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Per Zug durch 33 Länder Europas

Frankfurt vergibt kostenfreie Interrail-Tickets

Erneut vergibt Frankfurt kostenlose Interrail-Tickets, um quer durch Europa reisen zu können. Dass die Landesregierung ihr Programm gestrichen hat, stößt auf Unverständnis.
Wer Europa mit dem Zug entdecken will, muss unter Umständen viel Zeit einplanen – und viel Geld dabei haben. Letzteres können sich manche Glückliche aber sparen, denn Frankfurt vergibt erneut kostenfreie Interrail-Tickets. „Insbesondere für die jungen Menschen ist es wichtig, europäische Errungenschaften wie Freizügigkeit und interkulturelle Verständigung erleben zu dürfen – umweltschonend und nachhaltig per Bahn mit einem kostenlosen Ticket“, sagte Stadträtin Eileen O’Sullivan (Volt) im Juli.

Für das Ticketsegment hat die Stadt insgesamt 50 000 Euro aufgelegt, mit denen 174 Fahrkarten finanziert werden können. Jedes einzelne Ticket gilt als „Global Pass“, mit dem einen Monat lang bis zu 33 europäische Länder bereist werden können. Bewerben können sich alle Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, die im Reisezeitraum (von 1. Dezember 2024 bis 30. November 2025) 18 bis 20 Jahre alt sind. Der Online-Bewerbungszeitraum läuft vom 6. September bis 6. Oktober.

Aus für „HessenRail“ sorgt für Kritik bei Grünen und Volt

Die Stadt hat erstmals im vergangenen Jahr unter dem Titel „#FreeInterrail“ die kostenlosen Tickets vergeben. In den Jahren 2022 und 2023 gab es eine ähnliche Aktion vom Land. Doch diese wurde von Europaminister Manfred Pentz (CDU) beendet. Laut Informationen der FAZ hat das „HessenRail“ getaufte Programm keinen Platz mehr im Koalitionsvertrag gehabt, da mehrere neue Programme eingeführt worden seien. Zu den neuen Austauschprogrammen gehört etwa ein „Europa-Buddy“-Programm, bei dem junge Hessinnen und Hessen in Gastfamilien des europäischen Auslands wohnen können.

Dass das von der schwarz-grünen Vorgängerregierung eingeführte „HessenRail“-Programm nicht weitergeführt wird, sorgte seinerzeit für Kritik in der Opposition. Die Grünen-Fraktion im Landtag sprach von einem „Armutszeugnis für Schwarz-Rot“: Gerade weil rechte Parteien mit europafeindlichen Ansichten stärker würden, brauche es mehr Möglichkeiten für den Austausch zwischen den Ländern. Über die alternativen Projekte wisse man hingegen nichts, im beschlossenen Nachtragshaushalt 2024 seien sie nicht vorhanden.

Auch Volt Hessen tadelte die Landesregierung für deren Entscheidung. Der Landesvorsitzende Kasimir Nimmerfroh warf der CDU in einer Mitteilung mangelndes Interesse vor, jungen Menschen das Kennenlernen von fremdem Kulturen und Regionen auf eigene Initiative zu ermöglichen: „Stattdessen werden hochgradig kontrollierte und durchgeplante Austausch- und Besuchsprogramme vorgeschoben.“ Das Frankfurter Modell sei dagegen keine „Dauerlösung“, ergänzte Volt-Landesvorsitzende Carina König. „Der sowieso schon enge finanzielle Rahmen der Kommunen lässt hier eigentlich keinen Spielraum zu. Es ist die Aufgabe der Landesregierung, diese Punkte aufzugreifen.“

Info
Mehr Informationen zu den kostenlosen Interrail-Tickets der Stadt Frankfurt erfahren Sie hier.
 
4. September 2024, 11.44 Uhr
Till Geginat
 
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Geginat >>
 
 
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