Partner
Dreijähriges Projekt "All our Futures"
Schauspiel Frankfurt geht in die Stadt und begleitet 200 Schüler
Drei Jahre lang sollen bei dem Projekt des Schauspiel Frankfurts, „All our futures“, 200 Schüler unterschiedlicher Bildungseinrichtungen und Stadtteile mit zehn Künstlern an einer Inszenierung arbeiten.
Das Schauspiel Frankfurt will kein kultureller Elfenturm sein, sondern ganz im Gegenteil hinaus gehen in die Stadt und mit Projekten auch den Nachwuchs begeistern. „Theater darf keine Milieufrage sein“, sagt Anselm Weber, Intendant des Schauspiel Frankfurts. Weber hat bereits mit kulturellen Bildungsprojekten gute Erfahrungen gesammelt. Das Projekt „All our futures“ mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Etat von einer Million Euro dürfte aber bisherige Dimensionen sprengen. Insgesamt zehn Künstler aus vier Disziplinen, nämlich Performance, Tanz, Musik und Bildende Kunst werden insgesamt 200 Frankfurter Schüler drei Jahre lang durchschnittlich vier Stunden in der Woche bei dem Projekt begleiten, an dessen Ende im April 2020 eine Abschlussproduktion namens „Gründung“ steht, die im Schauspiel Frankfurt aufgeführt wird. Bis dahin gilt es 840 wöchentliche Arbeitstermine plus Intensivphasen und 34 öffentliche oder halböffentliche Veranstaltungen mit rund 8000 Zuschauern zu meistern.
Die 200 teilnehmenden Schüler der fünften bis zehnten Klasse könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie entstammen nicht nur unterschiedlichen Stadtteilen im Norden (Riedberg), Westen (Höchst und Unterliederbach) und Osten Frankfurts (Bornheim/ Bergen-Enkheim), sie besuchen auch ganz unterschiedliche Schulformen: Von der Haupt- und Förderschule bis zum Gymnasium und zur Berufsschule. Es sind Schüler, sagt Dramaturg Alexander Leifhardt, die im normalen Leben vielleicht nicht aufeinandergetroffen wären. In Gruppen werden sie in den kommenden drei Jahren drei Fragen nachspüren: „Wer bin ich?, die Frage nach dem Ort und Wie wollen wir zusammenleben?, erklärt Leifheidt. Es gebe keine Agenda oder einen Lehrplan, aber eine Rahmenerzählung, die auf künstlerische Weise die Entwicklung der Schüler begleite.
Im ersten Jahr werde man sich zunächst mit „Welten“ auseinandersetzen, den Stadtteil oder den Ort der Schule als Ort voller Diversität und Historizität begreifen. Es gehe darum kulturelle Grenzen zu überschreiten, gemeinsam zu erforschen, wobei es zur Bildung von Gruppe komme. Im zweiten Jahr gehe es ums Reisen. Die Gruppen der Stadtteile sollen sich begegnen und im dritten Jahr stehe dann die theatrale Vision des Zusammenlebens auf dem Programm. Drei Jahre, drei Stadtteile, jeweils drei Gruppen, also insgesamt neun, sowie jeweils mindestens drei Künstler und ein beigeordneter Lehrer seien Bestandteil des Projektes, so Martina Droste, Leiterin des Jungen Schauspiels. „Das Schauspiel geht in die Stadt und holt sie ins Theater wieder rein“, sagt Droste.
Es gehe darum sich selbst zu erfahren, sich auszuprobieren, Identität und Selbstbewusstsein zu entwickeln, Selbstbestimmung sei auch ein Thema. Im Dezember soll jeder Standort einen „Tryout“ machen und den anderen Teilnehmern präsentieren, was man erarbeitet hat. Solche Präsentationen soll es bis zur Abschlussinszenierung regelmäßig geben, so dass ein richtiger Austausch entsteht. “Es ist eine wechselseitige Befruchtung, keine Konkurrenz, wir arbeiten mit Synergien“, so Droste. „Uns ist bewusst, dass nicht alle Schüler die ganzen drei Jahre teilnehmen werden, aber es wird Kerngruppen geben und es werden immer neue Schüler in den Prozess aufgenommen werden. Wir erhoffen uns eine ständige Bereicherung.“ Derzeit laufe noch die Drittmittelakquise, denn die Kosten für die Abschlussaufführung an Ostern 2020 sind noch nicht gedeckt.
Die 200 teilnehmenden Schüler der fünften bis zehnten Klasse könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie entstammen nicht nur unterschiedlichen Stadtteilen im Norden (Riedberg), Westen (Höchst und Unterliederbach) und Osten Frankfurts (Bornheim/ Bergen-Enkheim), sie besuchen auch ganz unterschiedliche Schulformen: Von der Haupt- und Förderschule bis zum Gymnasium und zur Berufsschule. Es sind Schüler, sagt Dramaturg Alexander Leifhardt, die im normalen Leben vielleicht nicht aufeinandergetroffen wären. In Gruppen werden sie in den kommenden drei Jahren drei Fragen nachspüren: „Wer bin ich?, die Frage nach dem Ort und Wie wollen wir zusammenleben?, erklärt Leifheidt. Es gebe keine Agenda oder einen Lehrplan, aber eine Rahmenerzählung, die auf künstlerische Weise die Entwicklung der Schüler begleite.
Im ersten Jahr werde man sich zunächst mit „Welten“ auseinandersetzen, den Stadtteil oder den Ort der Schule als Ort voller Diversität und Historizität begreifen. Es gehe darum kulturelle Grenzen zu überschreiten, gemeinsam zu erforschen, wobei es zur Bildung von Gruppe komme. Im zweiten Jahr gehe es ums Reisen. Die Gruppen der Stadtteile sollen sich begegnen und im dritten Jahr stehe dann die theatrale Vision des Zusammenlebens auf dem Programm. Drei Jahre, drei Stadtteile, jeweils drei Gruppen, also insgesamt neun, sowie jeweils mindestens drei Künstler und ein beigeordneter Lehrer seien Bestandteil des Projektes, so Martina Droste, Leiterin des Jungen Schauspiels. „Das Schauspiel geht in die Stadt und holt sie ins Theater wieder rein“, sagt Droste.
Es gehe darum sich selbst zu erfahren, sich auszuprobieren, Identität und Selbstbewusstsein zu entwickeln, Selbstbestimmung sei auch ein Thema. Im Dezember soll jeder Standort einen „Tryout“ machen und den anderen Teilnehmern präsentieren, was man erarbeitet hat. Solche Präsentationen soll es bis zur Abschlussinszenierung regelmäßig geben, so dass ein richtiger Austausch entsteht. “Es ist eine wechselseitige Befruchtung, keine Konkurrenz, wir arbeiten mit Synergien“, so Droste. „Uns ist bewusst, dass nicht alle Schüler die ganzen drei Jahre teilnehmen werden, aber es wird Kerngruppen geben und es werden immer neue Schüler in den Prozess aufgenommen werden. Wir erhoffen uns eine ständige Bereicherung.“ Derzeit laufe noch die Drittmittelakquise, denn die Kosten für die Abschlussaufführung an Ostern 2020 sind noch nicht gedeckt.
25. Oktober 2017, 15.15 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
Brevoord >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Wohnen in Frankfurt
„Es geht um Identität, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität“
Eine Ausstellung im Museum Giersch der Goethe-Universität befasst sich mit dem persönlichen sowie politischen Thema Wohnen. Künstlerisch gestaltete „WG-Zimmer“ eröffnen dazu verschiedene Perspektiven.
Text: Florian Aupor / Foto: © Karolina Horner | Familienalltag im Corona-Lockdown: Porträt Familie L., 2020
KulturMeistgelesen
- Fotografie Forum FrankfurtAusstellung zeigt Schwarz-Weiß-Fotografien von Martin Parr
- Halloween 2024 in Frankfurt und Rhein-MainWo das große Halloween-Gruseln stattfindet
- Graffiti und Street-Art in FrankfurtSprayer prägen das Stadtbild mit ihren Kunstwerken
- Jünger denn jeDeutsches Jazzfestival 2024 in Frankfurt
- Verkündung auf der Frankfurter Buchmesse„Aura“ ist Jugendwort des Jahres 2024
26. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen