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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

„HfMDK Jazzfest 2017“

Kein Etikettenschwindel

Einmal im Jahr wird an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst das „HfMDK Jazzfest“ gefeiert. Von Dienstag bis Freitag ist das in der Eschersheimer Landstraße auch eine Werkschau der Studierenden und Lehrenden.
Das Eröffnungskonzert mit der hr-Bigband, die sich unter der Leitung von Jim McNeely Coltrane, Zawinul, Marsalis & More widmet, ist längst ausverkauft. Da bleiben an den folgenden drei Abenden noch neun Gelegenheiten, sich im Kleinen Saal der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ein Bild davon zu machen, was das jährliche „HfMDK Jazzfest“ in der Eschersheimer Landstraße so alles zu bieten hat. Professor Ralph Abelein widerspricht nicht, wenn man die Veranstaltung eine „Werkschau“ nennt. Denn hier bekommen vor allem die Studierenden neben einigen Dozenten eine Plattform, sich und ihre (auch gemeinsamen) „Projekte aus dem Labor“ des vorausgegangenen Semesters vorzustellen und sich auch mit Profis zu messen. Special Guest ist nach dem estnischen Pianisten Kristjan Randalu (2014), dem Gitarristen Frank Wingold (2015) und Vokalvirtuose Michael Schiefel (2016) diesmal das Contrast Trio (Foto) aus Frankfurt, die Gewinner des Hessischen Jazzpreises im vergangenen Jahr. „Ein Eigengewächs“, sagt Abelein nicht ohne Stolz. Schließlich haben Pianist Yuriy Sych und Schlagzeuger Martin Standke hier studiert. Schaut man sich das Programm an, entdeckt man ein imposantes Stilspektrum als Angebot ans Publikum, neben Modern Jazz, Jazz Rock, Fusion, Standards und Improvisation eben auch Singer/Songwriter, Folk, World Music, Klavierkabarett und Hip-Hop. Puristen mögen da beklagen, dass da nicht nur Jazz drin ist, wo Jazzdraufsteht. Von „Etikettenschwindel“ will der Professor trotzdem nichts wissen. Der Name ist nach zehn Jahren eine Marke, das Gebotene bildet die Studieninhalte vieler Lehramtsanwärter ab. Und die heißen da schlicht „Populäre Musik“. Wichtiger als Genrefragen sind Abeleinaber Kriterien wie Spontaneität, Individualität und Improvisationstalent.Und dieser Geist, der dem Jazz zugeschrieben wird, sollte sich bei allen finden lassen, deren Arbeit vor allem Ausdruck der eigenen Persönlichkeit ist.

>> HfMDK Jazzfest 2017, Ffm., HfMDK, 31.1.-3.2., ab 18 Uhr, 4,– je Konzert (MI-FR)
 
30. Januar 2017, 08.53 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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