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Energiewende
Mainova investiert Milliarden in Frankfurt – Kritik wegen Blackrock
Die Frankfurter Mainova plant Investitionen in Milliardenhöhe, um die Energiewende voranzubringen. Kritiker fürchten unter anderem den Einstieg eines großen Investors.
Auf der Hauptversammlung (20. Juni) der Mainova AG machte der Frankfurter Energieversorger einige Ankündigungen, was in puncto Energiewende in Zukunft zu erwarten sei. Schwerpunkt sei eine Investition von 2,6 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren, wie die Stadt mitteilte, die selbst über 70 Prozent der Anteile am Energieunternehmen hält.
Das zusätzliche Geld soll in den Ausbau der Strom- und Wärmenetze fließen. Zudem sollen die Erzeugungsanlagen CO2-neutral werden und die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. „Bis spätestens 2040 wollen wir klimaneutral sein“, betonte Michael Maxelon, seit rund zwölf Wochen neuer Vorstandsvorsitzender. Er löste seinen langjährigen Vorgänger Constantin Alsheimer ab.
Neben allerhand Projekten für den Ausbau der Fernwärme und Photovoltaik wolle man die E-Mobilität unterstützen und bis 2027 rund 3000 neue Ladepunkte einrichten. Die Mainova setzt aber auch auf eine umstrittene Geldanlage: Zwei neue wasserstofffähige Kraftwerke sollen im Frankfurter Heizkraftwerk West und im Gemeinschaftskraftwerk in Hanau entstehen, die eine „klimaschonende und zuverlässige Wärmeversorgung in Frankfurt und der Rhein-Main-Region“ ermöglichen sollen, heißt es weiter.
Klimaaktivisten kritisieren Wasserstoff-Pläne der Frankfurter Mainova
Umweltschützer werfen dem Aktienunternehmen vor, als Mitglied des Lobbyvereines „Zukunft Gas“ fossile Träger weiterhin – etwa zur Gewinnung von Wasserstoff – nutzen zu wollen. Statt Wasserstoff zum Heizen zu verwenden, solle dieser besser in industriellen Prozessen wie der Stahlerzeugung gebraucht werden. Diese Kritik wiederholten diverse Umweltaktivisten, die am Donnerstag vor dem Palmengarten-Gesellschaftshaus zur Hauptversammlung der Mainova demonstrierten.
Auch in Rechenzentren investiert der Energieversorger mittlerweile. „Unser erstes Rechenzentrum in Frankfurt steht kurz vor der Fertigstellung und ist bereits vollständig vermietet“, sagte Maxelon zur 2021 gegründeten Mainova-Tochter Mainova Webhouse. Finanzielle Hilfe gibt es dabei vom Vermögensverwalter Blackrock, der über einen Fonds 50,1 Prozent der Anteile an der Tochtergesellschaft im Juni 2024 gekauft hat. Kritisiert wurde diese Entscheidung zur Teilprivatisierung unter anderem von der Römer-Linken, die einen Verlust demokratischer Kontrolle der städtischen Energieversorgung befürchtet.
Mainova will Eigenkapital für Investitionsprogramm erhöhen
Das nötige Geld kommt jedoch nicht allein von externen Investoren. Die Mainova hatte auf der Hauptversammlung 2023 beschlossen, ihr Eigenkapital erhöhen zu wollen. Der Magistrat unterstützt das Vorhaben und legte einen entsprechenden Entwurf im März 2023 für den neuen Doppelhaushalt 2024/25 vor. Dieser sieht vor, über die Stadtwerke Holding bis zu 750 Millionen Euro an Aktien der Mainova zu erwerben. Die anfänglich skeptische CDU-Fraktion ließ im April verlauten, dass sie der Kapitalerhöhung zustimmen werde: „Dies ist im Interesse der Menschen in Frankfurt. Die demokratisch gewählten Gremien können so bei den Entscheidungen zu den bis 2028 geplanten Investitionen der Mainova für die Versorgungssicherheit bei Strom, Wasser und Wärme mitwirken“, sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin Veronica Fabricius.
Das zusätzliche Geld soll in den Ausbau der Strom- und Wärmenetze fließen. Zudem sollen die Erzeugungsanlagen CO2-neutral werden und die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. „Bis spätestens 2040 wollen wir klimaneutral sein“, betonte Michael Maxelon, seit rund zwölf Wochen neuer Vorstandsvorsitzender. Er löste seinen langjährigen Vorgänger Constantin Alsheimer ab.
Neben allerhand Projekten für den Ausbau der Fernwärme und Photovoltaik wolle man die E-Mobilität unterstützen und bis 2027 rund 3000 neue Ladepunkte einrichten. Die Mainova setzt aber auch auf eine umstrittene Geldanlage: Zwei neue wasserstofffähige Kraftwerke sollen im Frankfurter Heizkraftwerk West und im Gemeinschaftskraftwerk in Hanau entstehen, die eine „klimaschonende und zuverlässige Wärmeversorgung in Frankfurt und der Rhein-Main-Region“ ermöglichen sollen, heißt es weiter.
Umweltschützer werfen dem Aktienunternehmen vor, als Mitglied des Lobbyvereines „Zukunft Gas“ fossile Träger weiterhin – etwa zur Gewinnung von Wasserstoff – nutzen zu wollen. Statt Wasserstoff zum Heizen zu verwenden, solle dieser besser in industriellen Prozessen wie der Stahlerzeugung gebraucht werden. Diese Kritik wiederholten diverse Umweltaktivisten, die am Donnerstag vor dem Palmengarten-Gesellschaftshaus zur Hauptversammlung der Mainova demonstrierten.
Auch in Rechenzentren investiert der Energieversorger mittlerweile. „Unser erstes Rechenzentrum in Frankfurt steht kurz vor der Fertigstellung und ist bereits vollständig vermietet“, sagte Maxelon zur 2021 gegründeten Mainova-Tochter Mainova Webhouse. Finanzielle Hilfe gibt es dabei vom Vermögensverwalter Blackrock, der über einen Fonds 50,1 Prozent der Anteile an der Tochtergesellschaft im Juni 2024 gekauft hat. Kritisiert wurde diese Entscheidung zur Teilprivatisierung unter anderem von der Römer-Linken, die einen Verlust demokratischer Kontrolle der städtischen Energieversorgung befürchtet.
Das nötige Geld kommt jedoch nicht allein von externen Investoren. Die Mainova hatte auf der Hauptversammlung 2023 beschlossen, ihr Eigenkapital erhöhen zu wollen. Der Magistrat unterstützt das Vorhaben und legte einen entsprechenden Entwurf im März 2023 für den neuen Doppelhaushalt 2024/25 vor. Dieser sieht vor, über die Stadtwerke Holding bis zu 750 Millionen Euro an Aktien der Mainova zu erwerben. Die anfänglich skeptische CDU-Fraktion ließ im April verlauten, dass sie der Kapitalerhöhung zustimmen werde: „Dies ist im Interesse der Menschen in Frankfurt. Die demokratisch gewählten Gremien können so bei den Entscheidungen zu den bis 2028 geplanten Investitionen der Mainova für die Versorgungssicherheit bei Strom, Wasser und Wärme mitwirken“, sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin Veronica Fabricius.
21. Juni 2024, 12.10 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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