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Die Biennale ist jetzt auch für Besucher geöffnet
"Frankfurt und Offenbach sollen fusionieren!"
Die Stimmung während der Eröffnung der Architekturbiennale in Venedig, insbesondere des deutschen Pavillons, war überaus feierlich. Auch wenn der Goldene Löwe für den besten Pavillon letzten Endes an Spanien ging.
Welcher Frankfurter, und besonders Offenbacher, schon immer mal nach Venedig wollte, sollte das am besten diesen Sommer machen. Denn bis zum 27. November ist dort ein Stück Frankfurt - und Offenbach - zu sehen. Der Direktor des Deutschen Architekturmuseums Peter Cachola Schmal bespielt dieses Jahr den Deutschen Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig. Sie läuft unter dem Motto "Reporting from the front". Das Thema, das die westliche Gesellschaft seit vergangenem Jahr umtreibt: Flüchtlinge. Und da hat Deutschland eben viel zu erzählen, ist es doch mittendrin. Besonders brisant wird es in Zeiten, in denen Europa seine Fronten dicht macht.
So setzte Schmal und sein Team eine deutliche Geste und eine klare Gestaltung um: Sie rissen die Mauern des von den Nationalsozialisten umgestalten Pavillons herunter und fügten Öffnungen an allen vier Seiten ein. Alles in enger Abstimmung mit dem venezianischen Denkmalschutz, versteht sich. Durch die Öffnungen wird der Pavillon während der Biennale durchgängig geöffnet bleiben. Das durfte nur unter der Voraussetzung umgesetzt werden, die Öffnungen nach der Biennale wieder zu schließen. Schmal wünscht sich jedoch, dass sie darüber hinaus erhalten bleiben. Stolz eröffnete er den Pavillon mit den Worten "Deutschland ist offen". Die Ausstellung im Inneren nimmt eine völlig bejahende und positive Haltung zu Neuankömmlingen ein und stellt Thesen für die ideale Ankunftsstadt, die sogenannte Arrival City, auf und fragt was Architekten zu Integration beitragen können.
Offenbach wird bei der Ausstellung eine ganz besondere Rolle zuteil: Es dient als Paradebeispiel der Arrival City. So waren auch einige Frankfurter vor Ort, um sich von der wichtigen Rolle Offenbachs überzeugen zu lassen, unter anderem der Frankfurter Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne). Horst Schneider (SPD) als Oberbürgermeister der Stadt Offenbach durfte natürlich auch nicht fehlen. Er nahm an einer Gesprächsrunde der Architekten- und Stadtplanerkammer (AKH) Hessen teil – zusammen mit Schmal, der Präsidentin der AKH Brigitee Holz, dem Kurator des Pavillons Oliver Elser und Werner Durth, einem Architekten, Soziologen, Architekturhistoriker und Hochschullehrer an der TU Darmstadt.
In der Gesprächsrunde wurden vor allem Integration und der Wohnungsbau diskutiert. Auch über die Beziehung von Frankfurt und Offenbach und zum Rhein-Main-Gebiet wurde gesprochen. "Frankfurt wäre nicht die Stadt, die sie ist ohne Offenbach", so Holz. Schneider wollte nochmals klar machen, dass man nicht denken dürfe, dass Offenbach ein Selbstläufer sei. Er sei froh, dass es verhältnismäßig gut laufe. Er machte klar, dass Integration über einen längeren Zeitraum gesehen werden müsse. Sie geschehe nicht über eine Generation, sondern über mehrere. Anna Scheuermann, Projektkoordinatorin des Pavillons, strich heraus, dass die Macher des Pavillons einen Perspektivwechsel anstoßen wollten. "Man soll an Orten, die negativ dargestellt werden, nach Potential suchen - für alle, nicht nur für Flüchtlinge", so Scheuermann. Schmal forderte im Zuge der Gesprächsrunde, dass Offenbach und Frankfurt fusionieren sollten.
Auch der Künstler Tobias Rehberger tauchte als Gast auf einer Veranstaltung im Rahmen der Biennale auf. 2009 wurde er als bester Künstler mit dem "Goldenen Löwe" für die von ihm entworfene Cafeteria im Ausstellungspalast der Biennale ausgezeichnet. Dieses Jahr nahm er an der "Culinary Lessons" des Goethe Instituts teil. Gemeinsam mit dem Direktor des Moderna Museet in Stockholm und ehemaligen Rektor der Städelschule Daniel Birnbau, dem Professor für Architektur an der Städelschule Johan Bettum und anderen Teilnehmern wurde über Essen gesprochen. Ein bisschen hatte man sich vorab erhofft, zu erfahren was die Schnittmenge zwischen Essen und Architektur ist. Letzten Endes wurde allerdings über kulturhistorische und gesellschaftliche Dimensionen diskutiert.
Der Goldene Löwe für den besten Pavillon ging leider nicht, wie das Team um Schmal gehofft hatte, an den deutschen Pavillon. Der spanische Pavillon wurde für seine Ausstellung über den neuen Typus von Architektur nach der Finanzkrise ausgezeichnet. Schmal hatte dafür aber einen "Löwen der Herzen" dabei – aus Plüsch.
So setzte Schmal und sein Team eine deutliche Geste und eine klare Gestaltung um: Sie rissen die Mauern des von den Nationalsozialisten umgestalten Pavillons herunter und fügten Öffnungen an allen vier Seiten ein. Alles in enger Abstimmung mit dem venezianischen Denkmalschutz, versteht sich. Durch die Öffnungen wird der Pavillon während der Biennale durchgängig geöffnet bleiben. Das durfte nur unter der Voraussetzung umgesetzt werden, die Öffnungen nach der Biennale wieder zu schließen. Schmal wünscht sich jedoch, dass sie darüber hinaus erhalten bleiben. Stolz eröffnete er den Pavillon mit den Worten "Deutschland ist offen". Die Ausstellung im Inneren nimmt eine völlig bejahende und positive Haltung zu Neuankömmlingen ein und stellt Thesen für die ideale Ankunftsstadt, die sogenannte Arrival City, auf und fragt was Architekten zu Integration beitragen können.
Offenbach wird bei der Ausstellung eine ganz besondere Rolle zuteil: Es dient als Paradebeispiel der Arrival City. So waren auch einige Frankfurter vor Ort, um sich von der wichtigen Rolle Offenbachs überzeugen zu lassen, unter anderem der Frankfurter Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne). Horst Schneider (SPD) als Oberbürgermeister der Stadt Offenbach durfte natürlich auch nicht fehlen. Er nahm an einer Gesprächsrunde der Architekten- und Stadtplanerkammer (AKH) Hessen teil – zusammen mit Schmal, der Präsidentin der AKH Brigitee Holz, dem Kurator des Pavillons Oliver Elser und Werner Durth, einem Architekten, Soziologen, Architekturhistoriker und Hochschullehrer an der TU Darmstadt.
In der Gesprächsrunde wurden vor allem Integration und der Wohnungsbau diskutiert. Auch über die Beziehung von Frankfurt und Offenbach und zum Rhein-Main-Gebiet wurde gesprochen. "Frankfurt wäre nicht die Stadt, die sie ist ohne Offenbach", so Holz. Schneider wollte nochmals klar machen, dass man nicht denken dürfe, dass Offenbach ein Selbstläufer sei. Er sei froh, dass es verhältnismäßig gut laufe. Er machte klar, dass Integration über einen längeren Zeitraum gesehen werden müsse. Sie geschehe nicht über eine Generation, sondern über mehrere. Anna Scheuermann, Projektkoordinatorin des Pavillons, strich heraus, dass die Macher des Pavillons einen Perspektivwechsel anstoßen wollten. "Man soll an Orten, die negativ dargestellt werden, nach Potential suchen - für alle, nicht nur für Flüchtlinge", so Scheuermann. Schmal forderte im Zuge der Gesprächsrunde, dass Offenbach und Frankfurt fusionieren sollten.
Auch der Künstler Tobias Rehberger tauchte als Gast auf einer Veranstaltung im Rahmen der Biennale auf. 2009 wurde er als bester Künstler mit dem "Goldenen Löwe" für die von ihm entworfene Cafeteria im Ausstellungspalast der Biennale ausgezeichnet. Dieses Jahr nahm er an der "Culinary Lessons" des Goethe Instituts teil. Gemeinsam mit dem Direktor des Moderna Museet in Stockholm und ehemaligen Rektor der Städelschule Daniel Birnbau, dem Professor für Architektur an der Städelschule Johan Bettum und anderen Teilnehmern wurde über Essen gesprochen. Ein bisschen hatte man sich vorab erhofft, zu erfahren was die Schnittmenge zwischen Essen und Architektur ist. Letzten Endes wurde allerdings über kulturhistorische und gesellschaftliche Dimensionen diskutiert.
Der Goldene Löwe für den besten Pavillon ging leider nicht, wie das Team um Schmal gehofft hatte, an den deutschen Pavillon. Der spanische Pavillon wurde für seine Ausstellung über den neuen Typus von Architektur nach der Finanzkrise ausgezeichnet. Schmal hatte dafür aber einen "Löwen der Herzen" dabei – aus Plüsch.
31. Mai 2016, 10.43 Uhr
Tamara Marszalkowski
Fotogalerie: Biennale
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