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Polizei sieht Drogendelikte und Hygienemängel
Was war das für eine Razzia im Elfer-Club in Sachsenhausen?
Letzte Woche führten Polizei und Ordnungsamt eine großangelegte Razzia im Elfer durch. 45 Personen seien wegen Drogendelikten drangekommen. Kritisiert wird aber das harte Eingreifen der Ordnungskräfte.
Die Polizei Frankfurt kontrollierte alle der 105 anwesenden Gäste und nahm insgesamt 45 Personen in Zusammenhang mit möglichen Drogendelikten fest.
Bei vier Festgenommenen aus Frankfurt im Alter von 18 bis 40 Jahren bestehe der Verdacht des Rauschgifthandels. Laut Polizei handelte es sich dabei um Drogen jeglicher Art in Form von Amphetaminen, Kokain, Haschisch, Marihuana, LSD sowie Tabletten.
Zur vorläufigen Schließung des Ladens hätten jedoch hygiene- und gewerberechtliche Mängel geführt, die das Ordnungsamt Frankfurt feststellte. Auf Anfrage sagte das Amt, die Hygienestandards seien insbesondere im Thekenbereich nicht eingehalten worden. Unter anderem wiesen die Eiswürfelfächer als auch der Kühlschrank Schimmel auf.
Gewerberechtlich wurden die zu alten Feuerlöscher und die nicht zugänglichen Notausgänge bemängelt. Das Ordnungsamt wies daraufhin, dass der Wiedereröffnung nach Beseitigung der bestehenden Mängel von ihrer Seite nichts im Wege steht.
Von vielen Seiten wird jedoch das harte Eingreifen der Polizei kritisiert. Tim Piechatzek, der an diesem Abend einzige Anwesende der insgesamt drei Betreiber, schildert in einem Gespräch mit „Thump“ den Verlauf der Kontrolle, die er als unverhältnismäßig hart beschreibt. Die Gäste seien stundenlang mit Kabelbindern oder Handschellen gefesselt gewesen und hätten lange Zeit nichts zu Trinken bekommen. Zudem sei Mobiliar beschädigt worden. Er selbst habe im Anschluss daran noch einige Stunden in einer kalten Zelle auf der Polizeiwache verbringen müssen, ohne weitere Auskünfte zu erhalten.
Das Vorgehen der Polizei soll auch im Römer diskutiert werden. Martin Kliehm, rechtpolitischer Sprecher der Linken, kündigte an, den Einsatz im Rechtsausschuss thematisieren zu wollen. Er meint, dass es die Menschenwürde verletze, „wenn Menschen gezwungen sind, stundenlang bei fünf Grad Außentemperatur ohne Jacke in der Kälte zu warten und wie Schwerverbrecher behandelt werden.“ Er rät den Betroffenen zu klagen.
Der Elfer Club ist bemüht, so schnell wie möglich die festgestellten Mängel zu beheben, um den Laden wieder öffnen zu können. Zwei Veranstaltungen, darunter eine Benefizfeier für (Achtung: Ironie!) die Drogenhilfe der Aidshilfe, wurden kurzfristig in den benachbarten Ponyhof verlegt.
Bei vier Festgenommenen aus Frankfurt im Alter von 18 bis 40 Jahren bestehe der Verdacht des Rauschgifthandels. Laut Polizei handelte es sich dabei um Drogen jeglicher Art in Form von Amphetaminen, Kokain, Haschisch, Marihuana, LSD sowie Tabletten.
Zur vorläufigen Schließung des Ladens hätten jedoch hygiene- und gewerberechtliche Mängel geführt, die das Ordnungsamt Frankfurt feststellte. Auf Anfrage sagte das Amt, die Hygienestandards seien insbesondere im Thekenbereich nicht eingehalten worden. Unter anderem wiesen die Eiswürfelfächer als auch der Kühlschrank Schimmel auf.
Gewerberechtlich wurden die zu alten Feuerlöscher und die nicht zugänglichen Notausgänge bemängelt. Das Ordnungsamt wies daraufhin, dass der Wiedereröffnung nach Beseitigung der bestehenden Mängel von ihrer Seite nichts im Wege steht.
Von vielen Seiten wird jedoch das harte Eingreifen der Polizei kritisiert. Tim Piechatzek, der an diesem Abend einzige Anwesende der insgesamt drei Betreiber, schildert in einem Gespräch mit „Thump“ den Verlauf der Kontrolle, die er als unverhältnismäßig hart beschreibt. Die Gäste seien stundenlang mit Kabelbindern oder Handschellen gefesselt gewesen und hätten lange Zeit nichts zu Trinken bekommen. Zudem sei Mobiliar beschädigt worden. Er selbst habe im Anschluss daran noch einige Stunden in einer kalten Zelle auf der Polizeiwache verbringen müssen, ohne weitere Auskünfte zu erhalten.
Das Vorgehen der Polizei soll auch im Römer diskutiert werden. Martin Kliehm, rechtpolitischer Sprecher der Linken, kündigte an, den Einsatz im Rechtsausschuss thematisieren zu wollen. Er meint, dass es die Menschenwürde verletze, „wenn Menschen gezwungen sind, stundenlang bei fünf Grad Außentemperatur ohne Jacke in der Kälte zu warten und wie Schwerverbrecher behandelt werden.“ Er rät den Betroffenen zu klagen.
Der Elfer Club ist bemüht, so schnell wie möglich die festgestellten Mängel zu beheben, um den Laden wieder öffnen zu können. Zwei Veranstaltungen, darunter eine Benefizfeier für (Achtung: Ironie!) die Drogenhilfe der Aidshilfe, wurden kurzfristig in den benachbarten Ponyhof verlegt.
10. Oktober 2016, 11.58 Uhr
Max Gerten
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