“, so die Friedenspreis-Trägerin. Man könne nicht nur als Individuum neu beginnen, sondern ebenso als Gesellschaft. Verkrustungen wieder aufbrechen, Strukturen, die beengen oder unterdrücken, auflösen und nach neuen, anderen Formen suchen. Das müsse eine Gesellschaft leisten.
„Carolin Emcke macht uns klar, dass es einen Zusammenhang zwischen Gewalt und Sprache und Gewalt und Sprachlosigkeit gibt“, begründet Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins, die Wahl. Sie schreibe das auf, was andere ihr erzählen und was sie selbst dabei empfindet, „nämlich oft Angst, Wut und Hilflosigkeit“, so Rietmüller weiter. Emcke, die unter anderem auch in Frankfurt studierte, rufe dabei immer wieder ins Gedächtnis, dass die Welt in Aufruhr sei und es an allen Ecken und Enden brenne.
Seit 1950 vergibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bisherige Preisträger waren unter anderem Albert Schweitzer, Astrid Lindgren, Jürgen Habermas, Amos Oz, Susan Sontag, David Grossman, Václac Havel, Liao Yiwu, Swetlana Alexijewitsch und im vergangenen Jahr Navid Kermani. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Laut Emcke grassiere zur Zeit Fanatismus und Gewalt in Europa. In ihrer Dankesrede rief sie dazu auf, sich gemeinsam für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft einzusetzen: „Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen. Wir können sprechen und handeln. Wir können die Verantwortung auf uns nehmen. Und das heißt: Wir können sprechen und handelnd eingreifen in diese sich zunehmend verrohende Welt.“
Dem Fanatismus, dem Hass und der Gewalt müsse man dabei gemeinsam entgegentreten, die gesamte Zivilbevölkerung sei gefragt. Dazu brauche es nur Vertrauen in das, was uns Menschen ausmache: „die Begabung zum Anfangen“, so die Friedenspreis-Trägerin. Man könne nicht nur als Individuum neu beginnen, sondern ebenso als Gesellschaft. Verkrustungen wieder aufbrechen, Strukturen, die beengen oder unterdrücken, auflösen und nach neuen, anderen Formen suchen. Das müsse eine Gesellschaft leisten.
„Carolin Emcke macht uns klar, dass es einen Zusammenhang zwischen Gewalt und Sprache und Gewalt und Sprachlosigkeit gibt“, begründet Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins, die Wahl. Sie schreibe das auf, was andere ihr erzählen und was sie selbst dabei empfindet, „nämlich oft Angst, Wut und Hilflosigkeit“, so Rietmüller weiter. Emcke, die unter anderem auch in Frankfurt studierte, rufe dabei immer wieder ins Gedächtnis, dass die Welt in Aufruhr sei und es an allen Ecken und Enden brenne.
Seit 1950 vergibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bisherige Preisträger waren unter anderem Albert Schweitzer, Astrid Lindgren, Jürgen Habermas, Amos Oz, Susan Sontag, David Grossman, Václac Havel, Liao Yiwu, Swetlana Alexijewitsch und im vergangenen Jahr Navid Kermani. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
24. Oktober 2016, 11.35 Uhr
Max Gerten
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