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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Treffen mit Paula Macedo Weiß

Frankfurt bewegt mein Herz

Paula Macedo Weiß fördert mit ihrem leidenschaftlichen, bürgerschaftlichen Engagement die Frankfurter Kunst- und Kulturszene. Ein Treffen mit der promovierten Anwältin, die ursprünglich für ihr Studium nach Frankfurt kam - und blieb, weil sie Frankfurt in ihr Herz schloss.
Bürgerschaftliches Engagement hat in Frankfurt eine lange Tradition und ist heute wichtiger denn je, jedoch längst noch nicht selbstverständlich. Zum Glück gibt es viele Frankfurter, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und sich in kulturellen und sozialen Projekten engagieren – wie Paula Macedo Weiß. Die promovierte Anwältin mit brasilianischen Wurzeln kam ursprünglich für ihr Studium der Rechtswissenschaften und der Liebe wegen nach Frankfurt – und blieb: „Eigentlich wollte ich nach meinem Studium wieder zurück in meine Heimat Brasilien gehen und Professorin für Verwaltungs- und Öffentliches Recht werden.“ Doch da hatte sie Frankfurt bereits in ihr Herz geschlossen. Sie heiratete, bekam vier Kinder und widmete sich ihrer Leidenschaft für kulturelles Engagement. Anfangs wirkte sie aktiv in kulturellen Vereinen mit, um so ein Gespür für die kulturelle Entwicklung der Stadt zu erlangen: „Frankfurt hatte mich fasziniert. Ich hatte noch nie so eine runde Stadt erlebt, in der einer dem anderen die Hand reicht und wo die Wege kurz und unbürokratisch sind.“

Mittlerweile ist Macedo Weiß’ Engagement aus dem kulturellen Leben in Frankfurt nicht mehr wegzudenken. Ihre aktive Fördertätigkeit begann, als sie im Zuge der Teilnahme Brasiliens als Ehrengast an der Frankfurter Buchmesse 2013 für die brasilianische Regierung das kulturelle Rahmenprogramm koordinierte, das unter anderem die Ausstellungen „Helio Oiticica“ im Museum für Moderne Kunst, „Alex Wollner Brasil. Design Visual“ im Museum Angewandte Kunst und „Brasiliana“ in der Schirn Kunsthalle beinhaltete. Die Buchmesse fungierte wie ein Katalysator, der ihr weiteres Engagement ins Rollen brachte. So ist sie mittlerweile Mitglied der Polytechnischen Gesellschaft und Präsidentin der Stiftung Museum Angewandte Kunst, Vorstandsmitglied im Fotografie Forum Frankfurt, Kuratoriums­mitglied des English Theatre und neuerdings auch Kuratoriums­mitglied des Schauspiel Frankfurt – um nur einige Beispiele zu nennen.

Macedo Weiß geht in ihren Aufgaben auf. Schon immer war es ihr Wunsch, mit Kunst zu arbeiten: „Ich habe für mich herausgefunden, dass ich extrem kreativ bin, aber nicht im aktiv künstlerischen Sinne, sondern eher auf der Ebene der kulturellen Vermittlung, im Anstoßen von kreativen Prozessen.“ Sie empfindet eine soziale Verpflichtung, alle Schichten einer Gesellschaft durch Kultur einzubinden, Türen zu öffnen und verschiedene Möglichkeiten zum besseren Verständnis der eigenen Kultur zu schaffen. Dabei ist es ihr wichtig, auch fremde Kulturen einzubeziehen und zu vermitteln. Für Macedo Weiß ist es daher von Bedeutung, nicht nur die brasilianische Kultur nach Frankfurt zu bringen, sondern auch Frankfurter Projekte nach Brasilien zu vermitteln. „Es gibt einen ständigen Austausch mit dem Goethe-Institut in São Paulo.“

Zudem wirkt sie an der Projektentwicklung einer Ausstellung von William Forsythe im Sesc Pompeia Brasilien, einer ehemaligen Fabrikhalle in São Paulo, mit. „Mit William Forsythe haben wir die erste große Retrospektive für Brasilien entwickelt.“ Auch ein Projekt mit der Frankfurter Künstlerin Anne Imhof soll im nächsten Jahr in Brasilien realisiert werden. Bürgerschaftliches Engagement ist für Macedo Weiß selbstverständlich „und sollte“, so betont sie, „eigentlich jedem Frankfurter am Herzen liegen“. Frankfurt war im Laufe seiner Geschichte immer stolz auf seine Selbständigkeit und auf das Privileg, sich selbst verwalten zu dürfen. Viele Frankfurter Bürger leben diese soziale Verantwortung vor und bringen sich mit viel Engagement in zahlreiche Projekte in Kunst, Kultur und Wirtschaft ein. „Als Mäzenin habe ich nicht nur die Aufgabe, Projekte zu unterstützen ohne eine Gegenleistung zu erwarten, sondern auch, andere Bürger anzustiften, sich ebenfalls zu engagieren.“ Macedo Weiß bedeutet es sehr viel, die Gesellschaft mitzugestalten. „Das zeigt mir, ich bin lebendig im Hier und Jetzt und kann etwas tun und kann etwas bewegen. Das gibt mir Kraft und es kommt immer ganz viel zurück.“
 
13. November 2018, 12.14 Uhr
Anett Göthe
 
 
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