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Foto: Peter Hirth/ Frankfurter Buchmesse
Foto: Peter Hirth/ Frankfurter Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse

Ein Vorgeschmack auf Flandern und die Niederlande

Mehr als 275.000 Besucher strömten im vergangenen Jahr zur Frankfurter Buchmesse. Vom 19. bis 23. Oktober ist Frankfurt wieder das Zentrum aller Bücherfans, diesmal mit Niederlande und Flandern als Ehrengast.
Ein erstaunlich kurzer, nüchterner und zugleich origineller Auftritt, den der Ehrengast da auf das Parkett der Studiobühne im Mousonturm hinlegte: Kein Geschwafel, kein Podium, nur die nackte Bühne und eine Leinwand. Bart Moyaert, der künstlerische Leiter des gemeinsamen Auftritts von Flandern und der Niederlande bei der Buchmesse 2016, ist ein gut gelaunter Mann mit modischem Haarschnitt und einem Hang zu Anekdoten. Über das „Nimm 2“-Bonbon, das ihm auf der Zugfahrt angeboten wurde, mäanderte er sich zu seinem eigentlichen Thema. Es ging ihm um das Teilen. Was verbindet Flandern, die Niederlande und Deutschland? Ganz klar: Die Nordsee. Das war alles ein wenig erratisch, aber auch ganz launig. Und danach kam auch Substanz dazu: Man wolle, so Moyaert, „in jedem Genre das Beste und Schönste zeigen, was wir zu bieten haben.“ Man arbeite eng mit diversen Institutionen zusammen. Und es wird ein Budget geben für literarische Texte, die eigens für die Messe verfasst würden. Im 2300 Quadratmeter großen Pavillon auf der Messe solle man „innehalten und zur Ruhe kommen können.“ Das wäre wirklich schön. Einen tolleren Pavillon als den des Ehrengastes Island hat es nie mehr gegeben. Dort war es angenehm halbdunkel. Ein paar hübsche Spielereien wird es dort auch geben: So kann man sich während der Lektüre von Büchern die Hirnströme messen lassen. An einer Jukebox lassen sich Gedichte auswählen, die dem Besucher dann direkt ins Ohr geflüstert werden. Und im Gastland-Pavillon soll es einen Pavillon geben, der nur scheinbar existiert. Ganz schön viele Luftschlösser. Vielleicht gar nicht schlecht, dass mit Bas Pauw ein eher geerdeter Projektleiter zur Delegation gehörte. Der kam dann mit ein paar Zahlen: 230 Übersetzungen, 400 Veranstaltungen, 70 Autoren, die zur Buchmesse nach Deutschland kommen. Am 18. Oktober wird es ernst.
 
29. Juni 2016, 11.58 Uhr
Christoph Schröder
 
 
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