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hr2RadioLiveTheater in Wiesbaden
Ein Abend für die Generation Kassettenkinder
Man nehme eine Prise Drei ???, zwei Teelöffel Hanni und Nanni, schmeckt es mit ordentlich Witz ab und stellt beides auf die Bühne: Fertig ist das hr2RadioLiveTheater! Im Staatstheater Wiesbaden gibt es heute Hörspiel für die Ohren und Augen.
Als 1938 das Hörspiel „ Krieg der Welten“ am Abend vor Halloween im Radio lief, gab es angeblich eine Massenpanik in der Bevölkerung, die die Radioübertragung für bare Münze nahm und dachte, eine Marsianer-Invasion drohe. Heute ist diese Annahme zum Großteil wiederlegt, aber bewiesen ist, dass beim damaligen Sender CBS mehr Anrufe als sonst eingingen. So oder so: Hörspiel bewegt und das schon seit knapp 100 Jahren. Was kaum jemand weiß, die erste Produktion in Deutschland wurde 1924 aus Frankfurt ausgestrahlt. „Deshalb haben wir vom hr natürlich eine ganz besondere Bindung zum Hörspiel“, sagt Klaus Krückemeyer. Der studierte Marketing-Kommunikationswirt ist seit über zehn Jahren tagsüber als Redakteur beim hr tätig. Abends aber zieht es ihn als Schauspieler auf die Bühne. Auf der des Staatstheaters Wiesbaden realisiert er am 7. März auch die Premiere seines neusten Projekts des hr2-RadioLiveTheaters: Sanni und Tanni und das Karpatenkalb – eine persiflierende Hommage an die Hörspielklassiker der 80er und im Besonderen an die großen Krimihörspiele wie die Fünf Freunde, Drei ??? und TKKG. Der Titel ist in Anlehnung an die beliebte Buch- und Hörspielreihe Hanni und Nanni entstanden. „Der Karpatenhund war eine der ersten Produktionen der Drei ???. Und bei Sherlock Holmes wird der Hund von Baskerville als grauenhaftes Ungeheuer, größer als ein Kalb, beschrieben“, erklärt Krückemeyer. Logische Konsequenz: Daraus wird das Karpatenkalb und aus Baskerville wird prompt Vankerville. Eine mögliche Interpretation in Richtung eines englischen Schimpfworts ist erwünscht.
So ulkig der Titel schon anmutet, so lustig soll auch die Story werden: Am ersten Tag der Sommerferien wird aus Spaß tierischer Ernst. Eine Mitschülerin ist plötzlich verschwunden, und es drängt sich der grauenvolle Verdacht auf, dass sie vom „Karpatenkalb von Vankerville“ verschleppt wurde. Bei ihrer halsbrecherischen Suche im unheimlichen Dartmoor müssen die zwei ii-Pünktchen-Detektive Sanni und Tanni Rätsel mit vielen Fragezeichen lösen. Dabei verlieren sie zwar fast ihre Nerven, aber nie den Humor.
An der Geschichte saß Krückemeyer mit Unterbrechungen knapp drei Jahre. Seine Schauspielkollegen hatten ihn darum gebeten, doch mal etwas Lustiges aufzuführen. Gesagt getan. „Aber etwas Lustiges auf die Bühne zu bringen ist viel schwieriger als Klassiker“, erläutert der 38-Jährige, „gezielte Pointen, an den richtigen Stellen zu setzen ist kein Klacks.“ Froh ist der Journalist und Schauspieler über die professionelle Besetzung, die er sich ins Boot holen konnte: Als unzertrennliches Duo Sanni und Tanni werden sich Jasna Fritzi Bauer und Charlotte Irene Thompson die Ehre geben. Sprecher und Erzähler ist der Schauspieler Nick Benjamin. „Eigentlich finde ich ja, dass ein gutes Hörspiel keines Erzählers bedarf, aber alle alten Produktionen arbeiten damit und das trägt auch zu unserer Story bei. Benjamin wird einen weisen, bekannten Erzähler spielen, der den Ruhm schon hinter sich hat und auf seine alten Tage noch einmal auf die Bühne muss, um ein ganzes Theaterstück, die quietschenden Stimmen von Hanni und Sanni zu ertragen. „Ich machs halt für die Kohle!“, zitiert Krückemeyer die Figur des Erzählers schmunzelnd. Er selbst spricht alle restlichen Rollen. Ob er schon aufgeregt sei, wenn er an die Aufführung seines neuesten Werks denkt: „Bei einem Hörspiel auf der Bühne bekommt man die direkte Rückmeldung des Publikums, das bringt einen ganz besonderen Kick. Ich freue mich darauf. Wir lassen es einfach auf uns zukommen, aber wir hatten so viel Bock da drauf. Das ist für uns alle eine Herzensangelegenheit.“
Dass Hörspiel das Herz berührt, scheint nicht nur den Mitwirkenden so zu gehen. „In Deutschland ist die Fan-Gemeinde von den Drei ???, Bibi Blocksberg und Co. auffällig groß im Gegensatz zu anderen Ländern“, sagt Krückemeyer. Es eint nicht nur die Generation Kassettenkinder, die sich zum Beispiel zu Hunderten zusammen finden, um in der Batschkapp einem neuen Drei???-Hörspiel zu lauschen. Vielmehr verbindet es die Menschen generationsübergreifend: „In unserem Publikum finden sich alle, von 9 bis 99 Jahre. Da sitzt die Oma, die früher nichts anderes als das Radio zur Unterhaltung hatte und die Enkelin, die ihrem Hörspiel beim Einschlafen lauscht. „Hörspiel auf der Bühne ist eben ein ganz besonderes Erlebnis. Alles zusammen, die Schauspieler, der Geräuschemacher, der Soundtrack – das ist wie ein Film im Kopf“, schwärmt Krückemeyer.“
>> hr2RadioLiveTheater
Wiesbaden, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Kleines Haus, Christian-Zais-Straße 3, Tel. 0611/132 325, Freitag, 10. März, 19.30 Uhr, Tickets unter www.staatstheater-wiesbaden.de, Ticketpreise/Internet: 19,80 €, ermäßigt 13,20 €, Theaterkasse: 18€, ermäßigt 12 €
So ulkig der Titel schon anmutet, so lustig soll auch die Story werden: Am ersten Tag der Sommerferien wird aus Spaß tierischer Ernst. Eine Mitschülerin ist plötzlich verschwunden, und es drängt sich der grauenvolle Verdacht auf, dass sie vom „Karpatenkalb von Vankerville“ verschleppt wurde. Bei ihrer halsbrecherischen Suche im unheimlichen Dartmoor müssen die zwei ii-Pünktchen-Detektive Sanni und Tanni Rätsel mit vielen Fragezeichen lösen. Dabei verlieren sie zwar fast ihre Nerven, aber nie den Humor.
An der Geschichte saß Krückemeyer mit Unterbrechungen knapp drei Jahre. Seine Schauspielkollegen hatten ihn darum gebeten, doch mal etwas Lustiges aufzuführen. Gesagt getan. „Aber etwas Lustiges auf die Bühne zu bringen ist viel schwieriger als Klassiker“, erläutert der 38-Jährige, „gezielte Pointen, an den richtigen Stellen zu setzen ist kein Klacks.“ Froh ist der Journalist und Schauspieler über die professionelle Besetzung, die er sich ins Boot holen konnte: Als unzertrennliches Duo Sanni und Tanni werden sich Jasna Fritzi Bauer und Charlotte Irene Thompson die Ehre geben. Sprecher und Erzähler ist der Schauspieler Nick Benjamin. „Eigentlich finde ich ja, dass ein gutes Hörspiel keines Erzählers bedarf, aber alle alten Produktionen arbeiten damit und das trägt auch zu unserer Story bei. Benjamin wird einen weisen, bekannten Erzähler spielen, der den Ruhm schon hinter sich hat und auf seine alten Tage noch einmal auf die Bühne muss, um ein ganzes Theaterstück, die quietschenden Stimmen von Hanni und Sanni zu ertragen. „Ich machs halt für die Kohle!“, zitiert Krückemeyer die Figur des Erzählers schmunzelnd. Er selbst spricht alle restlichen Rollen. Ob er schon aufgeregt sei, wenn er an die Aufführung seines neuesten Werks denkt: „Bei einem Hörspiel auf der Bühne bekommt man die direkte Rückmeldung des Publikums, das bringt einen ganz besonderen Kick. Ich freue mich darauf. Wir lassen es einfach auf uns zukommen, aber wir hatten so viel Bock da drauf. Das ist für uns alle eine Herzensangelegenheit.“
Dass Hörspiel das Herz berührt, scheint nicht nur den Mitwirkenden so zu gehen. „In Deutschland ist die Fan-Gemeinde von den Drei ???, Bibi Blocksberg und Co. auffällig groß im Gegensatz zu anderen Ländern“, sagt Krückemeyer. Es eint nicht nur die Generation Kassettenkinder, die sich zum Beispiel zu Hunderten zusammen finden, um in der Batschkapp einem neuen Drei???-Hörspiel zu lauschen. Vielmehr verbindet es die Menschen generationsübergreifend: „In unserem Publikum finden sich alle, von 9 bis 99 Jahre. Da sitzt die Oma, die früher nichts anderes als das Radio zur Unterhaltung hatte und die Enkelin, die ihrem Hörspiel beim Einschlafen lauscht. „Hörspiel auf der Bühne ist eben ein ganz besonderes Erlebnis. Alles zusammen, die Schauspieler, der Geräuschemacher, der Soundtrack – das ist wie ein Film im Kopf“, schwärmt Krückemeyer.“
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Wiesbaden, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Kleines Haus, Christian-Zais-Straße 3, Tel. 0611/132 325, Freitag, 10. März, 19.30 Uhr, Tickets unter www.staatstheater-wiesbaden.de, Ticketpreise/Internet: 19,80 €, ermäßigt 13,20 €, Theaterkasse: 18€, ermäßigt 12 €
10. März 2017, 10.35 Uhr
Katharina Bruns
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Historisches Museum Frankfurt
Mit dem Käfer auf der Flucht aus der DDR
Das Historische Museum Frankfurt zeigt im Rahmen der Reihe „Zeitzeugenschaft? Ein Erinnerungslabor“ die Geschichte von drei Frauen in der DDR. Die Ausstellung startet am 30. Oktober in der „Bibliothek der Generationen“.
Text: Lukas Mezler / Foto: Der Käfer als Fluchtauto © Steffi Barthel
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