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10. Lichter Filmfest Frankfurt International
Die Flucht vor alternativen Fakten führt ins Kino
Wohin kann man sich in Zeiten von Fake News und alternativen Fakten noch retten? Eine Möglichkeit ist das diesjährige Lichter Filmfest in Frankfurt. Das Schwerpunktthema: Wahrheit.
Fake News, die von Roboterhand durch soziale Medien gejagt und alternative Fakten, die von wild frisierten Populisten in die Massen geschleudert werden. Die letzten Monate haben es verdeutlicht: Lüge ist die neue Wahrheit. Wer lügt, gewinnt die Oberhand.
Wahrheitsliebende Feingeister dagegen gucken immer häufiger in die Röhre. Oder gehen ins Kino.
Das dachten sich zumindest die Macher des 10. Lichter Filmfestes Frankfurt International und appellieren: „Keine Macht der Lüge!“ In zahlreichen internationalen Filmen und Begleitveranstaltungen wird beim Jubiläumsfestival, das vom 28. März bis zum 2. April im Frankfurter Mousonturm stattfindet, die Wahrheit im Mittelpunkt stehen. „Die internationale Filmreihe führt uns unterschiedliche Auffassungen von Wahrheit vor Augen“, sagt Festivalleiter Gregor Maria Schubert. „Sie stellt Fragen, mit denen sich zurzeit jeder vernünftige Mensch herumschlagen muss: Was treibt Menschen an, die Fakten mit aller Macht verbiegen? Warum gibt es immer mehr Menschen, die diesen totalitären Methoden ihre Stimme geben?“
Welche Filme sind zu sehen?
„The Distinguished Citizen“ etwa erzählt die Geschichte des Literaturnobelpreisträgers Daniel Mantovani, der nach vierzig Jahren erstmals in seinen argentinischen Heimatort zurückkehrt. Die Einwohner empfangen ihn euphorisch. Doch als sie erkennen, dass sie die Vorlage seiner umjubelten Romane über Kleinstadtmuff und Engstirnigkeit sind, kippt die Stimmung. Manch einer will vielleicht einfach nicht zwischen Dichtung und Wahrheit unterscheiden.
Der Dokumentarfilm „The Last Passenger – A True Story“ ist der zweite argentinische Beitrag beim Filmfestival: Um ein heruntergekommenes, verlassenes Hotel ranken sich zahlreiche Legenden, befeuert von dessen Besitzer. Gegen Geld führt er Besuchergruppen durch die „magischen“ Gemäuer. Der Besitzer stellt sich als geschickter Interpret der Wahrheit heraus, tischt er doch jedem seiner Zuhörer eine andere Geschichte auf.
Viele weitere internationale Filme werden im Mousonturm für Diskussionsstoff sorgen: „Nuts!“ erzählt die Geschichte eines dreisten Hochstaplers im frühen 20. Jahrhunderts; in der Dokumentation „Jackson“ besucht Filmemacherin Maisie Crow die letzte Abtreibungsklinik im US-Bundesstaat Mississippi und in „By the Time it Gets Dark“ thematisiert die thailändische Regisseurin Anocha Suwichakornpong die Wahrheit von Erinnerungen.
10, 9, 8, 7, …
Eine Besonderheit ist dieses Jahr der „10-Wahrheiten-Countdown“. In den kommenden zehn Wochen präsentieren zehn Filmemacher bis zum Start des Lichter Filmfestes die zehn wirklich wahrsten Wahrheiten – jeweils in einem Kurzfilm.
Den „10-Wahrheiten-Countdown“ sowie Tickets für das Fest als auch weitere Infos findet man unter www.lichter-filmfest.de.
Wahrheitsliebende Feingeister dagegen gucken immer häufiger in die Röhre. Oder gehen ins Kino.
Das dachten sich zumindest die Macher des 10. Lichter Filmfestes Frankfurt International und appellieren: „Keine Macht der Lüge!“ In zahlreichen internationalen Filmen und Begleitveranstaltungen wird beim Jubiläumsfestival, das vom 28. März bis zum 2. April im Frankfurter Mousonturm stattfindet, die Wahrheit im Mittelpunkt stehen. „Die internationale Filmreihe führt uns unterschiedliche Auffassungen von Wahrheit vor Augen“, sagt Festivalleiter Gregor Maria Schubert. „Sie stellt Fragen, mit denen sich zurzeit jeder vernünftige Mensch herumschlagen muss: Was treibt Menschen an, die Fakten mit aller Macht verbiegen? Warum gibt es immer mehr Menschen, die diesen totalitären Methoden ihre Stimme geben?“
Welche Filme sind zu sehen?
„The Distinguished Citizen“ etwa erzählt die Geschichte des Literaturnobelpreisträgers Daniel Mantovani, der nach vierzig Jahren erstmals in seinen argentinischen Heimatort zurückkehrt. Die Einwohner empfangen ihn euphorisch. Doch als sie erkennen, dass sie die Vorlage seiner umjubelten Romane über Kleinstadtmuff und Engstirnigkeit sind, kippt die Stimmung. Manch einer will vielleicht einfach nicht zwischen Dichtung und Wahrheit unterscheiden.
Der Dokumentarfilm „The Last Passenger – A True Story“ ist der zweite argentinische Beitrag beim Filmfestival: Um ein heruntergekommenes, verlassenes Hotel ranken sich zahlreiche Legenden, befeuert von dessen Besitzer. Gegen Geld führt er Besuchergruppen durch die „magischen“ Gemäuer. Der Besitzer stellt sich als geschickter Interpret der Wahrheit heraus, tischt er doch jedem seiner Zuhörer eine andere Geschichte auf.
Viele weitere internationale Filme werden im Mousonturm für Diskussionsstoff sorgen: „Nuts!“ erzählt die Geschichte eines dreisten Hochstaplers im frühen 20. Jahrhunderts; in der Dokumentation „Jackson“ besucht Filmemacherin Maisie Crow die letzte Abtreibungsklinik im US-Bundesstaat Mississippi und in „By the Time it Gets Dark“ thematisiert die thailändische Regisseurin Anocha Suwichakornpong die Wahrheit von Erinnerungen.
10, 9, 8, 7, …
Eine Besonderheit ist dieses Jahr der „10-Wahrheiten-Countdown“. In den kommenden zehn Wochen präsentieren zehn Filmemacher bis zum Start des Lichter Filmfestes die zehn wirklich wahrsten Wahrheiten – jeweils in einem Kurzfilm.
Den „10-Wahrheiten-Countdown“ sowie Tickets für das Fest als auch weitere Infos findet man unter www.lichter-filmfest.de.
31. Januar 2017, 08.39 Uhr
Max Gerten
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Text: Lukas Mezler / Foto: Der Käfer als Fluchtauto © Steffi Barthel
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