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Seebrücke Frankfurt
Rettungscrew der „Iuventa“ freigesprochen
Das Seenotrettungsteam der „Iuventa" wurde von einem italienischen Gericht freigesprochen. Ihnen wurde von den Behörden unter anderem „Beihilfe zur unerlaubten Einreise" vorgeworfen.
Das seit 2017 von der italienischen Justiz laufende Gerichtsverfahren gegen die Crewmitglieder des Seenotrettungsschiffs „Iuventa“ endete mit einem Freispruch, wie die Seebrücke Frankfurtin ihrer Pressemitteilung vom 17. Oktober verkünden lässt. Vorgeworfen wurde der Crew unter anderem „Beihilfe zur unerlaubten Einreise“.
Das Rettungsschiff „Iuventa" konnte seit der ersten Mission im Sommer 2016 rund 14 000 Menschen in einen sicheren Hafen steuern. Der 33 Meter lange umgebaute Fischkutter wurde von den italienischen Behörden im August 2017 beschlagnahmt. Seitdem können in Seenot geratene Migranten nicht mehr vor der Küste Lybiens aufgefangen werden. Es ist nur eines von vielen Beispielen, wie Hilfsorganisationen systematisch an ihrer Arbeit gehindert werden.
„Iuventa": Vorwurf der Kooperation mit Schlepperbanden nicht bestätigt
Seit das Schiff von den Behörden auf Lampedusa festgehalten wird, kursiert der Vorwurf der Kooperation mit Schlepperbanden. Ein Gericht konnte diesen und weitere Anklagepunkte nicht bestätigen. „Die vorgelegten Beweise sprechen mit absoluter Klarheit und Vollständigkeit für das Fehlen der den Angeklagten vorgeworfenen Straftaten“, so ein Auszug aus der Urteilsbegründung des Richters. Des Weiteren ist zu vernehmen, dass die Rechtmäßigkeit der Flucht aus libyschen Haftlagern und Fluchthilfe „in der Tat notwendig“ sei.
Schiff verrostet – Seebrücke Frankfurt: „Iuventa hätte unzählige Leben retten können“
„Wir sind froh, erleichtert und freuen uns für die Iuventa-Crew und die anderen angeklagten Seenotretter*innen, dass der Alptraum dieses nerven- und ressourcenzehrenden Prozesses nun endlich ein Ende findet“, kommentiert Matthias Maier von der Seebrücke Frankfurt. Das Urteil sei ein wichtiges Signal an andere Hilfsorganisationen, dennoch zeige der Fall „Iuventa“ einen weiteren Beleg für restriktive Migrationspolitik. So nutzte die italienische Regierung verdeckte Ermittler gegen Seenotrettungsorganisationen und zog den Fall in die Länge.
In einem Statement verfasst die Seebrücke Frankfurt ihren Unmut über den jetzigen Zustand des Schiffes und die Leben, die durch den anhaltenden Prozess nicht gerettet werden konnten. „Die Iuventa hätte unzählige Leben retten können. Da sie während der Zeit der Beschlagnahmung von den verantwortlichen Behörden völlig dem Zerfall und Vandalismus überlassen wurde, ist sie nun zerstört, verrostet und nicht mehr einsatztauglich.“
Info
Das Schiff „Iuventa" gehört zur NGO „Jugend rettet“, gegründet 2015 in Berlin. Sie setzt sich aktiv für in Seenot geratene Menschen ein. Mediale Erfahrung erhielt unter anderem ein Dokumentarfilm vom italienischen Regisseur Michele Cinque, der von den prekären Zuständen an Bord berichtete. Weitere Infos befinden sich hier.
Das Rettungsschiff „Iuventa" konnte seit der ersten Mission im Sommer 2016 rund 14 000 Menschen in einen sicheren Hafen steuern. Der 33 Meter lange umgebaute Fischkutter wurde von den italienischen Behörden im August 2017 beschlagnahmt. Seitdem können in Seenot geratene Migranten nicht mehr vor der Küste Lybiens aufgefangen werden. Es ist nur eines von vielen Beispielen, wie Hilfsorganisationen systematisch an ihrer Arbeit gehindert werden.
Seit das Schiff von den Behörden auf Lampedusa festgehalten wird, kursiert der Vorwurf der Kooperation mit Schlepperbanden. Ein Gericht konnte diesen und weitere Anklagepunkte nicht bestätigen. „Die vorgelegten Beweise sprechen mit absoluter Klarheit und Vollständigkeit für das Fehlen der den Angeklagten vorgeworfenen Straftaten“, so ein Auszug aus der Urteilsbegründung des Richters. Des Weiteren ist zu vernehmen, dass die Rechtmäßigkeit der Flucht aus libyschen Haftlagern und Fluchthilfe „in der Tat notwendig“ sei.
„Wir sind froh, erleichtert und freuen uns für die Iuventa-Crew und die anderen angeklagten Seenotretter*innen, dass der Alptraum dieses nerven- und ressourcenzehrenden Prozesses nun endlich ein Ende findet“, kommentiert Matthias Maier von der Seebrücke Frankfurt. Das Urteil sei ein wichtiges Signal an andere Hilfsorganisationen, dennoch zeige der Fall „Iuventa“ einen weiteren Beleg für restriktive Migrationspolitik. So nutzte die italienische Regierung verdeckte Ermittler gegen Seenotrettungsorganisationen und zog den Fall in die Länge.
In einem Statement verfasst die Seebrücke Frankfurt ihren Unmut über den jetzigen Zustand des Schiffes und die Leben, die durch den anhaltenden Prozess nicht gerettet werden konnten. „Die Iuventa hätte unzählige Leben retten können. Da sie während der Zeit der Beschlagnahmung von den verantwortlichen Behörden völlig dem Zerfall und Vandalismus überlassen wurde, ist sie nun zerstört, verrostet und nicht mehr einsatztauglich.“
Das Schiff „Iuventa" gehört zur NGO „Jugend rettet“, gegründet 2015 in Berlin. Sie setzt sich aktiv für in Seenot geratene Menschen ein. Mediale Erfahrung erhielt unter anderem ein Dokumentarfilm vom italienischen Regisseur Michele Cinque, der von den prekären Zuständen an Bord berichtete. Weitere Infos befinden sich hier.
22. Oktober 2024, 10.10 Uhr
Lukas Mezler
Lukas Mezler
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Lukas
Mezler >>
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23. Dezember 2024
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