Partner
"Schaufenster des Himmels" im Städel Museum
700 Jahre zurück in eine fremde Welt
Zum ersten Mal seit langer Zeit sind die Bestandteile des Altenberger Altars wieder zusammen zu sehen. Das Städel Museum zeigt eine der eindrucksvollsten, erhaltenen Kirchenausstattungen.
Selbst für das Städel sei es ein eher "exotisches Thema", wie Jochen Sander, Kurator der Ausstellung, stellvertretender Direktor und Sammlungsleiter holländische, flämische und deutsche Malerei vor 1800, zu verstehen gibt. Die Ausstellung in der Halle der Graphischen Sammlung trägt den Titel "Schaufenster des Himmels. Der Altenberger Altar und seine Bildausstattung". Gezeigt werde ab dem 22. Juni eine der eindrucksvollsten Kirchenausstattungen, die sich seit dem späten 13. und frühen 14. Jahrhundert erhalten haben.
Zu den Exponaten gehört der frühgotische "Altenberger Altar" aus dem ehemaligen Prämonstratenserinnen-Kloster Altenberg an der Lahn, ein Hochaltaraufsatz (s. Bild) und weitere Ausstattungsstücke rund um den Altar. Aber auch Werke aus der Tafelmalerei und Skulptur, der Textil- und Goldschmiedekunst werden ausgestellt. Das heißt es werden Reliquiare, figürlich bestickte Altardecken, Goldschmiedearbeiten, Altarkreuze und figürliche Glasmalerei präsentiert. Vor dem Auge des Besuchers von heute, soll so die Welt von damals lebendig werden. Zum ersten Mal können die 37 Ausstellungsstücke seit Beginn des 19. Jahrhunderts wieder zusammen gezeigt werden.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Altaraufsatz mit Flügeln. Er schmückte den Hochaltar ab etwa 1330. Die Tafeln in den Flügeln wurden 1925 für das Städel erworben. "Sie zählen nicht nur zu den frühesten, sondern auch zu den herausragendsten Werken deutscher Tafelmalerei", so Sander. Doch nicht nur Stücke aus einer Zeit von vor 700 Jahren werden gezeigt. Eine 3D-Visualisierung soll dem Besucher das Zusammenwirken der Gegenstände im Altarraum simulieren. Über eine Audiostation kann man hören, wie die Altarflügel und der Hochaltar zu verschiedenen Festtagen inszeniert wurden.
Man müsse sich das mal vorstellen, so Sander. "Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung lebte damals im Elend. Sie lebten ohne Bilder", so der Kurator. Da habe der Besuch in der Kirche ein überwältigendes Erlebnis sein müssen. In einer Zeit, in der die meisten permanent auf das Display ihres Smartphones starren und das Internet alle nur erdenklichen Bilder jederzeit bereit hält, kaum vorstellbar. "In die Kirche gehen musste wie ins Kino gehen sein", so ein Besucher.
>> "Schaufenster des Himmels. Der Altenberger Altar und seine Bildausstattung", 22. Juni bis 25. September 2016, Städel Museum, Dürerstraße 2. Mehr Informationen unter www.staedelmuseum.de.
Zu den Exponaten gehört der frühgotische "Altenberger Altar" aus dem ehemaligen Prämonstratenserinnen-Kloster Altenberg an der Lahn, ein Hochaltaraufsatz (s. Bild) und weitere Ausstattungsstücke rund um den Altar. Aber auch Werke aus der Tafelmalerei und Skulptur, der Textil- und Goldschmiedekunst werden ausgestellt. Das heißt es werden Reliquiare, figürlich bestickte Altardecken, Goldschmiedearbeiten, Altarkreuze und figürliche Glasmalerei präsentiert. Vor dem Auge des Besuchers von heute, soll so die Welt von damals lebendig werden. Zum ersten Mal können die 37 Ausstellungsstücke seit Beginn des 19. Jahrhunderts wieder zusammen gezeigt werden.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Altaraufsatz mit Flügeln. Er schmückte den Hochaltar ab etwa 1330. Die Tafeln in den Flügeln wurden 1925 für das Städel erworben. "Sie zählen nicht nur zu den frühesten, sondern auch zu den herausragendsten Werken deutscher Tafelmalerei", so Sander. Doch nicht nur Stücke aus einer Zeit von vor 700 Jahren werden gezeigt. Eine 3D-Visualisierung soll dem Besucher das Zusammenwirken der Gegenstände im Altarraum simulieren. Über eine Audiostation kann man hören, wie die Altarflügel und der Hochaltar zu verschiedenen Festtagen inszeniert wurden.
Man müsse sich das mal vorstellen, so Sander. "Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung lebte damals im Elend. Sie lebten ohne Bilder", so der Kurator. Da habe der Besuch in der Kirche ein überwältigendes Erlebnis sein müssen. In einer Zeit, in der die meisten permanent auf das Display ihres Smartphones starren und das Internet alle nur erdenklichen Bilder jederzeit bereit hält, kaum vorstellbar. "In die Kirche gehen musste wie ins Kino gehen sein", so ein Besucher.
>> "Schaufenster des Himmels. Der Altenberger Altar und seine Bildausstattung", 22. Juni bis 25. September 2016, Städel Museum, Dürerstraße 2. Mehr Informationen unter www.staedelmuseum.de.
22. Juni 2016, 10.18 Uhr
Tamara Marszalkowski
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
In drei Frankfurter Kinos
„Im Dunkeln Sehn“: Schlaglicht auf rechtsextreme Gewalttaten
Durch Filme und Gespräche setzt sich eine Veranstaltungsreihe in Frankfurt und Umgebung mit rechtsextremer Gewalt sowie einer Kultur der Gleichgültigkeit und Tatenlosigkeit auseinander.
Text: Florian Aupor / Foto: Symbolbild © Adobestock/ Firn
KulturMeistgelesen
- Graffiti und Street-Art in FrankfurtSprayer prägen das Stadtbild mit ihren Kunstwerken
- Zum 13. MalKorean Film Festival in Frankfurt gestartet
- Wohnen in Frankfurt„Es geht um Identität, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität“
- Beat Goes Funk in SachsenhausenEin kleine Soulrevue im Ono 2
- Folk, Country und BluesZehn Jahre „Americana in Darmstadt“
5. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen