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Wegen roter Zahlen
Filmtheater Valentin vor dem Aus
Nach dem Umzug in den Bolongaropalast hatte das Filmtheater Valentin statt 240 plötzlich nur noch 50 Zuschauerplätze – das wirkte sich natürlich auf die Einnahmen aus. Nun steht das Programmkino wegen roter Zahlen vor dem Aus.
Seit 23 Jahren zeigt das Filmtheater Valentin in Höchst Programmkino. Zuerst war es in der Windthorststraße beheimatet, Ende 2011 aber musste sich Betreiber Werner Rosmaity (Foto, r.) eine neue Bleibe für sein Kino suchen. Ursprünglich war der Bahnhof Höchst angedacht, da der jedoch noch nicht renoviert war, musste dieser Plan verworfen werden. Mit Unterstützung der Stadt kam ein anderer Standort ins Gespräch: der Bolongaropalast. Nach acht Monaten Pause konnte das Filmtheater Valentin in den Ostflügel ziehen.
Allerdings verkleinerte sich durch den Umzug die Fläche des Kinos rapide: Statt 240 Plätze und einer riesigen Leinwand stand plötzlich nur noch ein kleiner Raum mit 50 Plätzen zur Verfügung. „Früher konnten wir mit viel Bewegungsfreiheit werben. Es war sogar möglich, mit einem Rollstuhl zwischen den Sitzreihen durchzufahren“, erzählt Rosmaity. „Das ist, als ziehe man von einer Fünf-Zimmer-Wohnung in eine Ein-Zimmer-Wohnung“, verdeutlicht er das Problem. Nicht nur dieser Vorteil fiel weg. Auch sei es sehr schwierig gewesen, den neuen Standort bekannt zu machen. Rosmaity leitet nicht nur das Filmtheater Valentin sondern ist zudem Geschäftsführer der Medienwerkstatt Frankfurt, die seit rund 30 Jahren medienpädagogische Projekte für Kinder und Jugendliche realisiert. „Nicht einmal in der Medienwerkstatt kennt jeder den neuen Standort des Filmtheaters“, berichtet der Betreiber.
All diese Umstände führten dazu, dass das Kino inzwischen tief in den roten Zahlen steckt. „Dazu kommt das Sommerloch und die Fußball-Europameisterschaft“, sagt Rosmaity. Daher wird das Kino vorerst schließen müssen. Der Kinobetreiber hofft allerdings, dass es nur vorübergehend ist und das Haus nach einer Sommerpause erneut eröffnen kann. Dafür müssten sich aber die Rahmenbedingungen ändern. Das könne zum einen ein neuer Standort sein, der allerdings noch gefunden werden müsste. Der Vorteil einer neuer Bleibe wäre jedenfalls, dass das Kino nicht unter der geplanten Sanierung des Bolongaropalasts leiden würde.
Rosmaity hat eine weitere Idee, um sein Filmtheater wieder wirtschaftlich betreiben zu können: verstärkte Kooperationen mit Schulen und Bildungsträgern. Der Cineast würde gerne mehr Sachfilme für Schulklassen zeigen. Denn so könne das Kino auch tagsüber genutzt werden. Bisher läuft im Filmtheater Valentin meist nur ein Film pro Abend. „Das Haus steht jeden Tag stundenlang leer“, so Rosmaity. Einfach mehr Filme für die Öffentlichkeit zu zeigen, sei dennoch keine Lösung. Denn das verlange nach mehr Personal und das könne momentan nicht bezahlt werden.
An der inhaltlichen Ausrichtung des Kinos soll nicht gedreht werden. Blockbuster und Mainstream-Kino will Rosmaity nicht zeigen. „Wir begreifen Film als kulturelles Ereignis. Dafür wurden wir auch viele Jahre ausgezeichnet“, betont er.
In einer guten Woche, am 29. Juni, wird der vorerst letzte Film im Filmtheater Valentin laufen. Um 20 Uhr wird Monsieur Chocolat gezeigt. Bis Mitte Juli will Rosmaity dann wissen, wie es mit seinem Kino weitergeht.
Allerdings verkleinerte sich durch den Umzug die Fläche des Kinos rapide: Statt 240 Plätze und einer riesigen Leinwand stand plötzlich nur noch ein kleiner Raum mit 50 Plätzen zur Verfügung. „Früher konnten wir mit viel Bewegungsfreiheit werben. Es war sogar möglich, mit einem Rollstuhl zwischen den Sitzreihen durchzufahren“, erzählt Rosmaity. „Das ist, als ziehe man von einer Fünf-Zimmer-Wohnung in eine Ein-Zimmer-Wohnung“, verdeutlicht er das Problem. Nicht nur dieser Vorteil fiel weg. Auch sei es sehr schwierig gewesen, den neuen Standort bekannt zu machen. Rosmaity leitet nicht nur das Filmtheater Valentin sondern ist zudem Geschäftsführer der Medienwerkstatt Frankfurt, die seit rund 30 Jahren medienpädagogische Projekte für Kinder und Jugendliche realisiert. „Nicht einmal in der Medienwerkstatt kennt jeder den neuen Standort des Filmtheaters“, berichtet der Betreiber.
All diese Umstände führten dazu, dass das Kino inzwischen tief in den roten Zahlen steckt. „Dazu kommt das Sommerloch und die Fußball-Europameisterschaft“, sagt Rosmaity. Daher wird das Kino vorerst schließen müssen. Der Kinobetreiber hofft allerdings, dass es nur vorübergehend ist und das Haus nach einer Sommerpause erneut eröffnen kann. Dafür müssten sich aber die Rahmenbedingungen ändern. Das könne zum einen ein neuer Standort sein, der allerdings noch gefunden werden müsste. Der Vorteil einer neuer Bleibe wäre jedenfalls, dass das Kino nicht unter der geplanten Sanierung des Bolongaropalasts leiden würde.
Rosmaity hat eine weitere Idee, um sein Filmtheater wieder wirtschaftlich betreiben zu können: verstärkte Kooperationen mit Schulen und Bildungsträgern. Der Cineast würde gerne mehr Sachfilme für Schulklassen zeigen. Denn so könne das Kino auch tagsüber genutzt werden. Bisher läuft im Filmtheater Valentin meist nur ein Film pro Abend. „Das Haus steht jeden Tag stundenlang leer“, so Rosmaity. Einfach mehr Filme für die Öffentlichkeit zu zeigen, sei dennoch keine Lösung. Denn das verlange nach mehr Personal und das könne momentan nicht bezahlt werden.
An der inhaltlichen Ausrichtung des Kinos soll nicht gedreht werden. Blockbuster und Mainstream-Kino will Rosmaity nicht zeigen. „Wir begreifen Film als kulturelles Ereignis. Dafür wurden wir auch viele Jahre ausgezeichnet“, betont er.
In einer guten Woche, am 29. Juni, wird der vorerst letzte Film im Filmtheater Valentin laufen. Um 20 Uhr wird Monsieur Chocolat gezeigt. Bis Mitte Juli will Rosmaity dann wissen, wie es mit seinem Kino weitergeht.
21. Juni 2016, 10.43 Uhr
Christina Weber
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