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Midori Takada im Mousonturm
Was Rousseau träumt
Alles auf der Erde hat seinen Klang. Die japanische Minimalistin Midori Takada
macht ihn im Studio und auf der Bühne wie am kommenden Freitag im Mousonturm hörbar. Mit ihrer Solo-Performance ist sie ein Fall von Glass- und Reich-Fans,
macht ihn im Studio und auf der Bühne wie am kommenden Freitag im Mousonturm hörbar. Mit ihrer Solo-Performance ist sie ein Fall von Glass- und Reich-Fans,
Ihre Discografie ist überschaubar. Lediglich drei Produktionen, zwei davon in eigener Regie, findet man in den Online-Enzyklopädien. Dafür gilt bereits ihr Debüt von 1983, fünf Jahre nach ihrem ersten Konzert in Berlin eingespielt, als ein Klassiker der Minimal und Ambient Music. „Through The Looking Glass“ heißt die CD, wurde jüngst wiederveröffentlicht und hat nichts von ihrem Reiz verloren.
Was einst Avantgarde war, gilt längst als zeitloser Klassiker. Wie die vergleichbaren Einspielungen von Terry Riley (erst kürzlich im Künstlerhaus), Philip Glass und Steve Reich als Großmeister der repetitiven Klänge oder Brian Enos „Music For Airports“ als repräsentatives Beispiel aus dessen mannigfaltigen Œuvre. Jetzt bringt die japanische Komponistin und Percussionistin ihre nicht nur kontemplative Musik in den Mousonturm. Wer sich Videos mit Ausschnitten auf ihrem Live-Programm anschaut, sieht Takada in einem Bühnenbild, das von der Anordnung der Trommeln, Becken, Gongs und einem Marimbaphon. Dazwischen bewegt sich die Künstlerin wie choreografiert.
Foto: Mousonturm
So wird der Auftritt zur Performance. „Mr. Henri Rousseau’s Dream“ ist einer ihrer Titel dem Maler gewidmet, greift die postimpressionistische bis surreale Bilderwelt des Franzosen auf, dessen glückselige Stille, Leichtigkeit und Atmosphäre sie faszinierte. Mit vielen Naturgeräuschen. „Alles auf der Erde hat seinen Klang“, hat Takada einmal gesagt und macht das hörbar. Die Schwingungen auf diesem Planeten ersetzen für sie Instrumente. „Trompe-l’oeil“ ist akustisch umgesetzte Sinnestäuschung, „Catastrophe Σ“ mit seinen dynamischen, Taiko-ähnlichen Trommelschlägen ist alles andere als beschaulich. Für Zen-Meditationen taugt das nicht.
In der meisten Ambient Music erkannte Takada aber beruhigende und besänftigende Züge, für sie sollte sie vor allem auch die Natur und unser Leben spiegeln, um der Gesellschaft Positives angedeihen zu lassen. „Als ich das erste Mal Enos ,Music ForAirports’ hörte, brachte die für mein Empfinden eine neue Sensibilität in unser Umfeld“, erinnert sie sich.
Vor gut 40 Jahre war Takada übrigens Schlagzeugerin im RIAS-Sinfonieorchester Berlin, beklagte aber beim Spielen der westlichen Klassik, dass deren Geist nicht darauf beruhe, „das innere Selbst zu stärken“ wie das traditionelle asiatische und afrikanische Musik für sie konnte. Und von der ließen sich auch die eingangs erwähnten US-Kollegen inspirieren.
>> Midori Takada, Ffm: Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 17.11., 20 Uhr, Eintritt: VVK 29,–/AK 33,–
Was einst Avantgarde war, gilt längst als zeitloser Klassiker. Wie die vergleichbaren Einspielungen von Terry Riley (erst kürzlich im Künstlerhaus), Philip Glass und Steve Reich als Großmeister der repetitiven Klänge oder Brian Enos „Music For Airports“ als repräsentatives Beispiel aus dessen mannigfaltigen Œuvre. Jetzt bringt die japanische Komponistin und Percussionistin ihre nicht nur kontemplative Musik in den Mousonturm. Wer sich Videos mit Ausschnitten auf ihrem Live-Programm anschaut, sieht Takada in einem Bühnenbild, das von der Anordnung der Trommeln, Becken, Gongs und einem Marimbaphon. Dazwischen bewegt sich die Künstlerin wie choreografiert.
Foto: Mousonturm
So wird der Auftritt zur Performance. „Mr. Henri Rousseau’s Dream“ ist einer ihrer Titel dem Maler gewidmet, greift die postimpressionistische bis surreale Bilderwelt des Franzosen auf, dessen glückselige Stille, Leichtigkeit und Atmosphäre sie faszinierte. Mit vielen Naturgeräuschen. „Alles auf der Erde hat seinen Klang“, hat Takada einmal gesagt und macht das hörbar. Die Schwingungen auf diesem Planeten ersetzen für sie Instrumente. „Trompe-l’oeil“ ist akustisch umgesetzte Sinnestäuschung, „Catastrophe Σ“ mit seinen dynamischen, Taiko-ähnlichen Trommelschlägen ist alles andere als beschaulich. Für Zen-Meditationen taugt das nicht.
In der meisten Ambient Music erkannte Takada aber beruhigende und besänftigende Züge, für sie sollte sie vor allem auch die Natur und unser Leben spiegeln, um der Gesellschaft Positives angedeihen zu lassen. „Als ich das erste Mal Enos ,Music ForAirports’ hörte, brachte die für mein Empfinden eine neue Sensibilität in unser Umfeld“, erinnert sie sich.
Vor gut 40 Jahre war Takada übrigens Schlagzeugerin im RIAS-Sinfonieorchester Berlin, beklagte aber beim Spielen der westlichen Klassik, dass deren Geist nicht darauf beruhe, „das innere Selbst zu stärken“ wie das traditionelle asiatische und afrikanische Musik für sie konnte. Und von der ließen sich auch die eingangs erwähnten US-Kollegen inspirieren.
>> Midori Takada, Ffm: Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 17.11., 20 Uhr, Eintritt: VVK 29,–/AK 33,–
15. November 2017, 10.00 Uhr
Detlef Kinsler
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