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Die Schirn Kunsthalle zeigt eine Schau zum Comic
Die etwas anderen Pioniere
Ohne sie hätte es die Pop-Art so nicht gegeben: Comics haben einen weit größeren Einfluss auf die Kunst, als vielen bewusst ist. Die Ausstellung "Pioniere des Comic" in der Schirn Kunsthalle zeigt ihre Vorreiterrolle.
Katze liebt Maus, Maus knallt Katze einen Ziegelstein an den Kopf. Immer und immer wieder, denn die Katze missinterpretiert den Ziegelstein als Liebesbeweis. Dann muss es natürlich noch einen Hund geben. Und der ist wiederum in die Katze verliebt. Der Comic Krazy Kat von George Herriman erschien zwischen den Jahren 1913 und 1944 in den Zeitungen des Verlegers William Randolph Hearst. Die Geschichte um Katze Krazy und Maus Ignatz Mouse kommt uns so bekannt vor, weil wir sie aus zahlreichen späteren Comics kennen: Von Felix the Cat über Mickey Mouse bis zu Tom und Jerry wurde diese Konstellation immer wieder von Zeichnern aufgegriffen. Auch bei den Simpsons kommt der Kleintier-Slapstick in Form der fiktiven Zeichentrickserie Itchy & Scratchy vor.
Die Schirn Kunsthalle Frankfurt zeigt nun eine Schau, die ein lange vernachlässigtes Thema behandelt: "Pioniere des Comic. Eine andere Avantgarde" ist bis zum 18. September zu sehen. Es sei eine kleine Sensation, dass der Comic nun in einer renommierten Ausstellungshalle wie der Schirn zu sehen ist und nicht in einem Nischenmuseum unterkam, so Alexander Braun, Kurator der Ausstellung. Dass ihm das ein Herzenswunsch war, merkt man dem Mann an: Ohne Punkt, Komma oder sonstige Satzzeichen könnte er stundenlang über die Anfänge des Comics reden - ein von der Kunstgeschichte sonst stiefmütterlich behandeltes Thema. Man merkt, seine Freude über die Ausstellung ist groß.
Schließlich sei manch ein Zeichner bereits Surrealist gewesen, bevor 20 Jahre später Salvador Dali seine zerflossenen Uhren malte, erzählt er. In der Schirn werden sechs "Leuchttürme" der Comickunst gezeigt: Winsor McCay, Lyonel Feininger, Charles Forbell, Cliff Sterrett, George Herriman und Frank King. Jeder der US-amerikanischen Künstler ist für die Kulturgeschichte des Comics zentral gewesen und beansprucht seinen ganz eigenen Aspekt in der Avantgarde. George Herriman zum Beispiel. Er spielte in seinem Comic Krazy Kat mit dadaistischen Stilelementen. Sein Comic sticht durch eine große künstlerische Freiheit heraus. Das ist dem geschuldet, dass Herriman als einziger Comic-Zeichner von seinem Verleger eine Anstellung auf Lebenszeit genoss.
In der Ausstellung werden über 200 Comicseiten gezeigt. Sie werden als Originale präsentiert: Die meisten als Zeitungsseiten, aber auch seltene Tuschezeichnungen sind zu sehen. Auf halber Strecke der Ausstellung kann sich der Besucher ausruhen und ein wenig in Comicheften stöbern. Natürlich sind die Comics zu sehen, die auch in der Ausstellung vertreten sind - das hätten gerne mehr sein können.
>> "Pioniere des Comic. Eine andere Avantgarde", 23. Juni - 18. September 2016, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg. Mehr Informationen unter www.schirn.de.
Die Schirn Kunsthalle Frankfurt zeigt nun eine Schau, die ein lange vernachlässigtes Thema behandelt: "Pioniere des Comic. Eine andere Avantgarde" ist bis zum 18. September zu sehen. Es sei eine kleine Sensation, dass der Comic nun in einer renommierten Ausstellungshalle wie der Schirn zu sehen ist und nicht in einem Nischenmuseum unterkam, so Alexander Braun, Kurator der Ausstellung. Dass ihm das ein Herzenswunsch war, merkt man dem Mann an: Ohne Punkt, Komma oder sonstige Satzzeichen könnte er stundenlang über die Anfänge des Comics reden - ein von der Kunstgeschichte sonst stiefmütterlich behandeltes Thema. Man merkt, seine Freude über die Ausstellung ist groß.
Schließlich sei manch ein Zeichner bereits Surrealist gewesen, bevor 20 Jahre später Salvador Dali seine zerflossenen Uhren malte, erzählt er. In der Schirn werden sechs "Leuchttürme" der Comickunst gezeigt: Winsor McCay, Lyonel Feininger, Charles Forbell, Cliff Sterrett, George Herriman und Frank King. Jeder der US-amerikanischen Künstler ist für die Kulturgeschichte des Comics zentral gewesen und beansprucht seinen ganz eigenen Aspekt in der Avantgarde. George Herriman zum Beispiel. Er spielte in seinem Comic Krazy Kat mit dadaistischen Stilelementen. Sein Comic sticht durch eine große künstlerische Freiheit heraus. Das ist dem geschuldet, dass Herriman als einziger Comic-Zeichner von seinem Verleger eine Anstellung auf Lebenszeit genoss.
In der Ausstellung werden über 200 Comicseiten gezeigt. Sie werden als Originale präsentiert: Die meisten als Zeitungsseiten, aber auch seltene Tuschezeichnungen sind zu sehen. Auf halber Strecke der Ausstellung kann sich der Besucher ausruhen und ein wenig in Comicheften stöbern. Natürlich sind die Comics zu sehen, die auch in der Ausstellung vertreten sind - das hätten gerne mehr sein können.
>> "Pioniere des Comic. Eine andere Avantgarde", 23. Juni - 18. September 2016, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg. Mehr Informationen unter www.schirn.de.
22. Juni 2016, 15.15 Uhr
Tamara Marszalkowski
Fotogalerie: Comic Schirn
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