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Foto: Christina Weber
Foto: Christina Weber

Art Market und Umgestaltung im Bahnhofsviertel

Das Ende der Kaiserpassage wie wir sie kennen

Zum letzten Mal steigt am Samstag der Art Market in der Kaiserpassage im Bahnhofsviertel. Der Eigentümer der Liegenschaft bereitet deren Umbau vor. Der Bauantrag wurde bereits eingereicht.
Die Kaiserpassage ist ein unglaublicher Ort, ein Sammelsurium der tollsten Läden, eine Zusammenkunft von Kunst, Kosmopoliten und ja, auch den Menschen, denen es nicht so gut geht in unserer Gesellschaft. Kurzum: Eigentlich ein perfekter Repräsentant des Bahnhofsviertel. Das TAB-Projekt hat die Passage zu bestimmten Gelegenheiten immer wieder bespielt. Mit Konzerten, Ausstellungen und eben dem Art Market.

Am Samstag, 20. August lädt das Projekt zu TAB#9, dem „Closing Art Market“ in die Kaiserpassage ein. Seit Februar 2016 haben Frankfurter Künstler – von Ata bis Zimmermann – die kleinen Läden in Galerien verwandelt. Zahlreiche Kunstinteressierte und Freunde des Bahnhofsviertels an einem Samstagnachmittagen im Monat zum Entdecken, Schnäppchenjagen und Verweilen in die Kaiserpassage gelockt.



Das TAB-Projekt soll weitergehen, nur eben an anderen Orten. Björn Eckerl von Vier für Texas, einer der Initiatoren der Eventreihe, bestätigt das: „Die regelmäßigen Veranstaltungen hat es gebraucht, damit sich eine Fangemeinde bildet und TAB mit vereinten Kräften weitere Aktionen an neuen Orten in der Taunusstraße inszenieren kann.“

„Was den Art Market so besonders macht, ist das unermüdliche Engagement der Künstler, die der Kaiserpassage ein immer neues Gesicht geben“, sagt Björn Eckerl.

Mit TAB wurde im August 2015 eine Bewegung gestartet, die die Taunusstraße zu besserem Licht verhelfen sollte. Das wurde nicht nur freundlich beobachtet. Künstler und Kreative wehrten sich gegen die Entwicklung des Viertels, das an einigen anderen Stellen schon gentrifiziert wurde. Die Kaiserpassage fühlte sich zuletzt an wie ein Refugium für das alte, das wilde, ungeordnete, auch das abgefuckte Bahnhofsviertel.

TAB spricht von "Licht, Leuten und schönen Erlebnissen", die man in die Taunusstraße bringen wolle. Unter der Schirmherrschaft des Wirtschafts- und Ordnungsdezernenten Markus Frank und des in der Taunusstraße ansässigen Musikers Daniel Wirtz stellte sich dieser Aufgabe ein Kreis von Kreativen, die sich bereits 2012 mit dem 100Yards-Festival und 2013 mit dem Projekt Bahnhofsviertel-Guide für ihren Standort engagiert hatten, erweitert um Geschäftsleute aus der Taunusstraße von GM-Foto und Cream Musik.

Markus Frank spricht davon, die Taunusstraße "für ein breites Publikum neu und positiv erlebbar zu machen.“ Das kommt auch dem Besitzer der Kaiserpassage entgegen. Der Immobilienkonzern DIC will den Ort sanieren, er soll, so ein Sprecher des Unternehmens, "moderner und zeitgemäßer" werden. Einige alte Mieter sollen bleiben dürfen, andere neue dürften dazukommen – etwa ein gehobener Supermarkt. Der Bauantrag sei eingereicht, sobald er genehmigt sei, werde man die genauen Pläne für die Passage der Öffentlichkeit vorstellen, so der Sprecher der DIC. Mit dem Beginn der Bauarbeiten könne es auch dann gleichwohl noch ein wenig dauern. Ausschreibungen und so.

So endet zwar der Artmarket morgen, die Gelegenheit in den nächsten Wochen diesen unglaublichen Ort einmal zu besuchen, sollte man sich aber nicht entgehen lassen.
 
19. August 2016, 11.16 Uhr
nil/pia
 
 
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