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Hochschulpakt

Optimismus statt Sorge

Die Hessischen Kunsthochschulpräsidentinnen und der -präsident senden ein gemeinsames Signal nach Wiesbaden. Ein Forderungskatalog zeigt die möglichen Herausforderungen des geplanten Hochschulpakts auf.
Wenn drei der vier Hochschulleitungen der Hessischen Kunsthochschulen zu einem gemeinsamen Pressetermin im noch recht neuen Jahr laden, lässt das aufhorchen. Der Anlass ist einer, der maßgeblich die Gestaltung der Lehre bis 2030 beeinflussen wird: Ende März soll der Hochschulpakt vorgelegt werden. Er gibt nichts Geringeres als den finanziellen Rahmen für die Hochschulen in den kommenden Jahren vor. Kurz zusammengefasst bedeutet das: Weniger Geld, weniger Gestaltungsspielraum. Auch wenn noch keine Zahlen auf dem Tisch liegen, wird befürchtet, dass die Hochschulen von finanziellen Einschnitten betroffen sein könnten.

Daher sind Barbara Clausen, Rektorin der Städelschule, Brigitte Franzen, Präsidentin der Hochschule für Gestaltung in Offenbach (HfG) sowie Elmar Fulda, Präsident der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK), zusammengekommen, um ein gemeinsames Zeichen nach Wiesbaden zu senden. Ohne eine Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Lehre könnten die renommierten Einrichtungen nicht wettbewerbsfähig bleiben, so der gemeinsame Tenor. Und dafür braucht es die nötige finanzielle Sicherheit.

Hochschulpakt muss Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen

Ihre Sorge kleiden Clausen, Franzen und Fulda in Optimismus, dass die Bedeutung der Kunsthochschulen in der Landeshauptstadt und bei den Verhandlungen erkannt wird. Immerhin bildet die Kreativwirtschaft den drittgrößten Arbeitssektor in Deutschland, auch in Hessen wird die Bedeutung immer wieder unterstrichen. Die Leitungen fordern deshalb einen Hochschulpakt, der ihnen die Voraussetzungen für eine Wettbewerbsfähigkeit bietet. Vier Punkte seien dabei für eine Weiterentwicklung wichtig: die bauliche Infrastruktur, die Digitalisierung, die Personalentwicklung, die Fachkräfte sowie der Bürokratieabbau.

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bald in Offenbach?

Der Fachkräftemangel ist längst auch in den Hochschulen angekommen. Begehrte Professorinnen und Professoren schauen genau hin, welche Möglichkeiten vorhanden sind. Die internationale Konkurrenz ist groß und die Fachkräfte entsprechend umworben. Bei der baulichen Infrastruktur hat die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst den größten Leidensdruck. Die Hochschule platzt aus allen Nähten – und das seit Jahren. Hoffnung setzte Elmar Fulda einst in den Kulturcampus. Doch hier bewegt sich seit geraumer Zeit nichts mehr. Bereits in der Vergangenheit machte Fulda deshalb darauf aufmerksam, dass man sich als Hochschule auch einen anderen Standort vorstellen könnte.

Konkreter wurde er in der Pressekonferenz: Der Offenbacher OB Felix Schwenke habe ihm einen roten Teppich ausgerollt. Die Stadt Offenbach habe der Landesregierung ein Grundstück für die HfMDK angeboten – unweit der HfG. Einen genaueren Standort wollte Fulda nicht nennen. Brigitte Franzen könnte sich die HfMDK als Nachbarin gut vorstellen, sagte sie. Für die HfMDK hätte ein Umzug in die Nachbarstadt allerdings zur Folge, dass die Lehramtsstudierenden dann zwischen den Standorten Riedberg, Campus Westend und Offenbach pendeln müssten.

Barrierefreiheit an den Hochschulen hat Priorität

Für Barbara Clausen, die seit 1. Oktober des vergangenen Jahres an der Städelschule ist, hat die Barrierefreiheit an den Hochschulen Priorität. Diese müsse weiter ausgebaut werden. Zudem fordert sie eine Verbesserung der personellen Ausstattung. Für Brigitte Franzen, ebenfalls seit 1. Oktober an der HfG, steht die Fortführung des HfG-Neubaus ganz oben auf der Prioritätenliste. 2027 soll hier der erste Spatenstich erfolgen.

Info
So funktioniert der Hessische Hochschulpakt

Das Land Hessen schließt seit 2002 langfristige Vereinbarungen über die hochschulpolitischen Ziele und finanziellen Rahmenbedingungen ab. Der aktuelle Hochschulpakt hat die Laufzeit von 2021 bis 2025. Den Hessischen Hochschulpakt 2026 bis 2030 verhandelt das Wissenschaftsministerium mit den Hochschulleitungen der im Ressort verorteten 14 Hochschulen.
 
15. Januar 2025, 10.11 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
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