Partner
Missbrauch-Skandal
Führungsspitze ade
Die Odenwaldschule in Heppenheim hat keine Führungsspitze mehr: Die Vorstandsvorsitzenden Johannes von Dohnanyi und Michael Frenzel sind von ihrem Amt zurückgetretenen. Schuld hat nur das liebe Geld.
Schon wieder macht die durch Missbrauchsfälle bekanntgewordene Odenwaldschule in Heppenheim Schlagzeilen: Der Vorstandsvorsitzende Michael Frenzel und Sprecher Johannes von Dohnanyi sind überraschend zurückgetreten – nach nur einem halben Jahr im Amt. Grund: Sie stritten sich mit dem Rest des siebenköpfigen Vorstands ums liebe Geld. In der Diskussion um die Entschädigungszahlungen für die Missbrauchsopfer konnte keine Einigung gefunden werden. Von Dohnanyi und Frenzel waren für eine schnelle Entschädigungszahlung, um das Leid der Missbrauchsopfer anzuerkennen. Dies sei die einzige Voraussetzung, um dem Elite-Internat einen Neuanfang zu ermöglichen. Und deshalb sollte noch in diesem Jahr ein sechsstelliger Betrag zur Entschädigung bereitgestellt werden. Doch der Rest des siebenköpfigen Vorstands stimmte dagegen. Die finanzielle Lage der Odenwaldschule würde dies nicht zulassen.
Ein von ehemaligen Schülern gegründeter Opferverein namens „Glasbrechen“ hatte im September die angekündigten Entschädigungszahlen von rund 100.000 Euro akzeptiert. Die Zahlungen seien ein Schuldgeständnis der Schule, die Anfang März mit einem Missbrauch-Skandal in die Schlagzeilen geriet. Von 1966 bis in die neunziger Jahre sollen rund 125 Schüler von Lehrern sexuell missbraucht worden seien. Doch die Täter können nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden – die Taten sind verjährt.
Ein von ehemaligen Schülern gegründeter Opferverein namens „Glasbrechen“ hatte im September die angekündigten Entschädigungszahlen von rund 100.000 Euro akzeptiert. Die Zahlungen seien ein Schuldgeständnis der Schule, die Anfang März mit einem Missbrauch-Skandal in die Schlagzeilen geriet. Von 1966 bis in die neunziger Jahre sollen rund 125 Schüler von Lehrern sexuell missbraucht worden seien. Doch die Täter können nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden – die Taten sind verjährt.
29. November 2010, 11.08 Uhr
Temor Sitez
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Kundgebung im Gallus
„Wo Ausländer leben, braucht es kompetente Ausländerbehörden“
Ein bundesweites Bündnis fordert die Abschaffung von Ausländerbehörden in verschiedenen deutschen Städten – darunter auch Frankfurt. Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Römer hält die Forderung für absurd.
Text: Sina Claßen / Foto: Die Ausländerbehörde in Frankfurt © red
PolitikMeistgelesen
- Frankfurter Bank vor Übernahme durch UnicreditCommerzbank-Deal: EZB-Aufsicht könnte grünes Licht geben
- Frankfurter InnenstadtBürger können Ideen gegen Leerstände entwickeln
- Kundgebung im Gallus„Wo Ausländer leben, braucht es kompetente Ausländerbehörden“
- Mousonturm könnte betroffen sein„Die Haushaltspläne der Bundesregierung schaden Frankfurt“
- Frankfurt FlughafenAbschiebepraxis widerspricht „unserer Auffassung von Kindeswohl“
23. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen