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Tiere in Frankfurt
Nutrias: Streicheln, jagen oder essen?
Sie sind schon lange Teil des Frankfurter Stadtbildes: Nutrias. Die einen füttern sie – etwa an der Nidda –, andere wollen sie loswerden.
Manche Tiere muss man in Frankfurt schon mit Mühe suchen, um sie vors Gesicht zu bekommen. Augenblicklich zu entdecken ist da ein Tier, das ein bisschen wie eine Kreuzung aus Bisamratte und Biber aussieht: die Nutria, auch Biberratte oder Sumpfbiber genannt. Sie ist seit vielen Jahren in der Mainmetropole etabliert. An der Nidda muss man aber vom Plural sprechen, denn eins dieser putzigen Säugetiere kommt dort selten allein.
Beweise gefällig? Einfach mal von der Heddernheimer U-Bahnstation ans Ufer laufen und etwas Salat verteilen. Im Nu sollten die putzigen Pelzträger herbeischwimmen und sich am Grünzeug bedienen. Gesellen sich Schwäne dazu, kann es ungemütlich werden: Mit Fauchen und Schnabelattacken verscheuchen die großen Vögel die Nutrias. Damit wäre auch geklärt, wer hier letztlich der Platzhirsch ist. Vom Streicheln der Tiere sollte man allerdings absehen: Nutrias haben spitze Zähne und wissen sie auch einzusetzen.
Nutrias in Frankfurt – Fell für Kleidung und Fleisch zum Verzehr
Die aus Südamerika stammenden Nutrias gelten als Schadtiere, die Uferböschungen, Fahrwege und Deiche unterhöhlen. Sie stehen auf der Liste invasiver Arten. In manchen Gegenden und Städten Hessens werden sie deshalb bejagt, bereits 1997 wurden sie ins Jagdrecht aufgenommen. Laut Landesjagdverband in Bau Nauheim breiten sich die Tiere kontinuierlich in Hessen aus. Verglichen mit anderen Bundesländern wie Niedersachsen seien die Zahlen aber gering. In den nördlichen Regionen Hessens treffe man sie bislang seltener als im Süden und im Rhein-Main-Gebiet an.
Besser nicht streicheln © red
Erlegte Tiere landen sogar häufig im Kochtopf: Immer beliebter werde der Verzehr von Nutria-Fleisch, teilte der Jagdverband weiter mit und ergänzte, dass sie sehr schmackhaft seien. Auch ihr Fell, weshalb sie ursprünglich nach Europa eingeführt wurden, wird noch heute für Kleidung aufbereitet.
Umweltdezernat: Bisher keine Probleme mit Nutrias wie in anderen Landesteilen
Dass Nutrias in Frankfurt für Probleme wie in anderen Landesteilen sorgen, ist derzeit nicht bekannt, gab ein Sprecher des Umweltdezernates an. Maßnahmen zur Bestandreduzierung werden von der Unteren Naturschutzbehörde nicht durchgeführt. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) stellt zu der Art fest, dass es durch sie kaum nachteilige Auswirkungen auf Ökosysteme gibt. Das liege unter anderem daran, so ergänzte der Sprecher, dass die Nutria „kein überlegener Konkurrent heimischer Arten“ wie für den streng geschützten Biber sei.
Dennoch können auch in Frankfurt die Jäger ans Werk gehen, wenn von den zutraulichen Tieren eine Gefahr ausgeht oder sie Schäden anrichten. Beim Journal meldete sich beispielsweise eine Leserin, in deren Garten Nutrias ihr Gemüse gefressen hätten. Zu den erlegten Tieren liegen Zahlen des Ordnungsamtes vor, dem die Untere Jagdbehörde untersteht: In den Jagdjahren 2021/22 und 2022/23 wurden jeweils 33 Tiere getötet, ein Jahr später waren es 32. Ein Jagdjahr dauert immer vom 1. April bis 31. März des Folgejahres. Wie viele Nutrias hingegen in Frankfurt leben, ist nicht bekannt.
Beweise gefällig? Einfach mal von der Heddernheimer U-Bahnstation ans Ufer laufen und etwas Salat verteilen. Im Nu sollten die putzigen Pelzträger herbeischwimmen und sich am Grünzeug bedienen. Gesellen sich Schwäne dazu, kann es ungemütlich werden: Mit Fauchen und Schnabelattacken verscheuchen die großen Vögel die Nutrias. Damit wäre auch geklärt, wer hier letztlich der Platzhirsch ist. Vom Streicheln der Tiere sollte man allerdings absehen: Nutrias haben spitze Zähne und wissen sie auch einzusetzen.
Die aus Südamerika stammenden Nutrias gelten als Schadtiere, die Uferböschungen, Fahrwege und Deiche unterhöhlen. Sie stehen auf der Liste invasiver Arten. In manchen Gegenden und Städten Hessens werden sie deshalb bejagt, bereits 1997 wurden sie ins Jagdrecht aufgenommen. Laut Landesjagdverband in Bau Nauheim breiten sich die Tiere kontinuierlich in Hessen aus. Verglichen mit anderen Bundesländern wie Niedersachsen seien die Zahlen aber gering. In den nördlichen Regionen Hessens treffe man sie bislang seltener als im Süden und im Rhein-Main-Gebiet an.
Besser nicht streicheln © red
Erlegte Tiere landen sogar häufig im Kochtopf: Immer beliebter werde der Verzehr von Nutria-Fleisch, teilte der Jagdverband weiter mit und ergänzte, dass sie sehr schmackhaft seien. Auch ihr Fell, weshalb sie ursprünglich nach Europa eingeführt wurden, wird noch heute für Kleidung aufbereitet.
Dass Nutrias in Frankfurt für Probleme wie in anderen Landesteilen sorgen, ist derzeit nicht bekannt, gab ein Sprecher des Umweltdezernates an. Maßnahmen zur Bestandreduzierung werden von der Unteren Naturschutzbehörde nicht durchgeführt. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) stellt zu der Art fest, dass es durch sie kaum nachteilige Auswirkungen auf Ökosysteme gibt. Das liege unter anderem daran, so ergänzte der Sprecher, dass die Nutria „kein überlegener Konkurrent heimischer Arten“ wie für den streng geschützten Biber sei.
Dennoch können auch in Frankfurt die Jäger ans Werk gehen, wenn von den zutraulichen Tieren eine Gefahr ausgeht oder sie Schäden anrichten. Beim Journal meldete sich beispielsweise eine Leserin, in deren Garten Nutrias ihr Gemüse gefressen hätten. Zu den erlegten Tieren liegen Zahlen des Ordnungsamtes vor, dem die Untere Jagdbehörde untersteht: In den Jagdjahren 2021/22 und 2022/23 wurden jeweils 33 Tiere getötet, ein Jahr später waren es 32. Ein Jagdjahr dauert immer vom 1. April bis 31. März des Folgejahres. Wie viele Nutrias hingegen in Frankfurt leben, ist nicht bekannt.
23. August 2024, 12.05 Uhr
tig/dpa
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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