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Zeitzeugen im Institut für Stadtgeschichte
Geteilte Erinnerungen
Dieser Abend wird etwas Besonderes: Mit Frankfurts Ehrenbürgerin Trude Simonsohn und Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt erinnern sich zwei Zeitzeugen im Institut für Stadtgeschichte an ihr Leben als Holocaust-Überlebende.
Zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz kommen zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten ins Institut für Stadtgeschichte, um über ihre Erinnerungen und Erfahrungen zu sprechen. Zwei Zeitzeugen mit höchst unterschiedlichen biografischen Hintergründen: Trude Simonsohn (Foto), die im Oktober 2016 zur ersten Frankfurter Ehrenbürgerin ernannt wurde, wurde 1921 in Mähren geboren. Ihr Vater wurde bereits 1939 in das KZ Buchenwald deportiert; ihre Mutter wurde im KZ Auschwitz ermordet. Trude Simonsohn selbst wurde 1942 wegen angeblichen Hochverrats verhaftet und zunächst nach Theresienstadt und dann nach Auschwitz deportiert. Im Mai 1945 wurde sie von der Roten Armee im KZ Merzdorf befreit. Seit 1955 lebt Simonsohn in Frankfurt und hat sich als unermüdliche Aufklärerin an Schulen, in Vereinen und in der Öffentlichkeit betätigt.
Der Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt wiederum wurde 1928 als Jürgen Arthur Goldschmidt als Sohn eines Oberlandesgerichtsrates in der Nähe von Hamburg geboren. Auf der Flucht vor der Verfolgung verschlug es ihn zunächst in ein französisches Internat, bevor er während der Besetzung Savoyens zwei Jahre lang von einer Bergbauernfamilie versteckt gehalten wurde. Sein Vater überlebte das KZ Theresienstadt, starb aber 1947. Der Sohn wuchs in einem Waisenhaus in der Nähe von Paris auf, wurde französischer Staatsbürger und studierte an der Sorbonne. Goldschmidt gilt, nicht zuletzt aufgrund von grandiosen Büchern wie „Die Absonderung“, in dem er von seiner Internatszeit erzählt, als einer der wichtigsten französischen Schriftsteller und Übersetzer der Gegenwart. Goldschmidt wird zur Veranstaltung Zeichnungen seines Vaters aus Theresienstadt mitbringen.
Dieser Abend ist tatsächlich eine einmalige Gelegenheit. Ein Zusammentreffen dieser beiden hochkarätigen Gäste, die so ungemein erschütternde Erfahrungen gemacht haben, wird es nicht noch einmal geben.
>> Trude Simonsohn & Georges-Arthur Goldschmidt, 27. Januar, 19 Uhr, Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster, Münzgasse 9
Der Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt wiederum wurde 1928 als Jürgen Arthur Goldschmidt als Sohn eines Oberlandesgerichtsrates in der Nähe von Hamburg geboren. Auf der Flucht vor der Verfolgung verschlug es ihn zunächst in ein französisches Internat, bevor er während der Besetzung Savoyens zwei Jahre lang von einer Bergbauernfamilie versteckt gehalten wurde. Sein Vater überlebte das KZ Theresienstadt, starb aber 1947. Der Sohn wuchs in einem Waisenhaus in der Nähe von Paris auf, wurde französischer Staatsbürger und studierte an der Sorbonne. Goldschmidt gilt, nicht zuletzt aufgrund von grandiosen Büchern wie „Die Absonderung“, in dem er von seiner Internatszeit erzählt, als einer der wichtigsten französischen Schriftsteller und Übersetzer der Gegenwart. Goldschmidt wird zur Veranstaltung Zeichnungen seines Vaters aus Theresienstadt mitbringen.
Dieser Abend ist tatsächlich eine einmalige Gelegenheit. Ein Zusammentreffen dieser beiden hochkarätigen Gäste, die so ungemein erschütternde Erfahrungen gemacht haben, wird es nicht noch einmal geben.
>> Trude Simonsohn & Georges-Arthur Goldschmidt, 27. Januar, 19 Uhr, Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster, Münzgasse 9
27. Januar 2017, 10.54 Uhr
cs
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