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Filmpremieren im September

Von trampenden Musikerinnen und Politikerinnen unter Druck

Der Kinoherbst läuft in Frankfurt mit allerlei Premieren an. Spiel- und Dokumentarfilme von Regisseurinnen sind besonders stark vertreten. Auch Holocaust-Überlebende Eva Szepesi ist nach einer Aufführung dabei.
Obwohl sich manche Termine überschneiden, erwiesen sich die bis zum 15. September angesetzten Jüdischen Filmtage bei ausverkauften oder bestens besuchten Vorstellungen als reichlich erfolgreich. Nachdem Michael Zindel als Hauptdarsteller des Eröffnungsfilms „A Good Jewish Boy“ krankheitsbedingt absagen musste, erwartet man gegen Ende noch einige Gäste. Thrillerexperte Alexandre Arcardy etwa stellt seinen autobiografischen Film „The Blond Boy From The Casbah“, unter anderem mit Christian Berkel besetzt, am Dienstag, 10. September, um 18 Uhr im DFF-Kino vor. Rückblickend erinnert er sich an die Kindheit in Algerien vor der Flucht seiner Familie nach Frankreich. Persönlich präsentiert ebenso Julia von Heinz die tragikomische Reise eines Shoa-Überlebenden und seiner Tochter in „Treasure – Familie ist ein fremdes Land“ am gleichen Abend um 20.30 Uhr in der Harmonie. Das Filmgespräch wird sich um transgenerationale Traumata drehen, welche die Protagonisten im Film oft mit Humor nehmen.

Generationskonflikte und eine Zeitreise zu den Anfängen der Friedensbewegung

Auf Generationskonflikte konzentriert sich ebenfalls „Alegria“ (Mittwoch, 11. September, 19 Uhr im Instituto Cervantes). Debütregisseurin Violeta Salama wird nach dem Film mit Journalistin Sandra Kegel über die humorvolle Geschichte einer Protagonistin in Marokko sprechen, die mit ihrer Familie, Tochter und jüdischen Wurzeln zuletzt wenig Berührungspunkte hatte.

Mit „Petra Kelly – Act Now“ gelang Doris Metz ein bemerkenswertes Porträt einer charismatischen Politikerin unter permanentem Beschuss. Ihr mit vielen Interviews angetriebener Dokumentarfilm liefert zugleich eine Zeitreise zu den Anfängen der Friedensbewegung. Zur Vorstellung am Donnerstag, 12. September, um 20.00 Uhr im Mal Seh’n werden Produzentin Birgit Schulz, die ehemalige Bildungsdezernentin und Bürgermeisterin von Frankfurt, Jutta Ebeling, sowie Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, in Frankfurt erwartet. Weitere Vorstellungen finden in der gleichen Woche um 17.45 Uhr statt.

„Üben Üben Üben“: zunächst einzige Frankfurter Vorstellung in der Harmonie

Umstritten erwies sich Joachim Langs „Führer und Verführer“ als Mischung aus Spiel- und Dokumentarszenen mit Robert Stadlober als Joseph Goebbels und Fritz Karl als Adolf Hitler. Wenn Lang sein Werk über die letzten sieben Jahre des NS-Staates am Montag, 16. September, um 17.30 Uhr im Cinema vorstellen wird, kommt als Diskussionspartnerin noch Holocaust-Überlebende Eva Szepesi zu Wort. Fast zeitgleich stellt Laurens Pérol um 18.30 Uhr seinen Road Movie-Debütfilm „Üben Üben Üben“ in der Harmonie als zunächst einzige Frankfurter Vorstellung vor. Wie Protagonistin Trine, die als überzeugte Klimaaktivistin zu einem Vorspielen an die Osloer Oper nur trampen will, möchte Pérol seine Deutschlandtour auf ähnliche Weise absolvieren. Hoffentlich erreicht er rechtzeitig Frankfurt.

Eine deutsche Auslandsoscar-Einreichung, ein Dokumentarfilm und eine Erfolgskomödie

Schon 2019 unter anderem in Mainz gedreht, kommt Erick Borners Lebensmeditation „Stille“ erst jetzt in die Kinos. Mit Michael Mendl als reflektierender Seebesucher gelangte Borners Regiedebüt sogar auf die Endliste zur deutschen Auslandsoscar-Einreichung (Regiebesuch am Sonntag, 22. September, 12 Uhr in der Harmonie). Zur gleichen Zeit stellt Bahar Bektas im Rahmen der Hessischen Dokumentarfilmtage im Cinema noch einmal ihr Werk „Exile Never Ends“ über die selbst gewählte Abschiebung ihres Bruders Taner in die Türkei vor.

Schauspielerin Nadja Brunckhorst glückte als Drehbuchautorin und Regisseurin längst der Weg hinter die Kamera. Am Dienstag, 17. September, ist sie noch einmal mit ihrer Erfolgskomödie „Zwei zu eins“ im DFF-Kino um 19.30 Uhr vertreten. Diesen Weg ging ebenfalls ihre vielbeschäftigte Kollegin Marie-Lou Sellem mit „Die Schule der Frauen“. Nach 36 Jahren treffen sich fünf ehemalige Schauspielstudentinnen in ihrer alten Hochschule wieder. Hierbei wirft Sellem einen Blick auf Alters- und Geschlechterdiskriminierung ihrer Generation, aber auch auf die Chancen ihrer Nachfolgerinnen. Am Mittwoch, 25. September, wird sie zur Premiere mit Kollegin Katharina Linder um 20 Uhr im Mal Seh’n erwartet.
 
10. September 2024, 11.50 Uhr
Gregor Ries
 
 
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