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Foto: Arno Declair
Foto: Arno Declair

Spielzeiteröffnung mit Richard III.

Der gelungene Auftakt

Mit Shakespeares Richard III. eröffnet das Schauspiel Frankfurt seine Spielzeit unter der Intendanz von Anselm Weber. Regisseur Jan Bosse inszeniert ein düsteres, dunkles Stück Zeitgeschichte – mit grandiosen Darstellern.
Am Ende hört man noch lange das Brüllen und Toben, das Fluchen und Röhren von Richard von Gloucester. Da ist er schon lange hinabgesunken in das Grab inmitten der Bühne – umringt von den Zuschauern, die sich zu Komplizen gemacht haben, die nicht aufgestanden sind, die ihm sogar die Hand schüttelten als er endlich, endlich zum König wurde, die Leichen auch von Kindern hinter sich. Wolfram Koch spielt dieses Ungetüm mit einer Intensität, die die Blicke auf sich zieht, selbst wenn er irgendwo im Dunkel des großen, großen Saales des Schauspiel steht.



Das Bühnenbild ist erst sparsam, aber nicht ohne Wirkung. Die Blicke der Zuschauer müssen sich immer wieder neu orientieren, auch neben einem beginnen Schauspiel zu summen oder zu jubeln oder kurz aufzubehren, die Masse aber bleibt stumm angesichts des ganzen Wahnsinns und der Tragödie, die sich entfaltet. Die Frauenfiguren sind stark gezeichnet, mit tiefer Stimme und noch tieferer Stimme versuchen Claude de Demo als Königin Elisabeth und Mechthild Grossmann als Mutter Margaret dem Treiben und Wüten der Männer einhaltende, beschwörende, verächtliche Worte entgegenzusetzen, doch vergebens. Und Katharina Bach (Foto oben als Tyrell) gibt ebenfalls gleich in mehreren Rollen dem Irrwitz eine verletzliche, kämpferische, spielerische und abgewandte Note.



Das ganze endet, wie es enden muss. Im Grabe. Für das Schauspiel Frankfurt jedoch ist es das richtige Stück zur richtigen Zeit, der rechte Auftakt für eine Zeit, in der sich viele zum König erklären und zum Meister der Gedanken aller. Nach dreieinhalb Stunden ist der Wahnsinn zu Ende. Richard im Grabe. Doch noch lange nicht ruhig.
 
29. September 2017, 11.06 Uhr
Nils Bremer
 
 
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