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Verkauf von DFB-Wohnflächen in Frankfurt
„Ausschließlich Gewinnmaximierung im Blick“
Der DFB will Büros und Wohnungen in Frankfurt verkaufen. Ob der gemeinnützige Verein dabei auf eine gesellschaftliche Verantwortung achtet, zieht die Römer-SPD in Zweifel.
Die Mieterinnen und Mieter in der Hans-Sachs-Straße 3-5 müssen weiter bangen: Die Liegenschaft ist im Besitz des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB), der sie jedoch zusammen mit anderen Immobilien in Frankfurt meistbietend verkaufen will. Das hatte das Präsidium im April 2024 beschlossen, um Kreditschulden für den DFB-Campus abzubezahlen. Die insgesamt 18 Mietparteien fürchten, verdrängt zu werden – und bekommen Rückhalt von der Römer-SPD, die dem DFB Profitgier statt gesellschaftlicher Verantwortung vorwirft.
„Anders ist es aber nicht zu interpretieren, wenn sowohl die Gebote der Mieter:innen, als auch das Gebot einer öffentlichen und stadtnahen Stiftung offensichtlich nicht zum Zuge kommen“, sagt SPD-Stadtverordnete Esther Gebhardt in einer Mitteilung und wundert sich, ob der DFB „ausschließlich die Gewinnmaximierung im Blick“ habe.
SPD im Römer: DFB hat beim Rennbahn-Kauf von Stadt profitiert
Sie bezieht sich auf die Gemeinnützigkeit des DFB, der auch eine eigene Kommission für gesellschaftliche Verantwortung unterhält. Der Verein will eine Mietfläche von insgesamt rund 13 800 Quadratmeter verkaufen, wozu unter anderem die alte DFB-Zentrale und ein Parkhaus in der Otto-Fleck-Schneise sowie sechs Wohnhäuser im Bockenheimer Diplomatenviertel zählen. Um den Verkauf kümmert sich der Frankfurter Immobilienberater Colliers.
Laut Gebhardt hat der DFB von der Großzügigkeit der Stadt profitiert, als diese das Gelände der alten Rennbahn für den Bau der DFB-Akademie günstig verkauft hat. „Böse Zungen haben damals behauptet, dass sich die Stadt vom DFB hat über den Tisch ziehen lassen“, ergänzt Gebhardt. So soll das 15 Hektar große Grundstück in Erbpacht für 99 Jahre nur 6,8 Millionen Euro gekostet haben, was jährlichen Kosten von 0,46 Cent pro Quadratmeter entspräche – deutlich unter dem städtischen Richtwert von 1 Euro pro Quadratmeter für die Pacht.
Römer-Linke: Stadt soll beim DFB-Verkauf in Frankfurt eingreifen
Die Römer-Linke fordert derweil, dass die Stadt eingreifen müsse. Um die drohende Spekulation mit Wohnraum zu verhindern, solle eine öffentliche Wohnungsgesellschaft die Wohnhäuser kaufen. „Die Stadt, die ABG, die NH und der DFB müssen jetzt schnell an einen Tisch geholt werden“, sagt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Römer-Linken in einer Mitteilung.
Gebhardt widerspricht diesem Vorschlag, da es rechtlich keine Handhabe für die Stadt gebe. „Wenn der DFB zum Beispiel nicht an die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG verkaufen möchte, dann kann man dies unsozial finden, aber ändern kann es die Stadt Frankfurt nicht.“
Sie erwartet, dass die Stabsstelle Mieterschutz genau hinsieht beim zukünftigen Eigentümer: „Aus dem Verkauf leitet sich kein Sonderkündigungsrecht ab. Ein neuer Eigentümer muss die vorhandenen Mietverträge übernehmen und respektieren.“ Ende Juli gab der Magistrat an, dass erste Gespräche mit dem DFB und der Mieterschaft stattfanden und sich die Stadt einen sozial verträglichen Verkauf wünsche. Der DFB teilte der FR im Mai 2024 mit, dass er aufgrund gesetzlicher Vorgaben dazu angehalten sei, „das wirtschaftlich beste Angebot am Markt zu finden“.
„Anders ist es aber nicht zu interpretieren, wenn sowohl die Gebote der Mieter:innen, als auch das Gebot einer öffentlichen und stadtnahen Stiftung offensichtlich nicht zum Zuge kommen“, sagt SPD-Stadtverordnete Esther Gebhardt in einer Mitteilung und wundert sich, ob der DFB „ausschließlich die Gewinnmaximierung im Blick“ habe.
Sie bezieht sich auf die Gemeinnützigkeit des DFB, der auch eine eigene Kommission für gesellschaftliche Verantwortung unterhält. Der Verein will eine Mietfläche von insgesamt rund 13 800 Quadratmeter verkaufen, wozu unter anderem die alte DFB-Zentrale und ein Parkhaus in der Otto-Fleck-Schneise sowie sechs Wohnhäuser im Bockenheimer Diplomatenviertel zählen. Um den Verkauf kümmert sich der Frankfurter Immobilienberater Colliers.
Laut Gebhardt hat der DFB von der Großzügigkeit der Stadt profitiert, als diese das Gelände der alten Rennbahn für den Bau der DFB-Akademie günstig verkauft hat. „Böse Zungen haben damals behauptet, dass sich die Stadt vom DFB hat über den Tisch ziehen lassen“, ergänzt Gebhardt. So soll das 15 Hektar große Grundstück in Erbpacht für 99 Jahre nur 6,8 Millionen Euro gekostet haben, was jährlichen Kosten von 0,46 Cent pro Quadratmeter entspräche – deutlich unter dem städtischen Richtwert von 1 Euro pro Quadratmeter für die Pacht.
Die Römer-Linke fordert derweil, dass die Stadt eingreifen müsse. Um die drohende Spekulation mit Wohnraum zu verhindern, solle eine öffentliche Wohnungsgesellschaft die Wohnhäuser kaufen. „Die Stadt, die ABG, die NH und der DFB müssen jetzt schnell an einen Tisch geholt werden“, sagt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Römer-Linken in einer Mitteilung.
Gebhardt widerspricht diesem Vorschlag, da es rechtlich keine Handhabe für die Stadt gebe. „Wenn der DFB zum Beispiel nicht an die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG verkaufen möchte, dann kann man dies unsozial finden, aber ändern kann es die Stadt Frankfurt nicht.“
Sie erwartet, dass die Stabsstelle Mieterschutz genau hinsieht beim zukünftigen Eigentümer: „Aus dem Verkauf leitet sich kein Sonderkündigungsrecht ab. Ein neuer Eigentümer muss die vorhandenen Mietverträge übernehmen und respektieren.“ Ende Juli gab der Magistrat an, dass erste Gespräche mit dem DFB und der Mieterschaft stattfanden und sich die Stadt einen sozial verträglichen Verkauf wünsche. Der DFB teilte der FR im Mai 2024 mit, dass er aufgrund gesetzlicher Vorgaben dazu angehalten sei, „das wirtschaftlich beste Angebot am Markt zu finden“.
1. Oktober 2024, 12.07 Uhr
tig/dpa
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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