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Deutschlandticket wird teurer: Mansoori verteidigt Preiserhöhung
Das Deutschlandticket wird teurer. Hessens Verkehrsminister Kaweh Mansoori bekräftigt die Zukunft des Deutschlandtickets und betont die Bedeutung eines fairen Preismodells.
Update, 26. September: Auf Anfrage des Journal Frankfurt erklärt der hessische Minister für Verkehr und stellvertretende Ministerpräsident Kaweh Mansoori (SPD), das Ticket sei weiterhin preislich attraktiv. Aus seiner Sicht geben die Verkehrsminister ein klares Signal, dass das Deutschlandticket dauerhaft bleiben solle.
Auch die steigenden Löhne und Energiekosten hätten Einfluss auf den Ticketpreis. „Eine Anhebung um acht Euro geht für manche sicherlich an die Schmerzgrenze“, sagt Mansoori. Der angehobene Preis sei moderat höher, aber immer noch attraktiv im Hinblick auf das, was das Ticket bietet, und eine Planung für die Zukunft sei dabei essenziell. Die Minister hätten sich zudem darauf geeinigt, dass die Preisentwicklung an einen transparenten Mechanismus gekoppelt sein müsse, was auch Planungssicherheit für die Bürger und Verkehrsverbünde schaffen würde.
Auf die Kritik von Verbraucher- und Sozialverbänden entgegnet Mansoori, es gebe weiterhin vergünstigte Tickets mit dem „Hessenpass mobil“, einem Angebot für Menschen mit geringem Einkommen, für Studierende oder Senioren. Diese Tickets werde es weiterhin geben. Für die Zukunft wünscht er sich eine faire Kostenverteilung für das Deutschlandticket. „Nicht jede Teuerung kann ausschließlich von den Fahrgästen getragen werden, wenn wir wollen, dass mehr Menschen Bus und Bahn fahren“, erklärt der Minister.
Verkehrsminister der Länder beschließen Preiserhöhung
Erstmeldung, 23. September: Das Deutschlandticket wird teurer. Ab dem 1. Januar soll das Ticket von 49 Euro auf 58 Euro angehoben werden, das entschieden die Verkehrsministerien von Bund und Ländern zuletzt in einer Sondersitzung und gaben dies in einer anschließenden Pressekonferenz bekannt. Bereits im Juli hatten sich die Minister der Länder grundsätzlich auf eine Preisanpassung beim Deutschlandticket geeinigt.
Der Vorsitzende der Konferenz Oliver Krischer (Grüne), der gleichzeitig Verkehrsminister Nordrhein-Westfalens ist, erklärte, eine Preiserhöhung sei angesichts der steigenden Kosten nur vermeidbar, wenn der Bund weitere Mittel zur Verfügung stellen würde. Dennoch sei eine maßvolle Preiserhöhung notwendig, sagt Krischer und erklärt: „Wir haben uns bewusst für die 58 Euro entschieden, um eine Kostendeckung hinzubekommen. Das ist nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.“
Derzeit zahlen Bund und Länder jährlich jeweils die Hälfte, also 1,5 Milliarden Euro. Die Unterstützung des Bundes in gleicher Höhe ist für kommendes Jahr noch nicht beschlossen. Wie lange ein Preis von 58 Euro gelten würde, sei noch offen. Einige Landesminister hoffen auf eine Gültigkeit bis weit ins Jahr 2026. Laut Bundesverkehrsministerium soll das Gesetzgebungsverfahren, das die dauerhafte Finanzierung des Tickets ab 2026 regeln soll, erst im kommenden Jahr starten.
Hessens Grüne fordern sozialen Ausgleich und faire Finanzierung
Auch Kathy Walther (Grüne), die Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion in Hessen, sieht die Entscheidung als notwendig an und erklärt: „Der Preis von 58 Euro für das Deutschlandticket ab dem 1. Januar 2025 ist ein vernünftiger Kompromiss zwischen dem Ausgleich von Kostensteigerungen, unter anderem bei Energie und Personal, und der notwendigen Attraktivität durch Bezahlbarkeit für die Menschen.“ Dabei verweist sie auf Studien, die zeigen, dass massive Preissteigerungen zu zahlreichen Abbestellungen und damit auch Umsatzeinbußen führen könnten.
Die Verkehrssprecherin appelliert aber auch, dass ein sozialer Ausgleich erhalten bleiben müsse. Der Satz für Mobilität im Bürgergeld liege derzeit bei 45,02 Euro. „Deshalb braucht es Angebote wie den Hessenpass Mobil, weil wir sonst das Ziel, Menschen durch bezahlbare Mobilität Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, nicht erreichen. Wenn die Verkehrsministerkonferenz darauf hinweist, dass auch der Zuschuss von Bund und Ländern künftig dynamisiert werden soll, muss das auch für Hessen gelten“, sagt Walther. Für den kommenden Haushalt erwarte ihre Partei von der Koalition deshalb mehr und nicht weniger Geld für das Deutschlandticket.
Kritik von Verbänden: Preiserhöhung könnte sozial schwache Fahrgäste betreffen
Verbraucher- und Sozialverbände kritisieren hingegen die Preiserhöhung. Kunden würden dadurch vertrieben und für finanziell schwächer aufgestellte Menschen würde das Ticket in unerreichbare Ferne rücken. Auch nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn sei die Erhöhung um 18,3 Prozent zu hoch ausgefallen, erklärt der Bundesvorsitzende Detlef Neuß der Rheinischen Post. „Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergehen, haben wir nichts gewonnen.“
Auch die steigenden Löhne und Energiekosten hätten Einfluss auf den Ticketpreis. „Eine Anhebung um acht Euro geht für manche sicherlich an die Schmerzgrenze“, sagt Mansoori. Der angehobene Preis sei moderat höher, aber immer noch attraktiv im Hinblick auf das, was das Ticket bietet, und eine Planung für die Zukunft sei dabei essenziell. Die Minister hätten sich zudem darauf geeinigt, dass die Preisentwicklung an einen transparenten Mechanismus gekoppelt sein müsse, was auch Planungssicherheit für die Bürger und Verkehrsverbünde schaffen würde.
Auf die Kritik von Verbraucher- und Sozialverbänden entgegnet Mansoori, es gebe weiterhin vergünstigte Tickets mit dem „Hessenpass mobil“, einem Angebot für Menschen mit geringem Einkommen, für Studierende oder Senioren. Diese Tickets werde es weiterhin geben. Für die Zukunft wünscht er sich eine faire Kostenverteilung für das Deutschlandticket. „Nicht jede Teuerung kann ausschließlich von den Fahrgästen getragen werden, wenn wir wollen, dass mehr Menschen Bus und Bahn fahren“, erklärt der Minister.
Erstmeldung, 23. September: Das Deutschlandticket wird teurer. Ab dem 1. Januar soll das Ticket von 49 Euro auf 58 Euro angehoben werden, das entschieden die Verkehrsministerien von Bund und Ländern zuletzt in einer Sondersitzung und gaben dies in einer anschließenden Pressekonferenz bekannt. Bereits im Juli hatten sich die Minister der Länder grundsätzlich auf eine Preisanpassung beim Deutschlandticket geeinigt.
Der Vorsitzende der Konferenz Oliver Krischer (Grüne), der gleichzeitig Verkehrsminister Nordrhein-Westfalens ist, erklärte, eine Preiserhöhung sei angesichts der steigenden Kosten nur vermeidbar, wenn der Bund weitere Mittel zur Verfügung stellen würde. Dennoch sei eine maßvolle Preiserhöhung notwendig, sagt Krischer und erklärt: „Wir haben uns bewusst für die 58 Euro entschieden, um eine Kostendeckung hinzubekommen. Das ist nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.“
Derzeit zahlen Bund und Länder jährlich jeweils die Hälfte, also 1,5 Milliarden Euro. Die Unterstützung des Bundes in gleicher Höhe ist für kommendes Jahr noch nicht beschlossen. Wie lange ein Preis von 58 Euro gelten würde, sei noch offen. Einige Landesminister hoffen auf eine Gültigkeit bis weit ins Jahr 2026. Laut Bundesverkehrsministerium soll das Gesetzgebungsverfahren, das die dauerhafte Finanzierung des Tickets ab 2026 regeln soll, erst im kommenden Jahr starten.
Auch Kathy Walther (Grüne), die Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion in Hessen, sieht die Entscheidung als notwendig an und erklärt: „Der Preis von 58 Euro für das Deutschlandticket ab dem 1. Januar 2025 ist ein vernünftiger Kompromiss zwischen dem Ausgleich von Kostensteigerungen, unter anderem bei Energie und Personal, und der notwendigen Attraktivität durch Bezahlbarkeit für die Menschen.“ Dabei verweist sie auf Studien, die zeigen, dass massive Preissteigerungen zu zahlreichen Abbestellungen und damit auch Umsatzeinbußen führen könnten.
Die Verkehrssprecherin appelliert aber auch, dass ein sozialer Ausgleich erhalten bleiben müsse. Der Satz für Mobilität im Bürgergeld liege derzeit bei 45,02 Euro. „Deshalb braucht es Angebote wie den Hessenpass Mobil, weil wir sonst das Ziel, Menschen durch bezahlbare Mobilität Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, nicht erreichen. Wenn die Verkehrsministerkonferenz darauf hinweist, dass auch der Zuschuss von Bund und Ländern künftig dynamisiert werden soll, muss das auch für Hessen gelten“, sagt Walther. Für den kommenden Haushalt erwarte ihre Partei von der Koalition deshalb mehr und nicht weniger Geld für das Deutschlandticket.
Verbraucher- und Sozialverbände kritisieren hingegen die Preiserhöhung. Kunden würden dadurch vertrieben und für finanziell schwächer aufgestellte Menschen würde das Ticket in unerreichbare Ferne rücken. Auch nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn sei die Erhöhung um 18,3 Prozent zu hoch ausgefallen, erklärt der Bundesvorsitzende Detlef Neuß der Rheinischen Post. „Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergehen, haben wir nichts gewonnen.“
26. September 2024, 16.50 Uhr
tt/dpa
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
Taubmann >>
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