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Marc-Antoine Mathieu im MAK
"Kartografie der Träume"
Ein Verirren in unterschiedlichen Realitätsebenen: Marc-Antoine Mathieu gilt unter den Comic-Zeichnern als Philosoph. Das Museum Angewandte Kunst zeigt nun eine Schau, die selbst auch mit der Zweidimensionalität bricht.
"Nichts Ernstes, hoffentlich?", fragt der Mann am Rand einer weißen Fläche stehend. Es wirkt wie das Ende der Welt, wenn sie eine Scheibe wäre. Ein Handwerker hängt vom Rand herunter und werkelt an der Außenseite, in einem kompliziert aussehenden Maschinenraum herum. "Pfff! Diese Horizonte neigen zur Beschränktheit. Kein echtes Problem, aber es ist immer wieder nervig...."
Die Comics von Marc-Antoine Mathieu sind horizontsprengend. Anders kann man es gar nicht sagen. Das Museum Angewandte Kunst zeigt nun seine Werke aus 30 Jahren und macht sie begehbar. Kurator David Beikirch greift das Spiel mit den unterschiedlichen Dimensionen und Ebenen auf und erweitert in der Ausstellung "Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu" die Erfahrung, die man beim Lesen eines Mathieu-Comics hat, in den Raum hinein.
Sein Zeichenstil ist klar und ruhig. In kontrastreichem Schwarz-Weiß zeigt er Figuren, die sich in der Rätselhaftigkeit der Wirklichkeit verlieren. Sie bewegen sich durch nüchterne unwirtliche Städte, leere, endlose Landschaften, Schluchten, Schleifen und Wirbel. Kafkaesk bieten sie ihnen keinen Halt und verändern sich gern auch mal. Dabei sind die Erzählungen verschachtelt, kompliziert. Der Plot funktioniert nicht linear. Wie ein Fraktal beanspruchen sie die Sehgewohnheiten und fast fühlt es sich an, als würden sich die Gehirnwindungen zu einem Möbiusband verformen.
Wie eine Treppe von M.C. Escher sind seine Erzählungen ins Unendliche verschachtelt. Die Orte wunderbar rätselhaft, wie die dunklen Flure eines David Lynch. Die Ausstellung fordert Sehgewohnheiten heraus und ist fantastisch anspruchsvoll. Man sollte am besten Zeit mitbringen, damit man sich nicht nur in die sinnlich erfahrbaren Räume verlieren, sondern damit man sich auch in die Comics vertiefen kann.
Marc-Antoine Mathieu, 3 Sekunden, 2012 (Frankreich: 2011), Reprodukt
>> "Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu", 3. Juni bis 15. Oktober 2017, Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17. Mehr Informationen unter www.meuseumangewandtekunst.de.
Die Comics von Marc-Antoine Mathieu sind horizontsprengend. Anders kann man es gar nicht sagen. Das Museum Angewandte Kunst zeigt nun seine Werke aus 30 Jahren und macht sie begehbar. Kurator David Beikirch greift das Spiel mit den unterschiedlichen Dimensionen und Ebenen auf und erweitert in der Ausstellung "Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu" die Erfahrung, die man beim Lesen eines Mathieu-Comics hat, in den Raum hinein.
Sein Zeichenstil ist klar und ruhig. In kontrastreichem Schwarz-Weiß zeigt er Figuren, die sich in der Rätselhaftigkeit der Wirklichkeit verlieren. Sie bewegen sich durch nüchterne unwirtliche Städte, leere, endlose Landschaften, Schluchten, Schleifen und Wirbel. Kafkaesk bieten sie ihnen keinen Halt und verändern sich gern auch mal. Dabei sind die Erzählungen verschachtelt, kompliziert. Der Plot funktioniert nicht linear. Wie ein Fraktal beanspruchen sie die Sehgewohnheiten und fast fühlt es sich an, als würden sich die Gehirnwindungen zu einem Möbiusband verformen.
Wie eine Treppe von M.C. Escher sind seine Erzählungen ins Unendliche verschachtelt. Die Orte wunderbar rätselhaft, wie die dunklen Flure eines David Lynch. Die Ausstellung fordert Sehgewohnheiten heraus und ist fantastisch anspruchsvoll. Man sollte am besten Zeit mitbringen, damit man sich nicht nur in die sinnlich erfahrbaren Räume verlieren, sondern damit man sich auch in die Comics vertiefen kann.
Marc-Antoine Mathieu, 3 Sekunden, 2012 (Frankreich: 2011), Reprodukt
>> "Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu", 3. Juni bis 15. Oktober 2017, Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17. Mehr Informationen unter www.meuseumangewandtekunst.de.
6. Juni 2017, 08.10 Uhr
Tamara Marszalkowski
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