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Altstadt
SPD sieht Wiederaufbau am Ende
In der CDU ist ein Streit um die Überbauung des Archäologischen Gartens mit einem Stadthaus entbrannt. Schon sieht die SPD das ganze Altstadt-Projekt vor dem Aus.
Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Römer findet klare Worte: "Für die Koalition ist das ein Desaster", sagt er. Ohne Stadthaus, so argumentiert er, stünde der Wiederaufbau eines Teils der Frankfurter Altstadt anstelle des Technischen Rathauses infrage. In der CDU weist man das selbstredend zurück.
Den Stein ins Rollen gebracht hatte Kämmerer Uwe Becker. Er spricht sich gegen das geplante Stadthaus aus, das nach derzeitigem Stand gut acht Millionen Euro kosten soll. Erst kürzlich hatte sein Parteifreund Edwin Schwarz, seines Zeichens Planungsdezernent, den Beschluss über den Entwurf der Architekten Meurer gefeiert (siehe auch das Interview im aktuellen JOURNAL FRANKFURT).
Oesterling interpretiert den Vorstoß Beckers so: "Das Projekt läuft finanziell aus dem Ruder, deswegen hat der Kämmerer die Notbremse gezogen." Insgesamt müssten laut einem Papier der Kommunalaufsicht in den kommenden fünf Jahren 1,1 Milliarden Euro im Stadthaushalt gestrichen werden. Für die SPD beginnen die Sparbemühungen nun mit dem Altstadt-Projekt. Sollte das Stadthaus tatsächlich nicht gebaut werden, so müsste an dieser Stelle eine historische Häuserzeile wieder erstehen, um nicht eine komplette Fassadenzeile neu erfinden zu müssen. Diese Variante findet nicht nur Unterstützung bei der SPD. Der CDU-Abgeordnete Marcus Scholz spricht sich ebenso dafür aus wie Jürgen Aha vom Altstadtforum, einer Bürgerinitiative, die sich für den Wiederaufbau seit Jahren stark macht. "Das wäre nicht die schlechteste Variante", so Aha, der zugleich darauf beharrt, dass das Interesse an originalgetreu rekonstruierten Häusern eher zu- als abnehme. "Das geht schneller voran, als gemeinhin kolportiert wird."
SPD-Chef Oesterling sieht derweil schon das nächste Unheil dräuen. Der Vorbau der Schirn-Kunsthalle, gemeinhin als Tisch bezeichnet, stehe unverkennbar dem Wiederaufbau des Roten Hauses im Weg. "Über einen Abriss müsste man mit dem Architekten der Schirn verhandeln - und das wird nur über Geld funktionieren. Da jetzt aber die Zeit drängt, hat sich die Stadt in eine denkbar schlechte Ausgangsposition gebracht."
Auch der Verzicht aufs Stadthaus bringe Mehrkosten mit sich, weil, so Oesterling, dann eine neue Häuserzeile entstehen müsste. Verzichte die Koalition auch darauf, so stünde das ganze Projekt in Frage. "Das Stadthaus sollte ja gerade die historischen Fluchten aufgreifen."
Den Stein ins Rollen gebracht hatte Kämmerer Uwe Becker. Er spricht sich gegen das geplante Stadthaus aus, das nach derzeitigem Stand gut acht Millionen Euro kosten soll. Erst kürzlich hatte sein Parteifreund Edwin Schwarz, seines Zeichens Planungsdezernent, den Beschluss über den Entwurf der Architekten Meurer gefeiert (siehe auch das Interview im aktuellen JOURNAL FRANKFURT).
Oesterling interpretiert den Vorstoß Beckers so: "Das Projekt läuft finanziell aus dem Ruder, deswegen hat der Kämmerer die Notbremse gezogen." Insgesamt müssten laut einem Papier der Kommunalaufsicht in den kommenden fünf Jahren 1,1 Milliarden Euro im Stadthaushalt gestrichen werden. Für die SPD beginnen die Sparbemühungen nun mit dem Altstadt-Projekt. Sollte das Stadthaus tatsächlich nicht gebaut werden, so müsste an dieser Stelle eine historische Häuserzeile wieder erstehen, um nicht eine komplette Fassadenzeile neu erfinden zu müssen. Diese Variante findet nicht nur Unterstützung bei der SPD. Der CDU-Abgeordnete Marcus Scholz spricht sich ebenso dafür aus wie Jürgen Aha vom Altstadtforum, einer Bürgerinitiative, die sich für den Wiederaufbau seit Jahren stark macht. "Das wäre nicht die schlechteste Variante", so Aha, der zugleich darauf beharrt, dass das Interesse an originalgetreu rekonstruierten Häusern eher zu- als abnehme. "Das geht schneller voran, als gemeinhin kolportiert wird."
SPD-Chef Oesterling sieht derweil schon das nächste Unheil dräuen. Der Vorbau der Schirn-Kunsthalle, gemeinhin als Tisch bezeichnet, stehe unverkennbar dem Wiederaufbau des Roten Hauses im Weg. "Über einen Abriss müsste man mit dem Architekten der Schirn verhandeln - und das wird nur über Geld funktionieren. Da jetzt aber die Zeit drängt, hat sich die Stadt in eine denkbar schlechte Ausgangsposition gebracht."
Auch der Verzicht aufs Stadthaus bringe Mehrkosten mit sich, weil, so Oesterling, dann eine neue Häuserzeile entstehen müsste. Verzichte die Koalition auch darauf, so stünde das ganze Projekt in Frage. "Das Stadthaus sollte ja gerade die historischen Fluchten aufgreifen."
13. Oktober 2010, 09.42 Uhr
Nils Bremer
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