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Das MMK2 zeigt "Meisterwerke der Minimal Art"
35 Meter Holz
Der Kurator freut sich: Bisher war die Arbeit 35 Timber Line von Carl Andre noch nie im MMK zu sehen. Das enorm lange Stück Holz war immer zu lang. In der Dependance am Taunustor hat es endlich genug Raum.
Als er den Grundriss des MMK2s gesehen hat, habe sich Kurator und Sammlungsleiter Mario Kramer gefreut. "Wir konnten 35 Timber Line nie im Haupthaus zeigen. Man kann sich das gar nicht vorstellen, aber im MMK gibt es keinen Raum der länger als 35 Meter ist", sagt Kramer. So kommt das Stück von Carl Andre nun endlich im MMK2 zu seinem lang ersehnten Ruhm. Dort schneidet der Künstler mit seinem enormen Stück Holz in den Raum, anstatt wie es bei Skulpturen sonst üblich ist, in das Material zu schneiden. Besucher der Ausstellung Primary Structures. Meisterwerke der Minimal Art steigen über das Stück drüber, es wirkt wie eine Grenze. Sie laufen entlang und erleben die Länge des Stücks und gleichzeitig des Raums. Es hat auch einen für die Minimalisten typischen Werktitel: Sie nehmen Titel meist wortwörtlich.
So zum Beispiel auch Walter De Maria mit seiner Arbeit Cage. Bei der Arbeit handelt es sich um ein Denkmal für den Komponisten John Cage. Es ist ein übermannshoher, statuenhafter Käfig aus Edelstahl. Im übertragenen Sinne präsentiert die Arbeit auch eine Klangskulptur, die aus den Tönen C A G E besteht.
Opulenter Sammlungsbestand
Die Minimalisten Andre, De Maria, aber auch Dan Flavin, Donald Judd und Fred Sandbeck standen in den Sechzigern für neue Prinzipien in der Kunst. Sie verwendeten erstmals in der Kunstgeschichte industriell gefertigte oder bearbeitete Materialien. Zudem reduzierten sie die Arbeiten auf einfache, meist geometrische Grundstrukturen, sogenannte Primary Structures. So knüpft die Frankfurter Ausstellung an die erste Ausstellung dieser Kunstströmung im Jewish Museum in New York von 1966 an.
Auch eine andere Station in der Geschichte dieser Strömung wird aufgegriffen: Die Münchener Galerie von Heiner Friedrich. Sie wurde in den Ausstellungsräumen mit zwei historischen Präsentationen von 1968 rekonstruiert. Sie war der Ort, an dem die Rezeption dieser Strömung in Deutschland begann. Bei der Präsentation von Carl Andres 22 Steel Row spielt die Ortsspezifität eine besondere Rolle. Denn Andre hat diese Arbeit auf die Räumlichkeiten der Galerie ausgerichtet. Passgenau laufen 22 Stahlplatten durch die Räume der Galerie. In der Länge beziehen sie sich auf die Gesamtlänge der drei Räume, in ihrer Breite auf die Maße der Türdurchgänge. Auch hier ist der Besucher gezwungen das Werk abzuschreiten und körperlich den Raum und seine Proportionen zu erfahren.
Das MMK präsentiert mit der Ausstellung zum ersten Mal eine Überblicksschau der Minimal Art Werke der Sechziger und Siebziger. Mit fast 50 Künstlern zeigt das MMK wie umfangreich und hochwertig sein Sammlungsbestand ist.
>> Primary Structures. Meisterwerke der Minimal Art, 22. Februar - 13. August 2017, MMK2, Taunustor 1. Ausstellungseröffnung: Dienstag, 21. Februar, 20 Uhr. Mehr Informationen unter mmk-frankfurt.de.
So zum Beispiel auch Walter De Maria mit seiner Arbeit Cage. Bei der Arbeit handelt es sich um ein Denkmal für den Komponisten John Cage. Es ist ein übermannshoher, statuenhafter Käfig aus Edelstahl. Im übertragenen Sinne präsentiert die Arbeit auch eine Klangskulptur, die aus den Tönen C A G E besteht.
Opulenter Sammlungsbestand
Die Minimalisten Andre, De Maria, aber auch Dan Flavin, Donald Judd und Fred Sandbeck standen in den Sechzigern für neue Prinzipien in der Kunst. Sie verwendeten erstmals in der Kunstgeschichte industriell gefertigte oder bearbeitete Materialien. Zudem reduzierten sie die Arbeiten auf einfache, meist geometrische Grundstrukturen, sogenannte Primary Structures. So knüpft die Frankfurter Ausstellung an die erste Ausstellung dieser Kunstströmung im Jewish Museum in New York von 1966 an.
Auch eine andere Station in der Geschichte dieser Strömung wird aufgegriffen: Die Münchener Galerie von Heiner Friedrich. Sie wurde in den Ausstellungsräumen mit zwei historischen Präsentationen von 1968 rekonstruiert. Sie war der Ort, an dem die Rezeption dieser Strömung in Deutschland begann. Bei der Präsentation von Carl Andres 22 Steel Row spielt die Ortsspezifität eine besondere Rolle. Denn Andre hat diese Arbeit auf die Räumlichkeiten der Galerie ausgerichtet. Passgenau laufen 22 Stahlplatten durch die Räume der Galerie. In der Länge beziehen sie sich auf die Gesamtlänge der drei Räume, in ihrer Breite auf die Maße der Türdurchgänge. Auch hier ist der Besucher gezwungen das Werk abzuschreiten und körperlich den Raum und seine Proportionen zu erfahren.
Das MMK präsentiert mit der Ausstellung zum ersten Mal eine Überblicksschau der Minimal Art Werke der Sechziger und Siebziger. Mit fast 50 Künstlern zeigt das MMK wie umfangreich und hochwertig sein Sammlungsbestand ist.
>> Primary Structures. Meisterwerke der Minimal Art, 22. Februar - 13. August 2017, MMK2, Taunustor 1. Ausstellungseröffnung: Dienstag, 21. Februar, 20 Uhr. Mehr Informationen unter mmk-frankfurt.de.
21. Februar 2017, 11.44 Uhr
Tamara Marszalkowski
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