Der Fotograf Niko Neuwirth reist durch die Länder Europas und sucht Augenblicke mit Menschen. So entsteht nach und nach das Porträt eines Kontinents. Jetzt werden einige seiner Werke im Westend gezeigt.

Mit Reisemetaphern sollte man ja vorsichtig sein. "Der Weg ist das Ziel", ist so eine. Aber hier passt sie. Der Frankfurter Fotograf Niko Neuwirth hat für sein langfristig angelegtes Fotografie-Projekt Facing Europe Reisen quer über den alten Kontinent unternommen. Es gehe ihm darum mit Menschen von Angesicht zu Angesicht in Kontakt zu kommen und zu erfahren, in wieweit wir unsere Nachbarn kennen.

Spielen Grenzen und Nationalitäten eine Rolle beim Portraitieren eines Menschen? Sind diese Kategorien wichtig für das Menschsein und –fühlen?

Fragen wie diesen geht Neuwirth nach. Herausgekommen sind ungewöhnliche Einblicke in europäische Lebensarten, Welten prallen aufeinander. Manchmal ist es ein kurzes Treffen unter einer Brücke oder an einem See, manchmal sind es gemeinsam verbrachte Tage mit vielen und intensiven Gesprächen. „Die Reise zu den so genannten 'Fremden' entpuppt sich als eine Reise zu mir selbst", sagt er. Die Erfahrung des Porträtierens und der Selbstreflexion durch die Augen der 'Anderen' sei ergreifend. "In Landschaftsaufnahmen finde ich zurück zu Gleichgewicht und Ruhe. Sie avancieren vom Lückenfüller zum roten Faden, beschreiben die Reise und bilden die Kulisse.“

Nun sind ein Teil seiner Fotografieren im Haus der Begegnung zu sehen. Kuratiert wurde die Schau von Vivien van Deventer.

>> Facing Europe
Vernissage: 13. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Haus der Begegnung, Gärtnerweg 62, Frankfurt am Main
Nach einem Künstlergespräch folgt Live-Musik von Sobi
Facebook-Event-Seite