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App, Leitsystem und taktile Tafeln
Barrierefrei in den Botanischen Garten
Ab dem kommenden Frühjahr sollen sich blinde und sehbehinderte Besucher besser im Botanischen Garten zurechtfinden - den Kern des Projekts bildet eine App mit Audioguide.
Ab der kommenden Saison gibt es im Botanischen Garten ein neues Informationssystem für die Besucher. Dank einer App, einem Bodenleitsystem und taktilen Tafeln sollen sich auch Blinde und Sehbehinderte besser im parkähnlichen Garten zurechtfinden und das Gelände erkunden können. Während der Garten in den Wintermonaten geschlossen ist, werden die nötigen Umbauarbeiten vorgenommen – ab Frühsommer 2017 soll der erste Bereich, der Arzneipflanzengarten, erschlossen sein. Weitere Bereiche sollen im Anschluss folgen.
App, Leitsystem und taktile Tafeln
Kern des Projekts ist die kostenlose App, die sich Besucher auf ihr Smartphone herunterladen können, und die mit kurzen Audiosequenzen den Weg beschreibt und auf Knopfdruck über die Pflanzen informiert. Die bisherigen Schilder in den Pflanzenbeeten werden verschwinden und durch vereinzelte taktile Tafeln ersetzt, die auch in Braille-Schrift auf die Pflanzen hinweisen. Den Besuchern soll die Möglichkeit gegeben werden, die Pflanzen zu fühlen, ertasten und zu riechen. Maximal fünf Pflanzen pro Beet haben sich die Gärtner im Arzneipflanzengarten ausgesucht, zu denen interessante Geschichten produziert werden, erzählt Manfred Wessel, Leiter des Botanischen Gartens. Einsteiger sollen so an die Botanik herangeführt werden, Experten können über die App zusätzliche Informationen zu den Pflanzen erfahren. „Das neue Informationssystem wird auch sehenden Besuchern auf unterhaltsame Art spannende Details zu den Arzneipflanzen liefern“, beschreibt Manfred Wessel die Besonderheit des Projekts.
Integriertes Bodenleitsystem
Um den Botanischen Garten barrierefrei zu gestalten, haben die Verantwortlichen mit dem Blinden- und Sehbehindertenbund Hessen e.V. zusammengearbeitet. Blinde und Sehbehinderte sollen bei jeder Planungsphase eingebunden sein, betont Wessel. Zusätzliche Inspiration gab es bei einem Besuch im barrierefreien Nationalpark Eifel. Danach habe man das Bodenleitsystem für den Botanischen Garten entworfen. Um den Charakter des Gartens nicht zu zerstören, werden vorhandene Strukturen wie Bordsteine und Beetkanten genutzt. Ergänzt wird das System durch im Boden eingelassene Basaltsteine, die als fühlbarer Unterschied zum Kies Blinde und Sehbehinderte auf Kreuzungen und Abzweigungen aufmerksam machen sollen.
Spenden machen es möglich
Möglich wird das Projekt „Barrierefreier Zugang“ durch Spenden, der Stiftung Palmengarten und Botanischer Garten und dem Freundeskreis Botanischer Garten, die sich gemeinsam für den Park neben dem Palmengarten engagieren. "Unsere Projekte sollen das Erleben und Erlernen von Aspekten der Natur und Umwelt für alle Besucher im Palmengarten und im Botanischen Garten verbessern", erklärt Matthias Jenny, Vorsitzender der Stiftung und Direktor des Palmengartens die Motivation.
Neue Gastronomie im Palmengarten
Mit dem Umbau der Villa Leonhardi im benachbarten Palmengarten fördert die Stiftung ein weiteres Projekt. Nachdem sich das hochpreisige italienische Restaurant in den Räumlichkeiten nicht etablieren konnte, entschieden sich die Verantwortlichen für ein anderes, neues Konzept: Gastronomie verbunden mit einem breiten Kulturangebot. Christian Schön, der dieses Projekt leitet, betonte, dass die Villa Leonhardi das gastronomische Angebot im Palmengarten ergänzen und erweitern soll und ausdrücklich nicht als Konkurrenz zum traditionellen Café Siesmayer und dem Zwei-Sterne-Restaurant Lafleur gemeint sei. Vielmehr soll ein Ort etabliert werden, an dem sich auch junge Leute und Familien wohlfühlen. Das kulinarische Angebot mit wöchentlich wechselnden Speisekarten steuern die Macher von Goose bei, die mit ihren Waffel-Spezialitäten in der Foodtruck-Szene bekannt geworden sind. Anders als beim Café Siesmayer können aber ausschließlich Besucher des Palmengartens in dieser Location essen.
Wechselnde Kunstausstellungen
Neben der Gastronomie ist Schön auch das Kulturangebot in der Villa Leonhardi wichtig. Wechselnde Kunstausstellungen sollen die Besucher begeistern. Den Anfang machte im Sommer die Schau „Blümchen Sex“ – „eine interdisziplinäre Ausstellung im Spannungsfeld zwischen Botanik und Erotik“, wie die Macher sie nennen. Aktuell stellt die Frankfurter Künstlerin Johanna Maria Fischer ihre Werke in der Villa aus. Noch bis zum 7. Dezember können Besucher des Palmengartens von 11 Uhr bis 17 Uhr die Malereien zum Thema „Die Farbe des Windes“ anschauen und kaufen.
Senioren-Tanztee und Standesamt
„Wir möchten die Villa Leonhardi zu neuem Leben erwecken mit einem Programm, das für alle Frankfurter etwas bietet“ ist Christian Schön wichtig. Fürs nächste Jahr sind deshalb Senioren-Tanztees, Yoga-Veranstaltungen im Palmengarten und Weinbar-Abende geplant. Ein Schriftzug in Leuchtbuchstaben an der Wand verrät bereits einen weiteren Plan für die Villa Leonhardi: „you.me.oui“. Ab 2017 soll in der Villa ein Standesamt eingerichtet werden und damit eine zusätzliche Möglichkeit zum Heiraten im Palmengarten. Schön verspricht bereits, dass es eher eine „schräge“ Location werden soll.
App, Leitsystem und taktile Tafeln
Kern des Projekts ist die kostenlose App, die sich Besucher auf ihr Smartphone herunterladen können, und die mit kurzen Audiosequenzen den Weg beschreibt und auf Knopfdruck über die Pflanzen informiert. Die bisherigen Schilder in den Pflanzenbeeten werden verschwinden und durch vereinzelte taktile Tafeln ersetzt, die auch in Braille-Schrift auf die Pflanzen hinweisen. Den Besuchern soll die Möglichkeit gegeben werden, die Pflanzen zu fühlen, ertasten und zu riechen. Maximal fünf Pflanzen pro Beet haben sich die Gärtner im Arzneipflanzengarten ausgesucht, zu denen interessante Geschichten produziert werden, erzählt Manfred Wessel, Leiter des Botanischen Gartens. Einsteiger sollen so an die Botanik herangeführt werden, Experten können über die App zusätzliche Informationen zu den Pflanzen erfahren. „Das neue Informationssystem wird auch sehenden Besuchern auf unterhaltsame Art spannende Details zu den Arzneipflanzen liefern“, beschreibt Manfred Wessel die Besonderheit des Projekts.
Integriertes Bodenleitsystem
Um den Botanischen Garten barrierefrei zu gestalten, haben die Verantwortlichen mit dem Blinden- und Sehbehindertenbund Hessen e.V. zusammengearbeitet. Blinde und Sehbehinderte sollen bei jeder Planungsphase eingebunden sein, betont Wessel. Zusätzliche Inspiration gab es bei einem Besuch im barrierefreien Nationalpark Eifel. Danach habe man das Bodenleitsystem für den Botanischen Garten entworfen. Um den Charakter des Gartens nicht zu zerstören, werden vorhandene Strukturen wie Bordsteine und Beetkanten genutzt. Ergänzt wird das System durch im Boden eingelassene Basaltsteine, die als fühlbarer Unterschied zum Kies Blinde und Sehbehinderte auf Kreuzungen und Abzweigungen aufmerksam machen sollen.
Spenden machen es möglich
Möglich wird das Projekt „Barrierefreier Zugang“ durch Spenden, der Stiftung Palmengarten und Botanischer Garten und dem Freundeskreis Botanischer Garten, die sich gemeinsam für den Park neben dem Palmengarten engagieren. "Unsere Projekte sollen das Erleben und Erlernen von Aspekten der Natur und Umwelt für alle Besucher im Palmengarten und im Botanischen Garten verbessern", erklärt Matthias Jenny, Vorsitzender der Stiftung und Direktor des Palmengartens die Motivation.
Neue Gastronomie im Palmengarten
Mit dem Umbau der Villa Leonhardi im benachbarten Palmengarten fördert die Stiftung ein weiteres Projekt. Nachdem sich das hochpreisige italienische Restaurant in den Räumlichkeiten nicht etablieren konnte, entschieden sich die Verantwortlichen für ein anderes, neues Konzept: Gastronomie verbunden mit einem breiten Kulturangebot. Christian Schön, der dieses Projekt leitet, betonte, dass die Villa Leonhardi das gastronomische Angebot im Palmengarten ergänzen und erweitern soll und ausdrücklich nicht als Konkurrenz zum traditionellen Café Siesmayer und dem Zwei-Sterne-Restaurant Lafleur gemeint sei. Vielmehr soll ein Ort etabliert werden, an dem sich auch junge Leute und Familien wohlfühlen. Das kulinarische Angebot mit wöchentlich wechselnden Speisekarten steuern die Macher von Goose bei, die mit ihren Waffel-Spezialitäten in der Foodtruck-Szene bekannt geworden sind. Anders als beim Café Siesmayer können aber ausschließlich Besucher des Palmengartens in dieser Location essen.
Wechselnde Kunstausstellungen
Neben der Gastronomie ist Schön auch das Kulturangebot in der Villa Leonhardi wichtig. Wechselnde Kunstausstellungen sollen die Besucher begeistern. Den Anfang machte im Sommer die Schau „Blümchen Sex“ – „eine interdisziplinäre Ausstellung im Spannungsfeld zwischen Botanik und Erotik“, wie die Macher sie nennen. Aktuell stellt die Frankfurter Künstlerin Johanna Maria Fischer ihre Werke in der Villa aus. Noch bis zum 7. Dezember können Besucher des Palmengartens von 11 Uhr bis 17 Uhr die Malereien zum Thema „Die Farbe des Windes“ anschauen und kaufen.
Senioren-Tanztee und Standesamt
„Wir möchten die Villa Leonhardi zu neuem Leben erwecken mit einem Programm, das für alle Frankfurter etwas bietet“ ist Christian Schön wichtig. Fürs nächste Jahr sind deshalb Senioren-Tanztees, Yoga-Veranstaltungen im Palmengarten und Weinbar-Abende geplant. Ein Schriftzug in Leuchtbuchstaben an der Wand verrät bereits einen weiteren Plan für die Villa Leonhardi: „you.me.oui“. Ab 2017 soll in der Villa ein Standesamt eingerichtet werden und damit eine zusätzliche Möglichkeit zum Heiraten im Palmengarten. Schön verspricht bereits, dass es eher eine „schräge“ Location werden soll.
16. November 2016, 12.01 Uhr
Nicole Nadine Seliger
Fotogalerie: Palmengarten
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