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Zweitausendeins ist Geschichte
Die Odyssee ist zu Ende
Zweitausendeins war nach der „Freundlichen Übernahme“ als Franchise 2013 immer wieder Thema im JOURNAL FRANKFURT, so auch zum 40. Geburtstag des Ladens ein Jahr später unter der Überschrift Edith Piaf statt Lady Gaga.
45 Jahre Zweitausendeins Versand. 40 Jahre Zweitausendeins Frankfurt. 1 Jahr Zweitausendeins nach der freundlichen Übernahme – drei Anlässe, eine Feier. Am 5. Juli laden Robert Egelhofer und Konny Künkel nebst Team ab 11 Uhr zum Kornmarkt in der Frankfurter City ein. Seit letztem Jahr führen die beiden Zweitausendeins-Urgesteine Robert Egelhofer und Konrad Künkel das Geschäft im Parkhaus Hauptwache fort, um eine lieb gewonnene Tradition am Leben zu halten. „Was sollen wir denn machen, wenn es euch nicht mehr gibt?" war die meist gehörte Fragen im Laden, als schon vor längerer Zeit bekannt wurde, dass die neue Zentrale des Versandes in Leipzig seine Ladenkette aus wirtschaftlichen Gründen schließen würde. Also nahmen sie – ganz sicher nicht nur aus nostalgischen Überlegungen – das Franchise-Angebot an. Der Bestand an Büchern, CDs und DVDs konnte erhalten werden wie auch das kultige Merkheft mit den Offerten. Frankfurt ohne Zweitausendeins, für alle undenkbar.
Schließlich wurde die Idee, preisreduzierte Restauflagen von Büchern und Schallplatten im Direktversand anzubieten 1969 von Lutz Reinecke und Walter Treumann hier am Main geboren. 1974 eröffneten sie die erste von später zahlreichen deutschlandweiten Filialen in der Eschersheimer Landstraße. Seit 1979 stöbern Stammkunden, viele Weggefährten, „Gesichtsbekannte“ (so nennt sie Künkel) und auch junge Kunden, die die Lust am Haptischen verspüren in Regalen und Fächern. „Es sind Menschen, die gerne was Neues entdecken wollen, gerade in der Musik, und das auch noch zu einem Superpreis. Es wird bei uns immer Labels geben wie Glitterhouse, Blue Rose, Repertoire Records. Aber es wird bei uns nie die Hitparade angeboten", positioniert Egelhofer das Sortiment. Schließlich werde hier Edith Piaf eher nachgefragt als Lady Gaga. Das persönliche Gespräch und Kundenberatung werden groß geschrieben. Wie auch der Second Hand-Anbieter No. 2, den wir im Heft 13 vorgestellt haben, versteht sich Zweitausendeins als sozialer Ort, eine „Begegnungsstätte“. Sporadische Unplugged-Konzerte und Lesungen unterstreichen diesen Charakter, auch in die Szene hinein.
Das erste Jahr in Selbstständigkeit ist geschafft. „Der Markt bleibt unkalkulierbar", sagten die beiden Geschäftsführer schon 2013. „Und wir sind (leider) kein Hellseher."
Jetzt wird erst mal gefeiert. Mit Livemusik von Septembersong, Jen & Tom, Harvest Moon, Wolf Schubert & The Sacred Blues Band, den Double Dylans und Manfred Häder auf der Terrasse vorm Parkhaus Hauptwache. Und mit Apfelwein und Brezeln. Danach setzt man sich wieder zusammen, um neue Überlebensstrategien zu diskutieren. Ein Selbstläufer jedenfalls ist Zweitausendeins, einst „wie kein anderer ein wichtiger Wasserträger für die kulturelle und poliitische Unterstützung der alternativen und intellektuellen Szene“ (Künkel), längst nicht mehr. „Die Kombination aus Anspruch und Kommerz ist heute äußerst schwierig.“
Schließlich wurde die Idee, preisreduzierte Restauflagen von Büchern und Schallplatten im Direktversand anzubieten 1969 von Lutz Reinecke und Walter Treumann hier am Main geboren. 1974 eröffneten sie die erste von später zahlreichen deutschlandweiten Filialen in der Eschersheimer Landstraße. Seit 1979 stöbern Stammkunden, viele Weggefährten, „Gesichtsbekannte“ (so nennt sie Künkel) und auch junge Kunden, die die Lust am Haptischen verspüren in Regalen und Fächern. „Es sind Menschen, die gerne was Neues entdecken wollen, gerade in der Musik, und das auch noch zu einem Superpreis. Es wird bei uns immer Labels geben wie Glitterhouse, Blue Rose, Repertoire Records. Aber es wird bei uns nie die Hitparade angeboten", positioniert Egelhofer das Sortiment. Schließlich werde hier Edith Piaf eher nachgefragt als Lady Gaga. Das persönliche Gespräch und Kundenberatung werden groß geschrieben. Wie auch der Second Hand-Anbieter No. 2, den wir im Heft 13 vorgestellt haben, versteht sich Zweitausendeins als sozialer Ort, eine „Begegnungsstätte“. Sporadische Unplugged-Konzerte und Lesungen unterstreichen diesen Charakter, auch in die Szene hinein.
Das erste Jahr in Selbstständigkeit ist geschafft. „Der Markt bleibt unkalkulierbar", sagten die beiden Geschäftsführer schon 2013. „Und wir sind (leider) kein Hellseher."
Jetzt wird erst mal gefeiert. Mit Livemusik von Septembersong, Jen & Tom, Harvest Moon, Wolf Schubert & The Sacred Blues Band, den Double Dylans und Manfred Häder auf der Terrasse vorm Parkhaus Hauptwache. Und mit Apfelwein und Brezeln. Danach setzt man sich wieder zusammen, um neue Überlebensstrategien zu diskutieren. Ein Selbstläufer jedenfalls ist Zweitausendeins, einst „wie kein anderer ein wichtiger Wasserträger für die kulturelle und poliitische Unterstützung der alternativen und intellektuellen Szene“ (Künkel), längst nicht mehr. „Die Kombination aus Anspruch und Kommerz ist heute äußerst schwierig.“
10. März 2017, 09.00 Uhr
Detlef Kinsler
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