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Editorial 3/24
Wenn Hip-Hop die Stadt erobert
Die Schirn Kunsthalle ist beliebter denn je. Dafür hat nicht zuletzt die Chagall-Ausstellung gesorgt, mit „The Culture“ – der neuen Schau – dürfte sich dieser Trend fortsetzen. Das Editorial zur März-Ausgabe.
Seit den Anfängen begleiten wir die Entwicklung des Hip-Hops und seiner Frankfurter Protagonisten. Was in den USA einst Underground war und mit den GIs nach Frankfurt kam, zog schnell in den Mainstream ein: Hip-Hop eroberte die Clubs, beeinflusste Mode und Sprache und auch die Bildende Kunst. Nun widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt der Musikrichtung mit „The Culture“ eine große Ausstellung, die den tiefgreifenden Einfluss von Hip-Hop auf die zeitgenössische Kunst des 21. Jahrhunderts verdeutlicht, und man muss keine Hellseherin sein, um vorherzusagen, dass die Schau erfolgreich sein wird. Für die Schirn läuft es: Rund 503 000 Menschen besuchten im vergangenen Jahr die Ausstellungshalle – so viele wie nie zuvor in ihrer fast 40-jährigen Geschichte. Dazu trug vor allem die erfolgreiche Chagall-Ausstellung bei.
Insofern wird es spannend werden, was ab dem kommenden Jahr passiert. Denn dann muss die Schirn vorübergehend umziehen, weil sie saniert werden muss. Derzeit wird für die Kunsthalle und auch für die Musikschule, deren Zentrale sich ebenfalls in der Schirn befindet, ein Standort gesucht. Erst ab dem Frühjahr 2027, so die Planungen der Stadt, sollen die Räume am Römerberg wieder für Ausstellungen zur Verfügung stehen. Leerstände gibt es in Frankfurt sicherlich genug, allerdings müssen sie auch Bedingungen erfüllen, die Ausstellungen ermöglichen. Die Kunst mehr in den öffentlichen Raum zu tragen, ist eines der Vorhaben von Schirn-Direktor Sebastian Baden, das er zu seinem Antritt formulierte. Es wird sicher interessant werden, wo die Kunsthalle ihr Interimsquartier aufschlägt und was dort geschieht.
Peter Fischer: „Hass und Ausgrenzung spalten unsere Gesellschaft, ich werde weiter dagegen kämpfen.“
Die Zahl der Demokratien weltweit ist auf das Niveau von 1986 zurückgefallen, die Zahl der Autokratien dagegen ist gestiegen. Dies belegt der aktuelle Report „Democracy in the World“ des Varieties of Democracy-Instituts in Schweden. Seit einigen Wochen gehen in Deutschland Menschen auf die Straße, um für eine offene, demokratische Gesellschaft zu demonstrieren. Auch in Frankfurt versammelten sich Zehntausende auf dem Römerberg. Es zeigt, dass vielen nicht egal ist, in welcher Gesellschaft sie leben.
Der ehemalige Eintracht-Präsident und aktive Ehrenpräsident Peter Fischer hat schon immer gegen Rassismus und Antisemitismus gekämpft. Im Interview in dieser Ausgabe erzählt er, dass er damit weitermachen wird: „Ich habe immer gesagt: Ich schieße kein Tor, ich kann mich nicht an persönliche sportliche Erfolge klammern. Was ich hinterlassen kann sind Werte, die ich formuliere, die in unserer Satzung deutlich zu lesen sind. (…) Hass und Ausgrenzung spalten unsere Gesellschaft, ich werde weiter dagegen kämpfen und als Kämpfer Spuren hinterlassen.“ Wir werden sicher weiterhin von ihm hören – und das ist gut so!
Insofern wird es spannend werden, was ab dem kommenden Jahr passiert. Denn dann muss die Schirn vorübergehend umziehen, weil sie saniert werden muss. Derzeit wird für die Kunsthalle und auch für die Musikschule, deren Zentrale sich ebenfalls in der Schirn befindet, ein Standort gesucht. Erst ab dem Frühjahr 2027, so die Planungen der Stadt, sollen die Räume am Römerberg wieder für Ausstellungen zur Verfügung stehen. Leerstände gibt es in Frankfurt sicherlich genug, allerdings müssen sie auch Bedingungen erfüllen, die Ausstellungen ermöglichen. Die Kunst mehr in den öffentlichen Raum zu tragen, ist eines der Vorhaben von Schirn-Direktor Sebastian Baden, das er zu seinem Antritt formulierte. Es wird sicher interessant werden, wo die Kunsthalle ihr Interimsquartier aufschlägt und was dort geschieht.
Die Zahl der Demokratien weltweit ist auf das Niveau von 1986 zurückgefallen, die Zahl der Autokratien dagegen ist gestiegen. Dies belegt der aktuelle Report „Democracy in the World“ des Varieties of Democracy-Instituts in Schweden. Seit einigen Wochen gehen in Deutschland Menschen auf die Straße, um für eine offene, demokratische Gesellschaft zu demonstrieren. Auch in Frankfurt versammelten sich Zehntausende auf dem Römerberg. Es zeigt, dass vielen nicht egal ist, in welcher Gesellschaft sie leben.
Der ehemalige Eintracht-Präsident und aktive Ehrenpräsident Peter Fischer hat schon immer gegen Rassismus und Antisemitismus gekämpft. Im Interview in dieser Ausgabe erzählt er, dass er damit weitermachen wird: „Ich habe immer gesagt: Ich schieße kein Tor, ich kann mich nicht an persönliche sportliche Erfolge klammern. Was ich hinterlassen kann sind Werte, die ich formuliere, die in unserer Satzung deutlich zu lesen sind. (…) Hass und Ausgrenzung spalten unsere Gesellschaft, ich werde weiter dagegen kämpfen und als Kämpfer Spuren hinterlassen.“ Wir werden sicher weiterhin von ihm hören – und das ist gut so!
27. Februar 2024, 10.42 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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