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Zwischenstopp im Neuen Frankfurter Garten

Grünen-Chef Robert Habeck geht aus!

Der Bundesvorsitzende der Grünen, Robert Habeck, ist derzeit auf Deutschlandtour. Am Montag machte er Halt in Frankfurt und besichtigte unter anderem das Urban Gardening Projekt am Danziger Platz.
Wer kann bei so einem appetitlichen Angebot schon nein sagen? Das Brot mit Möhrenstreich und Kräuterkäse, das ihm am Foodtruck der Initiative ShoutOudLoud offeriert wurde, war jedenfalls ganz nach Robert Habecks Geschmack. Das Beste daran: Sämtliche Lebensmittel waren eigentlich der Mülltonne geweiht und wurden gerettet, um verwertet zu werden. Die Initiative wendet sich aber gegen den Wegwerfwahn in der Gesellschaft. Solche Projekte sind ganz im Sinne des Bundesvorsitzenden der Grünen. Der in Lübeck geborene 48-Jährige befindet sich derzeit auf Sommerreise durch die Bundesrepublik, sein Motto lautet „Des Glückes Unterpfand“, wie es im Deutschlandlied gesungen wird. In Frankfurt schaute sich Habeck nicht nur die Paulskirche und eine Drogenhilfseinrichtung an, er stellte sich mittags auch an der Hauptwache einem Bürgerdialog, dem 100 Zuhörer beiwohnten und besichtigte am Abend dann den neuerdings vom Verein Bienen-Baum-Gut betriebenen neuen Frankfurter Garten am Danziger Platz, wo ihm gleich eine Möhrenstulle gereicht wurde.





„Wir schmeißen pro Kopf jährlich 173 Kilogramm Lebensmittel weg“, bedauert Habeck. Er rät statt Einkaufen im Überfluss dazu, lieber gezielt Produkte auszusuchen und lieber öfter zum Markt zu fahren, regionale Produkte zu kaufen und nur, wenn man sie braucht. Dass die Politik Initiativen wie ShoutOutLoud von sich aus vorantreibt, daran glaubt Habeck nicht „Da gilt es Druck aus der Zivilgesellschaft aufzubauen“, erst dann könne sich was bewegen. Denn Lebensmittelproduktion unterliege ökonomischen Zwängen, man produziere möglichst mit wenigen Kosten. „Mich würde es freuen, wenn es anders wäre und wenn es genügend normale Bürger gebe, die sagen, das kann nicht sein.“





Im Neuen Frankfurter Garten stellte die Geschäftsführerin der Frankfurter Grünen Daniela Cappelluti erstmal das Konzept des Urban Gardening Projektes vor, welches sie selbst 2011 ins Leben gerufen hatte. Cappelluti sei damals in einer Werbeagentur tätig gewesen. Als die Stadt sich als Green City bewarb, habe sie gedacht, wieso fahre man denn „raus ins Grüne“ anstatt das Grüne in die Stadt zu holen.“ Das Grüne muss nah und greifbar sein“. Und so fand sich Danziger Platz am Ostbahnhof als Interimsfläche für ein Urban Gardening Projekt. Die Bahn will eine nordmainische S-Bahnstrecke bauen, der Termin verschiebt sich aber immer nach hinten. Bis dahin darf es dort mit Bürgerbeteiligung grünen und blühen. „Wir haben Bäume vom Asphalt befreit, Wasserleitungen gelegt und recyceltes Material hergebracht. Die Nachbarn brachten ihre Ideen ein“, erinnert sich Cappelluti, die sich aus dem Projekt rauszog und nun ein Ehrenmitglied wird. Der Stadtgarten florierte, es wurden Geburtstage und Flohmärkte veranstaltet und ein gastronomisches Angebot entwickelt. Im April 2017 musste der zwischenzeitlich optisch wenig ansprechende Frankfurter Garten Insolvenz anmelden. Er wird nun von Cher und Corina Havrová und dem Verein Bienen-Baum-Gut betrieben und sieht derzeit aufgeräumter und einladender aus denn je.





Bei einem Rundgang wurde Robert Habeck mit dem urban Gardening Projekt vertraut gemacht. Bekam erklärt, warum man Basilikum im Hochbeet mit den Tomaten zusammenpflanzt: Das hält Ungeziefer fern. Es gibt Kräuter, Blumen, Brombeeren und einen kleinen Teich. Angetan war Habeck von dem Bienenbaum Wipfelpfad. Sieben Bienenvölker gibt es am neuen Frankfurter Garten. Sie scheinen sich in den ihnen angebotenen Klotzbeuten, ausgehöhlten Baumstämmen also, richtig wohlzufühlen, weil sie ihre Waben bauen können, wie es ihnen beliebt und nicht nur wie sonst im Bienenstock in eine Richtung.





In einem Podiumsgespräch, dem rund einhundert Zuhörer im Garten beiwohnten, sprachen Habeck neben Umweltdezernentin Rosemarie Heilig, Martina Feldmayer, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen-Fraktion im Hessischen Landtag und dem Bienenkenner Florian Schwinn über den sinnvollen Einsatz von naturbelassenen Grünstreifen und bepflanzten Flächen, damit sich Insekten und vor allem Bienen auch in der Stadt tummeln können und die Biodiversität erhalten bleibt. Habeck setzte sich dabei auch für eine umweltschonende Landwirtschaft ein. Landwirte stünden unter einem ökonomischen und auch einem öffentlichen Druck und unterlägen bei den Ernteerträgen den klimatischen Schwankungen. „Ein Umdenken aber hat auch bei ihnen längst begonnen.“ Jeder Bürger könne aber als Konsument auch selbst seinen Beitrag leisten.



 
17. Juli 2018, 10.27 Uhr
nb
 
 
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