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Foto: Tamara Marszalkowski
Foto: Tamara Marszalkowski

Die studentische Stimme beim HfG-Rundgang

"Dies ist keine Kunst, dies ist ein Statement"

Der Rundgang der Hochschule für Gestaltung Offenbach wird diesen Sommer von einigen Studierenden zur Plattform für ihre Forderungen genutzt. Verschiedene Aktionen sind geplant. Wir haben mit der neuen studentischen Stimme gesprochen.
Junge Studierende, die anonym bleiben wollen: Die neu gebildete Studentische Stimme an der Hochschule für Gestaltung Offenbach will mit einer Stimme sprechen, solidarisch und kollektiv - einzelne Personen wollen sich nicht hervortun. Über 40 Studierende haben sich formiert, um die politische Kultur an ihrer Hochschule zu verändern. Es sind Studierende, die die Hochschulpolitik kritisieren, sich aber auch an die eigene Nase packen: Denn sie fordern auch von ihren Kommilitonen mehr Partizipation.

Seit einigen Wochen diskutiere die wachsende Gruppe über Missstände und Problematiken an der Hochschule. "Viele der Studierenden haben den Eindruck, dass alles von alleine laufen würde", so die Stimme. "Doch die Erfahrungen mit der Hochschulpolitik zeigen, dass es wichtig ist, dass sich die Studierenden mehr einbringen sollten." Bemängelt werden Machtpositionen Einzelner im Lehrkörper. Sie würden die Hochschulidentität unverhältnismäßig stark prägen, gar eingrenzen.

Weiter beklagen sie Unklarheiten in der Vergabe von Geldern für Projekte. "Oft ist es eine absolut subjektive und nicht nachvollziehbare Entscheidung warum ein Studierender unterstützt wird und ein anderer nicht", sagen sie. Beispiele seien etwa die Teilnahme bei Exkursionen oder finanzielle Unterstützung für Projekte. Die Lehrenden hätten dadurch eine starke Machtstellung. Deswegen würden sich auch viele Studierende nicht trauen, direkt Kritik zu äußern oder sich an anderer Stelle zu beschweren - auch ein Grund, wieso die Studentische Stimme anonym sprechen will.

Sie fordert mehr Transparenz in solchen Entscheidungsfindungen. Auch die Vergabe von Ämtern, Ausschüssen, Gremien und Jurys solle nicht einseitig entschieden werden. Weiter solle die Legitimation von Groß- und Prestigeprojekten diskutiert werden können. Konkret fordern sie die Einführung einer Evaluation. Die Kompetenz der Studierenden, Lehre bewerten zu können, solle nicht weiter ignoriert werden.

Auch der AStA werde nicht ernst genommen. Dennoch - wieso diese schon vorhandene Struktur nicht nutzen und verbessern? "Wir wollen frecher auftreten, als der AStA es kann." Außerdem wollen sie zeigen, dass eine Menge der Studierenden hinter der Aktion stehe.

"Am Anfang des Studiums befindet man sich in einer Wolke. Man denkt man sei an einem absolut freien Ort, wo man sich ausprobieren kann. Viele werkeln einfach in ihren Ateliers vor sich hin. Wir haben wenig Politik gemacht. Jetzt spüren wir die Auswirkungen", sagen sie. Nun erklären die Studierenden den HfG-Rundgang als Plattform für ihre Forderungen. Dieser diene der Hochschule als Repräsentanz- und Profilierungswerkzeug. Die Studentische Stimme hat ein Statement formuliert, das in Form von Plakaten während des Rundgangs der Öffentlichkeit kommuniziert werden soll. Auch ein Logo haben sie entworfen.

Während der Rundgangausstellung soll in Symposien, Aktionen und Gesprächen über die Zukunft der Hochschule diskutiert werden, ihrer Ausrichtung, Politik und Lehre. Sie wünschen sich, dass alle Mitglieder der Hochschule in einen Dialog treten. "Von einigen Lehrenden haben wir auch schon positive Rückmeldung bekommen. Sie unterstützen die Aktion." Zum Beispiel stellt die Klasse von Professor Manfred Stumpf ihre Räumlichkeiten für Symposien und Workshops zur Verfügung. Studierende der Lehrenden Susanne Winterling und Eike König werden ihre Ausstellung zu den Zeiten der Symposien aus Solidarität schließen.

"Wir hoffen während der Symposien mit der Hochschulleitung ins Gespräch zu kommen", so die Stimme.

>> HfG-Rundgang vom 8. bis 10. Juli, Eröffnung Freitag um 18 Uhr, Schloßstraße 31 Offenbach
 
7. Juli 2016, 10.08 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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