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Ptrk 9000
Vergeblicher Freitag
Ein Wochenende nur auf der Couch? Nicht mir unserem Kolumnisten Ptrk9000. Hier berichtet er, wie er die schönste Tage der Woche verbracht hat.
Dieses mal wird es a kwik one, I promise. Bei dem Wetter schickt man ja auch keinen Gratis - Kolumnisten ins Haus. Weil es so schön warm gewesen ist, begab ich mich, wie so oft an einem Freitagabend ins Feinstaub. Also eigentlich davor. Ärgerlicherweise kriechen die Friedbergermarktspacken schon bis hier hoch und gentrifizieren mit Ihrer Anwesenheit, das, was schön ist. Dieses Mal war es besonders schlimm, so dass die Stammgäste Reißaus genommen hatten. Da stehen sie nun, diese Wegwerfmenschen, immer schön in runder Gruppenformation, mit dem Rücken zur Aussenwelt, damit sie sich auch bloß nicht mit anderen beschäftigen müssen. Dieses Gated Community - Verhalten haben sie als Elftklässler beim Herumstehen auf Schnellrestaurantparkplätzen im Taunus gelernt. Nun kommen sie ja "vom Markt", haben schon ordentlich getankt und bereichern in keinster Weise das Szenario. Ich wäre für ... ach eigentlich habe ich keine Lösung. Es nervt nur. Und nicht nur mich. Eigentlich ein Abend zum in die Tonne treten.
Am Samstag war ich aufgund von Freitag schon "früh" auf und begab mich erstmal zum Konstimarkt für ein kleines Bratgemüsefrühstück. Von dort waren es auch nur ein paar Meter zum Klapperfeld, der symphatische Knast in der Nähe der Zeilquelle, welcher fest in linker Hand, mit allerlei Ausstellungen, Konzerten und politischen Veranstaltungen, das subkulturelle Leben in Frankfurt bereichert. Dort gab man am Samstag das jährliche Sommerfest, was ja auch immer heisst, dass es da was Veganes zwischen die Zähne gibt und das ist auch eine gute Gelegenheit, immerhin einige Mitglieder der linken Szene in Frankfurt zu unterstützen. Zuerst musste ein Chilli sin carne dran glauben, und es hatte sich bei mir recht wohl gefühlt. Sehr lecker! Es hätte auch noch indische und afrikanische Gerichte gegeben, Kuchen und natürlich Mate Tee, wenn ich nicht schon so gut gesättigt gewesen wäre, und - jetzt kommt's: Aperol Sprizz! Womit bewiesen wäre, dass man durchaus auch mal was anderes als schales Dosenbier konsumieren kann, wenn man vielleicht gerne mal sein Haar bunt trägt und weltbürgeroffen durch den Tag geht. Finde ich gut, auch wenn ich selbst so etwas nicht trinke. Musikalisch gab es eine Blechinstrumentencombo, welche auf den Namen "Noblesse Oblige", aber wahrscheinlich eher auf "NoBLECH Oblige" hörte, die lässig bekannte Popsongs coverte. Ohne es zu wissen, hatte ich mich mit dem Schlagzeuger am Tisch über die bevorstehende Crypto - Party unterhalten, denn ins Gespräch kommt man hier fix, schliesslich hat man es mit offenen Menschen zu tun, und nicht mit so Friedbergermarkthackhirnen. Sorry, dass ich wieder damit anfange. Wobei, dieses "sorry" wäre auch so eine Art "Deppensorry", weil man macht ja etwas nicht ungeschehen, wenn man ein "sorry" hinterherschiebt. Man sollte seine Mitmenschen öfters man darauf hinweisen. Oder Freitags über dem Friedberger Platz abwerfen. Sorry. Achso, im Inneren gab man noch Führungen und Austellungen u.a. zum Themenkomplex Auschwitz oder auch zur Geschichte des Klapperfelds etc.
Am Samstag abend haben wir im Rahmen unsere Tätigkeit "Schallplatten auflegen gegen rechts" oder so im Feinstaub entspannte Musik aufgelegt, und mit "wir" meine ich die smarte Audrey Horne aus der Rödelheimer Raumstation und mich als Patrick Neuntausend. Das dass im Übrigen ein schöner Abend gewesen ist, muss ich ja jetzt nicht beweihräuchernd erwähnen, unaufgeregt glitten die Scheiben wie von selbst auf die Plattenspieler, und untermalten so allerlei interessante Unterhaltungen. Irgendwann war aber auch hier die letzte Rille gepielt und ich begab mich ins Innere einer Bezahldroschke, welche mich sogleich sicher zum Elfenbeinturm transportierte. Kann man ja mal machen. Der Samstag war also hier eindeutig besser als der Freitag. Sorry, Freitag!
Geht raus, die Nacht ist schön!
Am Samstag war ich aufgund von Freitag schon "früh" auf und begab mich erstmal zum Konstimarkt für ein kleines Bratgemüsefrühstück. Von dort waren es auch nur ein paar Meter zum Klapperfeld, der symphatische Knast in der Nähe der Zeilquelle, welcher fest in linker Hand, mit allerlei Ausstellungen, Konzerten und politischen Veranstaltungen, das subkulturelle Leben in Frankfurt bereichert. Dort gab man am Samstag das jährliche Sommerfest, was ja auch immer heisst, dass es da was Veganes zwischen die Zähne gibt und das ist auch eine gute Gelegenheit, immerhin einige Mitglieder der linken Szene in Frankfurt zu unterstützen. Zuerst musste ein Chilli sin carne dran glauben, und es hatte sich bei mir recht wohl gefühlt. Sehr lecker! Es hätte auch noch indische und afrikanische Gerichte gegeben, Kuchen und natürlich Mate Tee, wenn ich nicht schon so gut gesättigt gewesen wäre, und - jetzt kommt's: Aperol Sprizz! Womit bewiesen wäre, dass man durchaus auch mal was anderes als schales Dosenbier konsumieren kann, wenn man vielleicht gerne mal sein Haar bunt trägt und weltbürgeroffen durch den Tag geht. Finde ich gut, auch wenn ich selbst so etwas nicht trinke. Musikalisch gab es eine Blechinstrumentencombo, welche auf den Namen "Noblesse Oblige", aber wahrscheinlich eher auf "NoBLECH Oblige" hörte, die lässig bekannte Popsongs coverte. Ohne es zu wissen, hatte ich mich mit dem Schlagzeuger am Tisch über die bevorstehende Crypto - Party unterhalten, denn ins Gespräch kommt man hier fix, schliesslich hat man es mit offenen Menschen zu tun, und nicht mit so Friedbergermarkthackhirnen. Sorry, dass ich wieder damit anfange. Wobei, dieses "sorry" wäre auch so eine Art "Deppensorry", weil man macht ja etwas nicht ungeschehen, wenn man ein "sorry" hinterherschiebt. Man sollte seine Mitmenschen öfters man darauf hinweisen. Oder Freitags über dem Friedberger Platz abwerfen. Sorry. Achso, im Inneren gab man noch Führungen und Austellungen u.a. zum Themenkomplex Auschwitz oder auch zur Geschichte des Klapperfelds etc.
Am Samstag abend haben wir im Rahmen unsere Tätigkeit "Schallplatten auflegen gegen rechts" oder so im Feinstaub entspannte Musik aufgelegt, und mit "wir" meine ich die smarte Audrey Horne aus der Rödelheimer Raumstation und mich als Patrick Neuntausend. Das dass im Übrigen ein schöner Abend gewesen ist, muss ich ja jetzt nicht beweihräuchernd erwähnen, unaufgeregt glitten die Scheiben wie von selbst auf die Plattenspieler, und untermalten so allerlei interessante Unterhaltungen. Irgendwann war aber auch hier die letzte Rille gepielt und ich begab mich ins Innere einer Bezahldroschke, welche mich sogleich sicher zum Elfenbeinturm transportierte. Kann man ja mal machen. Der Samstag war also hier eindeutig besser als der Freitag. Sorry, Freitag!
Geht raus, die Nacht ist schön!
8. August 2016, 11.05 Uhr
//Patrick Neuntausend
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