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Oasen in der Großstadt II
Aus- und eingestöpselt
Zwei Theater bereichern den Frankfurter Sommer mit ihren Festivals. Die Stalburg mit dem Stoffel, Antagon mit der Sommerwerft, das eine im Park, das andere am Fluss. Ab Freitag, 14. Juli legt der Stoffel vor.
Das Gute vorneweg. Auch 2017 bekommen die Frankfurter wieder ihren Stoffel und die Sommerwerft. Schon letztes Jahr gab es im Günthersburgpark den „ruhigen Montag“, in diesem Jahr musste das Stalburg Theater Offen Luft-Programm zwischen dem 14. Juli und dem 12. August weiter abgespeckt und leiser werden. Und das wegen des anhaltenden Protestes – kein Witz – einer einzigen Anwohnerin. Gelebte Demokratie. Dazu eine neue Verfügung: es dürfen nur zwei Wochenenden hintereinander bespielt werden. „Wir hätten natürlich den harten Schnitt machen können auf neunzehn Tage“, erklärt Filippo Tiberia, der das Musikprogramm zusammengestellt hat. Aber Stoffel, das steht seit Jahren für einen Monat Kultur im Freien mit freiwilligem Eintritt. Die roten Spendeneimer sind längst legendär. Aber da das Ordnungsamt versicherte, die Einschränkung gelte nur für verstärkte Veranstaltungen, entwickelte man im Stalburg-Team Ideen für Mottotage wie „Stoffel ausgestöpselt“ (don’t call it unplugged), „Spiele frei“ (Gesellschaftsspiele auf der Wiese) oder „Stoffel in Bewegung“ (so Yoga zum Mitmachen). Also gibt es durchgängig Angebote und auch Gastronomie. In einer Art gemütlichem Biergarten. „Wir wollen ja niemanden provozieren, also gibt es an diesen leisen Abenden auch keine Trommel- oder Saxophongruppen. Die wären ja auch laut“, setzt Tiberia auf Deeskalation. Zum Beispiel mit „Stoffel singt“. „Der Andrang der Chöre war so groß, man hätte glatt einen eigenen Chor-Stoffel machen können.“ Bei „Stoffel eingestöpselt“ gibt es wieder viele Highlights, darunter Uwaga! (Balkan Groove Kammermusik), das Horst Hansen Trio (Heftiger Überjazz), Rosario Smowing mit Sänger Diego Casanova (Swing Argentino, Foto), Cynthias Nickschas (Liedermacherin) und das grandiose Doppel mit Jacky Bastek und Tarq Bowen. Eine kleine Sensation: mit Hugo Race kommt ein Gründungsmitglied der Bad Seeds. Und der hessische Bluesbarde Rainer Weisbecker kehrt auf die Parkbühne zurück. Ruft da etwa jemand Grießbrei?
11. Juli 2017, 10.22 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
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