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Ein Trinkwasserbrunnen im Robert Johnson?
Leitungswasser frei
Verwehren oder erschweren Frankfurter Clubbesitzer das Trinken von Leitungswasser? Die Meinungen darüber, ob das Trinken an Wasserhähnen in Clubs erlaubt sein sollte, gehen auseinander. Manchen geht es um's Prinzip.
Die Gerüchteküche des Frankfurter Nachtlebens ist heftig am brodeln. Der Grund hierfür ist kein Event, kein Künstler, nein – es geht um Wasser. Genauer gesagt um Leitungswasser und die Diskussion, ob dessen Konsum den Gästen einiger Nachtclubs mit Absicht verwehrt oder zumindest erschwert wird. Schon legendär waren die Wasserhähne des 2012 geschlossenen „Cocoon Club“, aus dem an manchen Abenden heißes Wasser lief. Und erst kürzlich soll ein Besucher aus einem Club geflogen sein, nachdem er eine Flasche im Waschbecken des WCs auffüllte.
„Ich glaube, ich hätte auch hart reagiert“, sagt Radu Rosetti, einstiger Gründer des King Kamehameha Club und heutiger Restaurantbesitzer, zu dieser bei Facebook kursierenden Geschichte. Schließlich gehe es hier um Respekt. „Einige Clubs bieten ein sehr ambitioniertes Programm“, so Rosetti. „So etwas müssen Gäste auch honorieren.“ Doch das Trinken aus dem Hahn ganz zu verbieten, sieht er als „deutlich übertrieben und nicht gerade elegant“ an.
Die Gesetzeslage ist klar. Vorschriften für den kostenfreien Konsum von Leitungswasser gibt es nicht. Für Dienstleistungen darf schließlich eine Bezahlung in Anspruch genommen werden. „Es gibt lediglich einen Paragraphen, der vorgibt, dass ein Club ein alkoholfreies Getränk anbieten muss, welches nicht teurer sein darf als das billigste Alkoholische“, erklärt Rosetti.
Klaus Unkelbach, Besitzer des Robert Johnson, gestattet das Trinken aus den Hähnen. Generell ist in seinem Club sogar das Abfüllen von Leitungswasser in Behälter erlaubt. Nur selten komme es zu Problemen, weil die Waschbecken klein und die Hähne kurz seien. Dadurch beschädigten einige Gäste, durch das Abfüllen des Wassers in große Glasflaschen die sanitären Einrichtungen. Deswegen will Unkelbach noch einen Schritt weitergehen. Er plant im Robert Johnson eine Art Trinkwasserbrunnen zu errichten. Wenig hält er deswegen auch davon, das Trinkwasser zu erhitzen, um es weniger schmackhaft zu machen. „Allein aus gesundheitlichen Aspekten stelle ich es den Gästen frei, Wasser aus dem Hahn zu trinken.“ Letztendlich habe auch nicht jeder das Budget, zusätzlich zum Eintritt Geld für die Getränke auszugeben. „Mir ist auch klar, dass dadurch der Umsatz bei den Getränken sinken kann – doch es geht hier ums Prinzip.“
„Ich glaube, ich hätte auch hart reagiert“, sagt Radu Rosetti, einstiger Gründer des King Kamehameha Club und heutiger Restaurantbesitzer, zu dieser bei Facebook kursierenden Geschichte. Schließlich gehe es hier um Respekt. „Einige Clubs bieten ein sehr ambitioniertes Programm“, so Rosetti. „So etwas müssen Gäste auch honorieren.“ Doch das Trinken aus dem Hahn ganz zu verbieten, sieht er als „deutlich übertrieben und nicht gerade elegant“ an.
Die Gesetzeslage ist klar. Vorschriften für den kostenfreien Konsum von Leitungswasser gibt es nicht. Für Dienstleistungen darf schließlich eine Bezahlung in Anspruch genommen werden. „Es gibt lediglich einen Paragraphen, der vorgibt, dass ein Club ein alkoholfreies Getränk anbieten muss, welches nicht teurer sein darf als das billigste Alkoholische“, erklärt Rosetti.
Klaus Unkelbach, Besitzer des Robert Johnson, gestattet das Trinken aus den Hähnen. Generell ist in seinem Club sogar das Abfüllen von Leitungswasser in Behälter erlaubt. Nur selten komme es zu Problemen, weil die Waschbecken klein und die Hähne kurz seien. Dadurch beschädigten einige Gäste, durch das Abfüllen des Wassers in große Glasflaschen die sanitären Einrichtungen. Deswegen will Unkelbach noch einen Schritt weitergehen. Er plant im Robert Johnson eine Art Trinkwasserbrunnen zu errichten. Wenig hält er deswegen auch davon, das Trinkwasser zu erhitzen, um es weniger schmackhaft zu machen. „Allein aus gesundheitlichen Aspekten stelle ich es den Gästen frei, Wasser aus dem Hahn zu trinken.“ Letztendlich habe auch nicht jeder das Budget, zusätzlich zum Eintritt Geld für die Getränke auszugeben. „Mir ist auch klar, dass dadurch der Umsatz bei den Getränken sinken kann – doch es geht hier ums Prinzip.“
26. Juli 2016, 10.30 Uhr
Jennifer Dück
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