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Beat Goes Funk in Sachsenhausen

Ein kleine Soulrevue im Ono 2

Gleich drei Bands gehen am 25.10. auf die Bühne des Ono2 in Frankfurt, wenn das „Beat Goes Funk“-DJ-Team diesmal auch Soul und Funk live präsentiert. Das JOURNAL sprach mit dem Mitveranstalter Holger Menzel.
JOURNAL FRANKFURT: Du bist hauptberuflich Fotograf. Für wen arbeitest Du und durch welche Arbeiten könnte man Dich in der Stadt kennen?
Holger Menzel: Das stimmt und ich arbeite als Freelancer in verschiedenen Bereichen, überwiegend aber im Presse- und Event-Fotografie Bereich, zum Beispiel regelmäßig für die Stadt Frankfurt, oder auf und für die Buchmesse Frankfurt. Kennt man mich für meine Arbeit, ja aber für ein bestimmtes Foto, das weiß ich nicht. Aber ja – zur „EURO 2024“ habe ich einige sehr schöne Bilder beigesteuert.

Außerdem bist Du DJ. Ist das ein ambitioniertes Hobby oder eher ein zweiter Beruf?
Berufung und Leidenschaft, das ist das DJing und die Musik für mich, sicherlich auch ein Job. So stand ich dieses Jahr selbst auf der großen Bühne im Zoom Club als Support Act vor dem Konzert von Nouvelle Vague, das war schon unerwartet als nach meinem Dj-Set Applaus vom Publikum kam, das gibt’s im Club ja eher selten und wenn, dann zum Schluss, nach dem letzten Song der Nacht.

„Musik ist sowas wie mein bester Freund“

Wo kann man Dich als DJ regelmäßig erleben?
Man kann mich ja in der Regel im Ono2 mit „Beat goes Funk“ oder demnächst zum ersten Mal mit „Cielo Sonoro, Tropical Vinyl Session“ dort sehen, was eine weitere Entwicklung vom „Vinyl Picnic“ ist, oder anders mit Leo Molina aka Amantes Del Wax, habe ich mich 2020 nach ein paar Monaten der Pandemie im Günthersburgpark getroffen und wir haben uns unsere neuesten Platten vorgespielt, alle möglichen Genres beinhaltend, daraus hat sich dann das „Vinyl Picnic“ entwickelt, in diesem Jahr leider nur ein Mal aber dafür geht es ja jetzt am 1. November mit „Cielo Sonoro“ los wo wir Latin NYC Boogaloo, Cumbia, Brasil und Afro auflegen, also vom Park in den Club.

Welche Musik favorisierst Du als DJ und was bedeutet sie Dir?
Organische Musik zu 100%. Musik ist sowas wie mein bester Freund, man kann sich auch mal eine Zeitlang aus dem Weg gehen nichts von einander hören, aber dann ist er wieder da, der gute alte Kumpel Musik. Wenn Du musikalische Richtungen wissen willst, dann sind das im DJing Funk & Soul, aber auch Brasil, Afro, Cumbia.

Für eingefleischte Soul- und Funkfans gibt es kein besonders großes Angebot in Frankfurt – ist das etwas was Du auch beklagst?
Wer sind die eingefleischten Soul-und Funkfans anders herum, ist es die kleine Szene die zu den wenigen Allnightern geht, wo meist Northern Soul läuft, nicht ganz meine Szene obwohl ich doch einige Leute dort kenne, ein paar Partys haben wir in der Stadt, die kennt man in der Regel. Mir fallen hier vier ein, dann gibt es bestimmt noch ein, zwei, drei mehr, aber ja es ist schwieriger geworden, der Spaß ist trotzdem da.

Zehn Jahre „Beat goes Funk“

Dieser Missstand ist für Dich Grund genug, auch als Veranstalter aufzutreten. Wie entstand die Idee des „Beat goes Funk presents“-Konzert, die „kleine Soulrevue“, wen konntest Du da als Mitstreiter gewinnen?
Das ist das erste Mal seit 2017 oder 2018, dass ich wieder Mit-Veranstalter bin zusammen mit Mehran Alvani, mit dem ich mittlerweile im zehnten Jahr „Beat goes Funk“ mache. Und mit Marcel Bach, der das noch junge Frankfurter Label Soulport betreibt.

Nach welchen Kriterien habt ihr die Livebands ausgesucht?
Letzten Winter hatte ich eine Nachricht von Björn Wagner von den Mighty Mocambos, die ich ja drei Mal im Orange Peel veranstaltet habe, er sei in der Stadt und gehe abends essen, da ist ein junger Musiker dabei, den sollte ich mal kennenlernen. Der junge Musiker war Miles King, der mir einige Wochen später nachts seine erste 45er in den Club gebracht hat, die ich dann einige Minuten später aufgelegt habe, und die Nacht lief weiter. Ein paar Monate später hat Miles King mit den Foolish Knights in der Stadt gespielt und danach war mir klar, ich muss selbst wieder eine Show veranstalten. Musikalisch vertraut mir Mehran Alvani zu 100%, und so war die Show gebucht, da Marcel Bach gerade mit Tommie Harris (86 Jahre) – seit ein paar Monaten regelmäßig jeden ersten Donnerstag im Ono2 – im Studio war, war das auch schnell fix. Der Abend startet mit The R.S.U.s von denen ich bislang auch nur zwei Nummern kenne, aber ich vertraue hier meinem Instinkt und auch Soulport.

Zufluchtsort Ono2

Noch ein Wort zum Record Hop im Anschluss an die Auftritte. Es heißt es darf „heiß und schmutzig“ werden …
Keine Ahnung, wer das mal von uns geschrieben hat. Ich glaube das war noch zu Orange Peel Zeiten, und wir haben neulich mal wieder ein paar Texte zusammen geschustert aber ja, es darf beim Tanzen ruhig geschwitzt werden. Es ist ja kein Tanztee.

Warum ist das Ono2 in Sachsenhausen der richtige Ort für die „kleine Soulrevue“? Dort gibt es ja auch eine Partyreihe (seit wann?), richtig?
Wir haben im Ono2 ich glaube im Januar 2020, die erste Party gemacht und die war großartig, deshalb sind wir im Ono2 geblieben, Ich kannte den Club ja noch als Galerie WK-16 und hatte hier bei Eric Kerschbaumer schon Ende 2016 eine Foto-Ausstellung. Vor gut einem halben Jahr haben sich Mehran und Eric geschäftlich zusammen getan und betreiben den Club jetzt gemeinsam. Es liegt also doch nahe seinen Freund und DJ-Kollegen mit dem man seit fünfzehn Jahren zusammen arbeitet und mit dem man befreundet ist, die kleine Soulrevue zusammen mit „Beat goes Funk“ zu veranstalten.

Info
Beat Goes Funk mit The R.S.U.s, Tommie Harris & The Upper Sides und Miles King & The Foolish Knights, 25. Oktober, 21 Uhr, Ono2

Eintritt: 15 Euro
 
22. Oktober 2024, 10.20 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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