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Foto: Andreas Dosch
Foto: Andreas Dosch

Dosch @ Berlinale 2018 - Teil 1

Meine erste Lektion der Berlinale: Be positive!

Die 168. Internationalen Filmfestspiele Berlin haben angefangen. Mittendrin ist unser Filmredakteur Andreas Dosch, der aus der Hauptstadt berichtet. Hier gibt es seine ersten Eindrücke...
Es fällt Schnee in Frankfurt – und die gesamte Republik stürzt ins Chaos. So jedenfalls mein Eindruck, als ich mich am gestrigen Vormittag todesmutig einem neuen Berlinale-Abenteuer stellte … also: stellen wollte. Ja, okay: Der Wetterbericht hatte Flocken und mögliche Straßenglätte vorhergesagt, das hieß es schon vor Tagen, ich war vorbereitet. Die Lufthansa und der Frankfurter Flughafen anscheinend auch: In weiser Voraussicht hatte man bereits am frühen Donnerstagmorgen – noch herrschte draußen friedliche Trockenheit – damit begonnen, alle innerdeutschen Flüge vorsichtshalber zu streichen. Während also die Maschinen nach Sydney, Santiago und Guatemala der Reihe nach abhoben, wurden bedeutende Großstädte systematisch von der Außenwelt abgeschnitten. Stuttgart, München, Hamburg, Köln? Keine Chance! Berlin-Tegel? Wo denken Sie hin?! Klar, man hätte auch den Zug oder das Auto nehmen können – zeitlich kein Unterschied (ökologisch sicher schon). Aber „Annulliert“, das ist nun kein Wort, welches ein zu allem bereiter Fluggast so gerne auf der Anzeigetafel liest. Sicher, da hatte es im Rhein-Main-Gebiet tatsächlich schon zu schneien begonnen, oder, wie es eine Mitarbeiterin der Fluggesellschaft auf Nachfrage mit leichtem Augenrollen ausdrückte: „Na ja, es sind fünf Schneeflocken runtergekommen.“ Und wenn man dann mit zweieinhalbstündiger Verspätung Richtung Hauptstadt entschwebt, kann sich auch der zuständige Chefpilot die Bemerkung „Das kennt man ja von Frankfurt“ nicht verkneifen. Komisch: Eine Amsel hebt auch im dicksten Winter seelenruhig ab (sie zwitschert vielleicht etwas genervter dabei). Die Lufthansa jedoch, „der Adler der Lüfte“, kollabiert nebst zuständigem Mega-Airport bereits bei leichter Schneeverwehung. Wir Passagiere jedenfalls waren uns bei der lang ersehnten Landung auf Tegel (wo auch sonst) einig: „Das nächste Mal wieder mit Air Berlin!“

Tja, „höhere Gewalt“. So nennt man das wohl. Mittlerweile wurde auch ich per Mail über meine Passagierrechte aufgeklärt (ich habe keine). Und die Tatsache, aufgrund widriger Umstände den Eröffnungsfilm dieser 68. Internationalen Berliner Filmfestspiele, Wes Andersons Animationskomödie „Isle of Dogs“ nebst Pressekonferenz mit solch illustren Gästen wie Bill Murray, Greta Gerwig, Jeff Goldblum, Tilda Swinton und Bryan Cranston (um nur einige zu nennen) verpasst zu haben, die fällt leider auch nicht unter die Schadensersatz-Klausel. Immerhin: Peter Zingler war an Bord. Das entschädigt für vieles. Der hat Einbrüche begangen und saß schon mal im Knast! Was man von Jeff Goldblum – zumindest meines Wissens – nicht behaupten kann.

Jetzt hab` ich aber schon wieder gemosert. Einige Leser meiner letztjährigen Berlinale-Erfahrungsberichte monierten einen latenten Negativ-Unterton. So von wegen: „Na, wenn`s ihm nicht gefällt, warum fährt er dann überhaupt noch hin?!“ Stimmt, da mag was dran sein. Und jetzt, nach gefühlten 68 Stunden Warten und Schlange stehen bereits am ersten Tag (Check-In, Flugzeug, Taxistand, Hauptverkehrsader, Pressecounter, Kino, Lebensmittelladen), wage ich auch dieses Mal zu sagen: Puh, kann nur besser werden! Selbst die erste Durchsicht des gebotenen Festivalprogramms verleitet mich nicht gerade zu Höhenflügen. Das haben die Deutsche Lufthansa und ich wohl gemeinsam: Erst mal am Boden bleiben und abwarten, was kommt.
 
16. Februar 2018, 11.09 Uhr
Andreas Dosch
 
 
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