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Welt-Aids-Tag 2024

Fokus auf Leben mit HIV in Frankfurt

Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. In Frankfurt finden diesbezüglich Gesprächsrunden und Gedenkveranstaltungen statt. Das Gesundheitsamt bietet außerdem kostenlose HIV-Tests an.
Anlässlich des Welt-Aids-Tages am Sonntag, den 1. Dezember, lädt die Aids-Hilfe Frankfurt um 18.00 Uhr in die Katharinenkirche an der Hauptwache. Dort wird die diesjährige Gedenkveranstaltung zum Thema „Jenseits des Stigmas? Leben mit HIV – Generationen im Gespräch“ abgehalten. Zu Gast sind Kelly Cavalcanti, Stephan Hodapp, Michéle-Claudine Meyer und Espedito Todaro-Zentler, moderiert wird das Gespräch von Christian Setzepfandt.

Ziel der Gesprächsrunde ist es, Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Geschlechter und sexueller Orientierungen zusammen zu bringen, um über ihre Erfahrungen mit der Diagnose, der medizinischen Behandlung sowie ihrem Engagement in der HIV-Community zu sprechen. Im Anschluss an die Veranstaltung (circa 19.45 Uhr) findet der Trauermarsch zum Aids-Memorial am Peterskirchhof statt, wo die Namen der 2024 in Frankfurt verstorbenen HIV-positiven Personen vorgelesen werden. Diesmal sind es 70 Namen – 27 mehr als noch im Vorjahr. Danach geht es zum traditionellen Suppenessen ins Switchboard.

Museum für Kommunikation Frankfurt: Gesprächsrunde „Apropos Aids“

Auch im Museum für Kommunikation sind am Welt-Aids-Tag Veranstaltungen geplant: Von 13.30 bis 14.30 Uhr gibt es ebenfalls eine Gesprächsrunde zum Thema „Apropos Aids“ mit Florian Berger (Geschäftsführer Aids-Hilfe Frankfurt), Jermaine Antoni (Love Rebels Frankfurt), Phillip Syvarth (freier Journalist für den Bayerischen Rundfunk) und Julia Marzoner (Kuratorin der Ausstellung „Apropos Sex“).

Zwischen 14.00 und 17.30 Uhr stellen sich auf dem Markt der Möglichkeiten verschiedene Initiativen mit Infoständen und Aktionen vor – darunter die Aids-Hilfen Frankfurt und Hessen mit ihren diversen Projekten ebenso wie Rosa Werkstatt, S.a.m. health und Mit Sicherheit Verliebt. Um 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr werden jeweils 45-minütige Führungen durch die Ausstellung „Apropos Sex“ angeboten und von 10.00 bis 17.30 Uhr können am Kreativtisch Schleifen gebastelt werden.

Überproportionale Zahl der Neuinfektionen bei heterosexuellen Kontakten

In Frankfurt wurden 2024 bis einschließlich Oktober 41 HIV-Neuinfektionen gemeldet, was knapp 30 Prozent aller hessischen Fälle entspricht. Diese liegen bei insgesamt 145. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es hessenweit 194 Neuinfektionen, 47 davon in Frankfurt. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts ist die Zahl der Neuinfektionen bei heterosexuellen Kontakten derzeit doppelt so hoch wie bei homosexuellen Kontakten oder beim Gebrauch von Drogen.

„Wir müssen jetzt unbedingt verhindern, dass diesen Menschen die gleichen Vorurteile entgegengebracht werden, mit denen in den 1980er Jahren Homosexuelle und Drogenkranke abgestempelt wurden. Andernfalls werden unsere jahrzehntelange Aufklärungs- und Präventionsarbeit zunichte gemacht und der erfolgreiche Kampf gegen die Immunschwäche-Krankheit unnötig erschwert“, sagt Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) und fordert eine kostenlose medizinische Grundversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger.

Welt-Aids-Tag 2024 in Frankfurt: Gesundheitsamt bietet kostenlose HIV-Tests an

Von 10 bis 15 Uhr bietet das Frankfurter Gesundheitsamt am Sonntag kostenlose HIV-Tests an. Wer sich testen lassen möchte, kann ohne vorherige Anmeldung in die Untersuchungs- und Beratungsstelle für sexuelle und reproduktive Gesundheit in der Breite Gasse kommen. Auch Tests auf Syphilis, Hepatitis B und C sind am dem Tag gegen Zahlung der Laborkosten, die je 10 bis 23 Euro betragen, möglich. Regulär können sich alle Frankfurterinnen und Frankfurter beim Gesundheitsamt in Sachen Partnerschaft, Verhütung, HIV oder anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) vertraulich und anonym beraten lassen. Für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es die Jugendberatung.

Die Stadt Frankfurt ist seit 2023 eine sogenannte „Fast-Track City“. Das bedeutet, dass sie sich bestimmten Zielen in der Bekämpfung von HIV und Aids verschrieben hat: Unter anderem sollen bis 2030 95 Prozent der HIV-positiven Menschen in Frankfurt über ihre Infektion informiert sein. Vom Aids-Aktivismus im Frankfurt der 80er- und 90er-Jahre handelt der Dokumentarfilm „Die Uneinsichtigen“, der im April im besetzten Berger Kino Premiere feierte und am Dienstag, den 3. Dezember, noch einmal im Switchboard gezeigt wird.

Der Welt-Aids-Tag wird seit mehr als 30 Jahren jährlich am 1. Dezember begangen, um die Rechte von HIV-positiven Menschen weltweit zu bekräftigen, über Vorurteile aufzuklären und den an den Folgen von HIV und Aids verstorbenen Menschen zu gedenken. Dieses Jahr steht er unter dem Motto „Take the rights path: My health, my right!“ („Geh den Weg der Rechte: Meine Gesundheit, mein Recht!“).

Info
Welt-Aids-Tag 2024
Sonntag, 1. Dezember

Kostenlose HIV-Tests
10.00-15.00 Uhr: Untersuchungs- und Beratungsstelle für sexuelle und reproduktive Gesundheit Breite Gasse 28 (ohne vorherige Anmeldung)
Tests auf Syphilis, Hepatitis B und C gegen Zahlung der Laborkosten (je 10-23 Euro)
Kontakt zur STI-Beratung für Jugendliche und junge Erwachsene: jugendberatung@stadt-frankfurt.de

Museum für Kommunikation Frankfurt
Schaumainkai 53
10.00-17.30 Uhr: Schleifen basteln
13.30-14.30 Uhr: Gesprächsrunde „Apropos Aids“
14.00-17.30 Uhr: Markt der Möglichkeiten
Stündliche Führungen durch die Ausstellung „Apropos Sex“

Jenseits des Stigmas? Leben mit HIV – Generationen im Gespräch
18.00 Uhr: Katharinenkirche an der Hauptwache (Zeil 131)
19.45 Uhr: Trauermarsch zum Aids-Memorial am Peterskirchhof
Danach traditionelles Suppenessen im Switchboard (Alte Gasse 36)

„Die Uneinsichtigen – Aids-Aktivismus in Frankfurt“
Dienstag, 3. Dezember im Switchboard
Ab 14.30 Uhr: Kuchen und Getränke
15.00 Uhr: Vorstellungsbeginn
 
29. November 2024, 11.42 Uhr
Sina Claßen
 
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sina Claßen >>
 
 
Fotogalerie:
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Text: Sina Claßen / Foto: Im Durchschnitt spendeten Menschen aus Frankfurt 28 Euro © Adobe Stock/Syda Productions
 
 
 
 
 
 
 
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