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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Der temporäre elektronische Salon

Grenzgänge zwischen Jazz und Elektronik

Am 2. April geht „Der temporäre elektronische Salon“ in seine dritte Saison. Oliver Leicht lädt dann wieder einmal monatlich an jedem ersten Dienstag auf den Yachtklub zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltungsreihe ein.
JOURNAL FRANKFURT: Ab Dienstag findet im Yachtklub wieder „Der temporäre elektronische Salon“ statt. Wer hat sich die Veranstaltungsreihe einfallen lassen und welche Idee steckt hinter dem Salon?

Oliver Leicht: Ich bin schuld an Name, Format und Beteiligten. (lacht) Es gab eine erste Veranstaltung auf dem Pop Up-Boot, auf dem ich mit Efrat Alony im September 2016 aufgetreten bin. Das Boot lag nach Beendigung der Veranstaltungen des Jüdischen Museums noch am Kai und Monique Behr, die Kuratorin des Programms, fragte die Verantwortlichen, ob sie das noch angemietete Boot noch einmal nutzen könne. Eine Tonanlage war noch da und ich wollte schon immer mal was mit Elektronik ausprobieren. Die zwei geplanten Abende mit Kabuki (Beats & Sounds) und Lars Bartkuhn (Gitarre, Samples) sowie A Coral Room wurde auf einen eingedampft, am Ende spielten wir alle zusammen.

Bei diesem einen Termin ist es aber dann geblieben ...

Es war mehr geplant, aber der Ausbau des Bootes zögerte sich heraus. Zwischenzeitlich kam über die Bistro-Bar Bidlabu der Kontakt zum Yachtklub zustande und das Betreiberkollektiv dort wollte das mit mir ausprobieren. So wurde „Der temporäre elektronische Salon“ geboren.

Der Titel suggeriert es ja, die Idee ging hier mehr von der elektronischen Musik aus ...

... und weniger vom Jazz, ja. Was ich nicht haben wollte: Ein DJ legt auf und ich spiele alles, was ich jemals geübt habe darüber. Das finde ich langweilig. Der Ansatz sollte eher so sein: Lass’ uns zusammen was basteln und sehen, wo die Reise auf dem Hintergrund der elektronischen Musikgeschichte hingeht. Durch die Beteiligten sind ganz schön unterschiedliche Einflüsse da.

Elektronik heißt hier ...

... aus meiner Sicht Clubmusik jeglicher Couleur, von Techno- und House-Anfängen über Drum’n’Bass zu Hip-Hop, alles, was elektronisch produziert wird. Da gehört für mich aber auch alles von Kraftwerk bis Herbie Hancock hinein, auch viele Grenzgänger, die zwischen elektronischer Musik, Neuer Musik und klassischer elektronischer Musik hin- und her wanken, aber auch ein Sänger wie David Sylvian.

Was viele vielleicht mit Elektronik nicht verbinden, ist etwas, was beim Salon wichtig ist und mit Jazz assoziiert wird – die Improvisation ...

Ich hatte nach einem Jahr die Rückmeldung von allen beteiligten Musikern, dass sie alle draufstehen, das zu machen und das Interessante für sie ist, dass man echt nie sagen kann, wohin die Reise an den Abenden geht. Je nachdem welche Leute da sind, wie die Stimmung ist, läuft es auch ganz verschieden ab. Es gibt keine Grenzen, es kann auch einmal eine halbe Stunde Ambient Music geben, um einfach Klanglandschaften zu erforschen.

Der Yachtklub gehört ganz sicher zu den ganz besonderen Locations in Frankfurt ...

Es war ein großes Glück, dass es geklappt hat mit dem Yachtklub, weil die Atmosphäre im Club gut ist und das Publikum sehr gemischt ist, vom Alter wie von den Interessen her. Wichtig war uns, dass es als Reihe stattfindet, dabei ohne intellektuellen Überbau auskommt und trotzdem qualitativ hochwertige Livemusik anzubieten.

Zurück zur Namensgebung ... Das Temporäre erklärt sich von selbst, wie passt der Salon (zumal wenn man die klassische Bedeutung im Sinn hat) ins Bild?

Das Wort Salon transportiert für mich auch den gemütlichen Teil, ob beim Tanzen oder beim Entspannen, beim einfach nur Zuhören,Wohlfühlen. Deshalb auch die Atmosphäre mit den Lampen und den Teppichen. Um diese Stimmung geht es mir.


Der temporäre elektronische Salon
Frankfurt, Yachtklub

Dienstag 2.4., 21 Uhr, Eintritt frei
Oliver Leicht (electric clarinet & saxophone)
Lars Bartkuhn (git & samples)
Oli Rubow (dub-drums)

Dienstag 7.5., 21 Uhr, Eintritt Freitag
Carrera Trio
Oliver Leicht (electric clarinet & saxophone)
Hans Glawischnig (bass & fx)
Oli Rubow (dub-drums)

Die Besetzung ist hervorgegangen aus dem Konzert auf der von Jazz-Montez organisierten Bühne im Rahmen von El Barrio. Alle drei wollten unbedingt weiter arbeiten in dieser Besetzung, incl. all unserer elektronischen Spielereien (… quasi unsere musikalischen Carrera-Bahnen, daher der Name). Deswegen wird im Mai auch viel elektronisch improvisiert, allerdings ab und an auch auf Basis mehr oder weniger bekannter Titel aus Pop und Jazz-Gefilden.

Danach jeden ersten Dienstag im Monat
 
1. April 2019, 10.31 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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