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Ausstellung in der Schirn
Giacometti-Nauman
In der Schirn Kunsthalle begegnen sich mit Alberto Giacometti und Bruce Nauman zwei Künstler aus zwei Generationen mit einer denkbar unterschiedlichen Herkunft. Die Idee ist überraschend - aber funktioniert das auch?
Auf den ersten Blick haben die Arbeiten des US-amerikanischen Konzept- und Medienkünstlers Bruce Nauman (geb. 1941) und des Schweizer Bildhauers und Malers Alberto Giacometti (1901–1966) nur wenige Gemeinsamkeiten. Altersmäßig trennen sie ganze vierzig Jahre – gehören demnach unterschiedlichen Generationen an und scheinen aus verschiedenen künstlerischen Welten zu stammen. Beide Künstler sind sich auch nie begegnet, noch haben sie sich gegenseitig inspiriert oder aufeinander bezogen. Trotzdem treffen sich ihre Arbeiten – so unterschiedliche Ausgangspunkte sie auch haben mögen – an vielen Punkten. Während Nauman in den USA erst Mathematik und Physik studierte und anschließend ein Kunststudium absolvierte, konzentrierte sich Giacometti von Anfang an auf die Kunst und schuf in seinen Plastiken Symbolfiguren, die das Bild vom Menschen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einfingen und prägten. Mit seinen sowohl filigranen als auch kraftvollen Figuren suchte Giacometti nach dem Kern des Menschseins und nach der Essenz dessen, was den Menschen ausmacht. Giacomettis Menschenbild seiner Skulpturen ist in jeglicher Hinsicht forschend. Bruce Nauman äußerte einmal in einem Interview, dass sich eine bestimmte Denkweise in der Mathematik auch auf seinen künstlerischen Schaffensprozess übertrug. Es ist vor allem die Aktivität des Forschens, die ihn in seiner Kunst antreibt und die ihn sich mit Fragen nach der Wahrnehmung des Menschen beschäftigen lässt. Der Prozess des Forschens und die damit einhergehende Erweiterung des traditionellen skulpturalen Begriffs ist ein Bindeglied in den Werken beider Künstler, die den Begriff und die Tradition der Skulptur jeweils aus ihrer Zeit heraus revolutionierten. Die Schirn Kunsthalle vereint mit insgesamt 70 Arbeiten in einer Ausstellung erstmals beide Künstler, die mit Zeichnungen, Fotografien, Videos, Skulpturen und raumgreifende Installationen Naumans sowie ausgewählte Skulpturen und Gemälden Giacomettis in einen anregenden Dialog treten.
>> Eine spannungsvolle Diskussion über das Menschenbild in der Skulptur.
>> Dieser Artikel ist im November in Ausgabe Nr. 24 erschienen. Sie können das JOURNAL FRANKFURT auch abonnieren. Mehr Informationen unter www.journal-frankfurt.de/service_shop_abo/.
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28. Dezember 2016, 10.44 Uhr
Anett Göthe
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