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Lampions in der Taunusstraße
Ist das neueste TAB-Projekt nur eine Kopie?
Das TAB-Projekt unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) will die Taunusstraße neu beleben. Nun kommen Plagiatsvorwürfe hoch.
Die Idee ist eine schillernde: Entlang der Taunusstraße sollen im September Lampions angebracht werden – an den Straßenlaternen und von Künstlern gestaltet. Mit einem großen Fest soll am 9. September Vernissage gefeiert werden – Künstler wie Shantel oder Das Bo haben sich angekündigt. Es wird, kurzum, eine große Sause.
Sie soll auch die teilweise recht schmuddelige Straße beleben und ihr neue Kraft geben. "Lasst uns dieses Recht auf Fremdheit erhalten. Lasst uns die Vielfalt feiern und das Viertel kreativ mitgestalten", heißt es auf der Website des TAB-Projektes. "Dieser Satz beschreibt ziemlich genau, was wir vorhaben", sagt Björn Eckerl von der Werbeagentur Vier für Texas. Die Idee zur Illumination der Straße habe er vor gut zwei Jahren gehabt. Zunächst habe man an Stahlseile gedacht, die man über die Straße spannt und an die wiederum die Lampions angebracht würden. Doch insgesamt habe sich das als zu kompliziert erwiesen. So sei man schließlich bei den Straßenlaternen gelandet – "auch keine einfache Geschichte", sagt Eckerl, man habe einige Genehmigungen gebraucht.
Einer Firma aus dem Umland von Frankfurt kommt diese Erzählung bekannt vor. Das Unternehmen, dass sich auf die Illumination von Gebäuden und öffentlichen Plätzen spezialisiert hat, hatte im Juni 2015 eine Machbarkeitsanalyse erstellt. Projekttitel: Taunusstraße weltweit. Dabei ging es um eine Lichtinstallation in der Taunusstraße mit Lampions. Und so sollte das ganze aussehen:
Die Analyse stützte sich auf drei Säulen, an denen Stahlseile mit Lampions aufgehängt werden sollten. Die Lampions sollten künstlerisch gestaltet werden - man war auch schon in Gesprächen mit der Städelschule und der HfG Offenbach, die mit ihren Studenten ans Werk gehen sollten. "Wir hatten auch überlegt, die Lampions an die Straßenlaternen aufzuhängen, doch das wurde damals aus unterschiedlichen Gründen von der Stadt abgelehnt. So kamen wir auf die Idee mit den Säulen", sagt einer der Geschäftsführer der Firma. Dass die Idee, in die man vor zwei Jahren viel Geld und Zeit investiert habe, nun von anderen Firmen realisiert würde, sei jedoch irritierend. Beim Planungsdezernat sei man einst auf offene Ohren gestoßen, habe daher auch jene ausführliche Machbarkeitsanalyse angefertigt.
Die Idee für die Lampions und der Auftrag für die Machbarkeitsstudie kam von den Gebrüdern Zeleke, die damals noch vor der Eröffnung ihres Clubs Oye in der Taunusstraße standen. Auch sie wollen sich nicht ausführlich äußern. "Schade, dass die Stadt die Idee nun mit anderen Leuten realisiert", sagt Taff Zeleke achselzuckend, sein Bruder Mengi fügt hinzu: "Aber schön, dass sie realisiert wird. Wir waren von Anfang an überzeugt, dass dies die Straße deutlich aufwerten wird."
Björn Eckerl von Vier für Texas spricht von einem Zufall. "Ich höre davon gerade zum ersten Mal", sagt er. Er habe sich damals von anderen Städten in der Welt inspirieren lassen, in denen Lampions in den Straßen für ein ganz besonderes Flair sorgten. Zusammen mit Tania Khan vom Institut für Neue Medien habe man die Idee dann weiterentwickelt, etwa in dem man Künstler am Projekt mitarbeiten lasse. Die Ergebnisse, die bislang eingereicht wurden, könnten sich sehen lassen. Anfang September sollen die Entwürfe präsentiert werden. "Es wird wirklich schön werden", sagt er. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es zudem: "Die Idee entstand aus dem Gedanken kreative Gestaltungen auch nachts, wenn die Taunusstraße besonders aktiv ist, sichtbar zu machen. Die Verbindung von Licht und digitaler Kreation war daher naheliegend."
Derzeitiger Entwurf des TAB-Projekts © TAB Projekt
Dass Stadtrat Markus Frank an der Ideenfindung beteiligt sein könnte, weist Eckerl zurück. "Die Idee kam aus dem TAB-Projekt – wir haben schlussendlich bei der Stadt einen Antrag zur Finanzierung gestellt."
Sie soll auch die teilweise recht schmuddelige Straße beleben und ihr neue Kraft geben. "Lasst uns dieses Recht auf Fremdheit erhalten. Lasst uns die Vielfalt feiern und das Viertel kreativ mitgestalten", heißt es auf der Website des TAB-Projektes. "Dieser Satz beschreibt ziemlich genau, was wir vorhaben", sagt Björn Eckerl von der Werbeagentur Vier für Texas. Die Idee zur Illumination der Straße habe er vor gut zwei Jahren gehabt. Zunächst habe man an Stahlseile gedacht, die man über die Straße spannt und an die wiederum die Lampions angebracht würden. Doch insgesamt habe sich das als zu kompliziert erwiesen. So sei man schließlich bei den Straßenlaternen gelandet – "auch keine einfache Geschichte", sagt Eckerl, man habe einige Genehmigungen gebraucht.
Einer Firma aus dem Umland von Frankfurt kommt diese Erzählung bekannt vor. Das Unternehmen, dass sich auf die Illumination von Gebäuden und öffentlichen Plätzen spezialisiert hat, hatte im Juni 2015 eine Machbarkeitsanalyse erstellt. Projekttitel: Taunusstraße weltweit. Dabei ging es um eine Lichtinstallation in der Taunusstraße mit Lampions. Und so sollte das ganze aussehen:
Die Analyse stützte sich auf drei Säulen, an denen Stahlseile mit Lampions aufgehängt werden sollten. Die Lampions sollten künstlerisch gestaltet werden - man war auch schon in Gesprächen mit der Städelschule und der HfG Offenbach, die mit ihren Studenten ans Werk gehen sollten. "Wir hatten auch überlegt, die Lampions an die Straßenlaternen aufzuhängen, doch das wurde damals aus unterschiedlichen Gründen von der Stadt abgelehnt. So kamen wir auf die Idee mit den Säulen", sagt einer der Geschäftsführer der Firma. Dass die Idee, in die man vor zwei Jahren viel Geld und Zeit investiert habe, nun von anderen Firmen realisiert würde, sei jedoch irritierend. Beim Planungsdezernat sei man einst auf offene Ohren gestoßen, habe daher auch jene ausführliche Machbarkeitsanalyse angefertigt.
Die Idee für die Lampions und der Auftrag für die Machbarkeitsstudie kam von den Gebrüdern Zeleke, die damals noch vor der Eröffnung ihres Clubs Oye in der Taunusstraße standen. Auch sie wollen sich nicht ausführlich äußern. "Schade, dass die Stadt die Idee nun mit anderen Leuten realisiert", sagt Taff Zeleke achselzuckend, sein Bruder Mengi fügt hinzu: "Aber schön, dass sie realisiert wird. Wir waren von Anfang an überzeugt, dass dies die Straße deutlich aufwerten wird."
Björn Eckerl von Vier für Texas spricht von einem Zufall. "Ich höre davon gerade zum ersten Mal", sagt er. Er habe sich damals von anderen Städten in der Welt inspirieren lassen, in denen Lampions in den Straßen für ein ganz besonderes Flair sorgten. Zusammen mit Tania Khan vom Institut für Neue Medien habe man die Idee dann weiterentwickelt, etwa in dem man Künstler am Projekt mitarbeiten lasse. Die Ergebnisse, die bislang eingereicht wurden, könnten sich sehen lassen. Anfang September sollen die Entwürfe präsentiert werden. "Es wird wirklich schön werden", sagt er. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es zudem: "Die Idee entstand aus dem Gedanken kreative Gestaltungen auch nachts, wenn die Taunusstraße besonders aktiv ist, sichtbar zu machen. Die Verbindung von Licht und digitaler Kreation war daher naheliegend."
Derzeitiger Entwurf des TAB-Projekts © TAB Projekt
Dass Stadtrat Markus Frank an der Ideenfindung beteiligt sein könnte, weist Eckerl zurück. "Die Idee kam aus dem TAB-Projekt – wir haben schlussendlich bei der Stadt einen Antrag zur Finanzierung gestellt."
28. August 2017, 11.40 Uhr
Nils Bremer
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