Partner
Stadttauben in Frankfurt
Wie geht das Stadttaubenmanagement voran?
Die Stadt plant weitere Schritte im Umgang mit den Stadttauben in Frankfurt. Bei einem Vortrag gibt ein Veterinär Vorschläge, was noch getan werden könnte.
Seit 2023 nimmt die Stadt das Management der Stadttauben selbst in die Hand – zumindest teilweise. Im Gallus wurde etwa ein erster Taubencontainer aufgestellt. Die Pilotphase läuft noch bis Februar 2025, teilt die Stadt mit. Danach werde entschieden, ob der Taubenschlag weitergenutzt werde. Doch auch an anderer Stelle will die Stadt nachbessern.
So ist einerseits geplant, das Stadttaubenmanagement bei der Stabsstelle Sauberes Frankfurt zu verorten und auch die städtische Internetseite zu den Tauben passend zu gestalten. Das dürfte auch beim Stadttaubenprojekt gut ankommen, das sich unter anderem um verletzte Tiere kümmert und zuletzt zwei Taubenschläge in der Innenstadt betreute. Im Vergleich zu Städten wie Berlin, Mainz oder Wiesbaden sind die Informationen auf der Frankfurter Website zu den Tauben noch sehr spärlich und vor allem auf das Fütterungsverbot ausgerichtet.
Wenn es darum geht, die Stadttauben zu reduzieren, kommen Städte auf allerhand Ideen. In Wiesbaden sollen nach aktuellem Stand männliche Tauben sterilisiert werden, um die Population zu senken. Eine Option für Frankfurt? Nicht wenn es nach dem Veterinärmediziner Jens Hübel geht. Bei einem Vortrag Ende September stellte er hingegen seine präferierten Lösungsvorschläge vor.
Tierschonende Vergrämungsmaßnahmen und Verbot von Taubenauflässen
Die Täuber unfruchtbar zu machen, sei zu aufwendig, erklärte Hübel. Zunächst müssten die Tiere gefangen und beruhigt werden. Die anschließende Operation sei kein „Routineeingriff“ für Tierärzte, nicht selten versterben die Tiere später. Er rät zu betreuten Taubenschlägen an den Hotspots, wo die Tauben artgerechtes Futter wie Körner und medizinische Versorgung erhalten und wo ihre Eier gegen Attrappen getauscht werden. Um den Schlag herum sollte zudem ein Fütterungsverbot gelten, damit die Tauben auch wirklich in den Schlag gehen.
Vergrämungsmaßnahmen seien durchaus sinnvoll. Allerdings nicht Spikes und einfache Netze, sondern besser Schrägen, sodass die Tauben gar nicht erst etwa an Stellen in Bahnhöfen brüten können. Netze müssten regelmäßig nachgespannt werden. Ein oft nicht bedachtes Problem sind laut Hübel Taubenauflässe zu Hochzeiten und anderen Feiern sowie der Ausflug von Brieftauben. Die Tiere würden nicht immer zurückkehren und deshalb sollte dies strenger geregelt werden. Hübel fordert, Auflässe am besten ganz zu verbieten und eine Besenderungspflicht für Züchter einzuführen.
So ist einerseits geplant, das Stadttaubenmanagement bei der Stabsstelle Sauberes Frankfurt zu verorten und auch die städtische Internetseite zu den Tauben passend zu gestalten. Das dürfte auch beim Stadttaubenprojekt gut ankommen, das sich unter anderem um verletzte Tiere kümmert und zuletzt zwei Taubenschläge in der Innenstadt betreute. Im Vergleich zu Städten wie Berlin, Mainz oder Wiesbaden sind die Informationen auf der Frankfurter Website zu den Tauben noch sehr spärlich und vor allem auf das Fütterungsverbot ausgerichtet.
Wenn es darum geht, die Stadttauben zu reduzieren, kommen Städte auf allerhand Ideen. In Wiesbaden sollen nach aktuellem Stand männliche Tauben sterilisiert werden, um die Population zu senken. Eine Option für Frankfurt? Nicht wenn es nach dem Veterinärmediziner Jens Hübel geht. Bei einem Vortrag Ende September stellte er hingegen seine präferierten Lösungsvorschläge vor.
Die Täuber unfruchtbar zu machen, sei zu aufwendig, erklärte Hübel. Zunächst müssten die Tiere gefangen und beruhigt werden. Die anschließende Operation sei kein „Routineeingriff“ für Tierärzte, nicht selten versterben die Tiere später. Er rät zu betreuten Taubenschlägen an den Hotspots, wo die Tauben artgerechtes Futter wie Körner und medizinische Versorgung erhalten und wo ihre Eier gegen Attrappen getauscht werden. Um den Schlag herum sollte zudem ein Fütterungsverbot gelten, damit die Tauben auch wirklich in den Schlag gehen.
Vergrämungsmaßnahmen seien durchaus sinnvoll. Allerdings nicht Spikes und einfache Netze, sondern besser Schrägen, sodass die Tauben gar nicht erst etwa an Stellen in Bahnhöfen brüten können. Netze müssten regelmäßig nachgespannt werden. Ein oft nicht bedachtes Problem sind laut Hübel Taubenauflässe zu Hochzeiten und anderen Feiern sowie der Ausflug von Brieftauben. Die Tiere würden nicht immer zurückkehren und deshalb sollte dies strenger geregelt werden. Hübel fordert, Auflässe am besten ganz zu verbieten und eine Besenderungspflicht für Züchter einzuführen.
10. Oktober 2024, 12.01 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
„GoFundMe“-Jahresbericht 2024
Frankfurt zum zweiten Mal in Folge großzügigste Stadt Deutschlands
Im bundesweiten Vergleich spenden Menschen aus Frankfurt pro Kopf am meisten Geld. Das geht aus dem Bericht der Spenden-Plattform „GoFundMe“ für das Jahr 2024 hervor.
Text: Sina Claßen / Foto: Im Durchschnitt spendeten Menschen aus Frankfurt 28 Euro © Adobe Stock/Syda Productions
StadtlebenMeistgelesen
- „Massif E“Massif Central rettet E-Kinos
- Frankfurt-OberradPfarrei äußert sich zu Vorwürfen der Bürgerinitiative „Nachbarprotest"
- Frankfurter Neue AltstadtHighlights des lebendigen Adventskalenders bis Weihnachten
- Heiliger Abend in FrankfurtDiakonie lädt zur „Langen Nacht“ ein
- Archäologisches Museum FrankfurtNach Heizungsausfall: Dauerausstellung wieder geöffnet
23. Dezember 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen